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Originaltitel: Timelash
Episodennummer: 1x25
Bewertung:
    
Erstausstrahlung US: 17. Februar 1971
Erstausstrahlung D: 20. März 2016
Drehbuch: Terence Feely
Regie: Cyril Frankel
Besetzung:
Ed Bishop als Commander Ed Straker,
Wanda Ventham als Colonel Virginia Lake,
Michael Billington als Colonel Paul Foster,
Grant Taylor als General James Henderson,
Vladek Sheybal als Dr. Doug Jackson,
Patrick Allen als Turner,
Ayshea Brough als Lieutenant Ayshea Johnson,
Dolores Mantez als Lieutenant Nina Barry,
Norma Ronald als Miss Ealand,
Douglas Nottage als SHADO Maintenance Engineer,
Ron Pember als Casting Agent,
Jean Wladon als Actor,
Kirsten Lindholm als Actress,
John Lyons als Studio Guard,
John J. Carney als Studio Security Man u.a.
Kurzinhalt:
Commander Ed Straker holt Colonel Virginia Lake nach ihrem Besuch der Mondbasis vom Raumhafen ab. Auf dem Rückweg zur SHADO-Zentrale werden sie von einem UFO verfolgt und angegriffen. Als sie das Bewusstsein wiedererlangen, ist aus Nacht plötzlich Tag geworden. Mehr noch: Als sie am Filmstudio – welches der SHADO-Zentrale als Tarnung dient – ankommen, sehen sie gar Unglaubliches: Denn für alle außer ihnen beiden scheint die Zeit still zu stehen. Offenbar bedienen sich die Außerirdischen einer neuartigen Waffe, mit der sie die Zeit anhalten können – was auch bedeutet, dass sich niemand bei SHADO gegen einen Angriff wehren kann. Wie sich zeigt, haben sie auch Hilfe innerhalb von SHADO: Denn der Kommunikationstechniker Turner hegt nun schon lange einen Groll gegen Straker, und hat sich deshalb mit den Aliens verbündet. Er hilft ihnen beim Angriff, weshalb auch er vom Stillstand nicht betroffen ist. Ed und Virginia beginnen indes langsam aber sicher, die Auswirkungen der Zeitfalle zu spüren. Ihnen bleibt nur wenig Zeit, um den Angriff der UFOs abzuwenden, und so die SHADO-Zentrale – und damit zugleich die Erde – zu retten…
Review (kann Spoiler enthalten):
Auf der britischen Blu-Ray-Veröffentlichung ist die Reihenfolge von "Tödliche Träume" und "Die Zeitfalle" im Vergleich zur Produktionsreihenfolge (an die man sich sonst gehalten hat) vertauscht. Dies sorgt insofern für einen interessanten Effekt, als man zu Beginn von "Die Zeitfalle" glauben könnte, das Ende der vorangegangenen Folge nochmal aus der Perspektive der Crew in der Kommandozentrale zu erleben – sehen wir dort doch, wie Ed die Einrichtung zerstört, so wie er es eben auch dort in seinem Mondstein-induzierten Wahn getan hat. Schon bald wird jedoch deutlich, dass es sich hier nur um einen Zufall handelt, und hier etwas anderes im Gange ist. Was genau, wird uns erst nach einem rund zehnminütigen Prolog, in dem Straker auf dem Filmstudio herumirrt – und wir u.a. auch die Leiche des SHADO-Mitarbeiters im im Kreis fahrenden Auto sehen – offenbart. Dann nämlich, nachdem er wieder zur Vernunft gekommen ist, und beginnt, die Ereignisse die eben zu diesem Vorfall führten aufzurollen. Bereits der Angriff des UFOs auf das Auto mit dem Ed und Virginia unterwegs sind war wieder einmal nett getrickst (wenn auch natürlich offenkundig mit Modellen – aber für mich hat das nun mal eben einen enormen Charme).
So richtig dreht "Die Zeitfalle" aber dann auf, wenn die beiden das Filmstudio erreichen, und sich der wahre Clou der Episode offenbart: Denn den Außerirdischen ist es irgendwie gelungen, dafür zu sorgen, dass auf der Erde die Zeit still steht. Grundsätzlich ist das schon mal eine coole, faszinierende Idee – auch wenn man nicht umhinkommt, anzumerken, dass man sich hier wohl von der klassischen "Star Trek"-Folge "Was summt denn da?" inspirieren ließ. Die Umsetzung fand ich ebenfalls größtenteils gelungen. Natürlich, mit Argusaugen darf man nicht hinsehen; sonst wird man bemerken, dass sich die vermeintlich eingefrorenen Personen natürlich schon ganz leicht bewegen. Auch im Hintergrund haben sich gelegentlich Fehler eingeschlichen, wie z.B. wenn sich eine vermeintlich in der Zeit eingefrorene Plane durch den Wind bewegt. Anderes begeistert dafür regelrecht, und man fragt sich, wie sich das gemacht haben; z.B., wenn Ed und Virginia vor einem Mann mit Zigarre stehen, deren Rauch sich nicht bewegt. Und ganz allgemein sorgte diese Idee für eine spannende Ausgangssituation, ist es doch nun an den beiden – die als einzige, zumindest vorerst noch, nicht von der Zeitwaffe betroffen sind – SHADO vor dem UFO-Angriff zu retten. Zusätzlich erschwert wird eben dies durch den Verräter Turner. Der sollte sich dann leider auch als mein einziger nennenswerter Kritikpunkt an "Die Zeitfalle" erweisen, der auch dazu führte, dass die Episode für mich, auch wenn sie mir insgesamt sehr gut gefallen hat, nicht ganz an "Tödliche Träume" heran kam: Ich fand Patrick Allens Darstellung nämlich doch eher mühsam (wobei ich natürlich nicht einschätzen kann, ob das denn auch wirklich ihm, oder nicht vielmehr Regisseur Cyril Frankel vorzuwerfen ist). Vor allem sein Gelächter ging mir rasch auf die Nerven. Nun kann man argumentieren, dass es eben auch nervig gedacht/gemeint war, und wir Eds eigene Frustration mit dem Kerl und seinem Gehabe nachfühlen sollten. Zumindest in meinem Fall rückte aber halt die Bedrohung, die er (und das UFO) für SHADO darstellt, gegenüber meiner Irritation in den Hintergrund; so war das dann wohl doch nicht beabsichtigt.
Fazit:
"Die Zeitfalle" ist eine weitere überaus gelungene Episode von "UFO", und bestärkt meinen Eindruck, dass sich die Serie eigentlich erst zum Ende der ersten und zugleich leider auch letzten Staffel so richtig gefunden hat. Der Einstieg weckte sofort mein Interesse, und auch die Aufrollung der Ereignisse hatte es mir mit dem Angriff auf das Auto gleich mal angetan. So richtig dreht "Die Zeitfalle" dann aber erst nach der Rückkehr zum Filmstudio auf, wo sich dann auch die zentrale Idee hinter der Episode bemerkbar macht: Nämlich eben, dass die Zeit für alle bis auf Ed und Virginia eingefroren wurde. Von wenigen Ausnahmen abgesehen war eben dies sehr gut, und teilweise sogar richtiggehend begeisternd, umgesetzt. Aber generell hatte es mir die Idee (die mich bereits bei der – vermeintlich als Inspiration dienenden – TOS-Folge "Was summt denn da?!" fasziniert hatte) enorm angetan. Und nicht zuletzt ist "Die Zeitfalle" mit der Jagd auf Turner auch ziemlich actionreich. Eben dieser hat mich zwar leider als großer Widersacher der Geschichte nicht 100%ig überzeugt; vor allem sein Lachen ging mir sehr schnell auf die Nerven. Trotz dieses Mankos ist "Die Zeitfalle" aber definitiv zu den allerbesten "UFO"-Folgen zu zählen.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Century 21 Television)
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