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Originaltitel: Shadows in the Math
Episodennummer: 3x02
Bewertung:
    
Weltweite Internet-VÖ: 18. Juli 2025
Drehbuch: Leigh Dana Jackson & Caitlin Parrish
Regie: Tim Southam
Besetzung:
Jared Harris als Hari Seldon,
Lee Pace als Brother Day,
Lou Llobell als Gaal Dornick,
Laura Birn als Demerzel,
Terrence Mann als Brother Dusk,
Cassian Bilton als Brother Dawn,
Cherry Jones als Ambassador Quent,
Brandon P Bell als Han Pritcher,
Synnøve Karlsen als Bayta Mallow,
Cody Fern als Toran Mallow,
Yootha Wong-Loi-Sing als Song,
Troy Kotsur als Preem Palver,
Pilou Asbæk als the Mule,
Ibraheem Toure als Mavon,
Fiyaso Akinade als Novacular Engineer,
Isla Gie als Skirlet,
Rowena King als Kalle,
Sandra Guldberg Kampp als Thalis,
Jennifer Saayeng als Rasik,
Angela Yeoh als Landell,
Marcus Fraser als Vandagh,
Adam Basil als Hekkus,
Tavia Pereira als Sweetheart,
Peter Bramhill als Concierge u.a.
Kurzinhalt:
Vor rund hundertfünfzig Jahren haben sich Gaal Dornick und Hari Seldon auf Ignis in Kälteschlafkapseln begeben. Der Plan war ursprünglich, dass sie jedes Jahr für ein paar Tage aufgeweckt werden, um die Zweite Foundation auf die dritte Krise, und den Kampf gegen das Maultier, vorbereiten. Dann jedoch wird Hari bewusst, dass ihnen die Zeit davonläuft. Er beschließt, nicht mehr in die Kapsel zurückzukehren, sondern den Rest seines Lebens mit der Zweiten Foundation zu verbringen. Gaal Dornick wird erst über hundert Jahre später wieder geweckt, woraufhin es zu einer letzten Begegnung mit Hari kommt, wo dieser sie auf die neue Abweichung im Primärradianten – die sich gezeigt hat, als das Maultier die Kontrolle über den Planeten Kalgan übernommen hat – aufmerksam macht. Auf Trantor beobachtet Demerzel das gleiche. Doch als sie die drei Cleons einweiht, zeigen diese kaum Interesse daran. Vor allem Tag bleibt seiner Angewohnheit, im ständigen Drogenrausch zu leben, treu. Morgen bereitet sich indes darauf vor, in ein paar Tagen seine Nachfolge anzutreten. Und Dämmerung sucht verzweifelt nach einem Weg, sein Leben zu verlängern…
Review:
Zu Beginn der zweiten Folge von Staffel drei werden nun die Geschehnisse auf Ignis in den letzten rund 150 Jahren aufgerollt. Angefangen dabei, wie Hari und Gaal einst in die Kapsel stiegen, daraufhin mehrere Jahre lang für ein paar Tagen oder Wochen aufgeweckt wurden, um die Gemeinschaft zu instruieren – bis Hari eines Tages bewusst wird, dass sie dem Plan hinterherhinken, und ihnen auf diese Art und Weise die Zeit davonläuft. Denn die wenigen Tage oder Wochen, die sie mit der Zweiten Foundation verbringen, sind einfach zu wenig, um sie auf das, was sie erwartet, vorzubereiten. Da Gaal für den Plan wichtiger ist als er, beschließt Hari, zurückzubleiben – während Gaal nicht einfach nur ein Jahr, sondern vielmehr über hundert Jahre überspringt. Die letzte Begegnung der beiden war für mich dann das Highlight von "Neue Verbindungen". Man merkte hier die gegenseitige Wertschätzung, selbst wenn Hari Gaal vorwirft "You're always angry with me.", woraufhin diese erwidert "Well, you always earn it." Eine Aussage, die sich sogleich auch wieder bestätigt, als Hari sie natürlich nicht darin einweiht, dass es sich hierbei um ihre letzte Begegnung handelt, und er nicht daran denkt, sein Versprechen, dass sie sich morgen wieder sehen werden, zu halten.
Aber auch auf Trantor gab es einige gelungene Momente. So gefiel mir nicht zuletzt jene Szene, wo man thematisiert, dass Demerzel aufgrund ihrer Programmierung verdammt ist, gegen etwas zu kämpfen, dass vermeintlich unausweichlich ist: Den Untergang des Imperiums. Ein Dilemma, dem man sich im weiteren Verlauf der Staffel (oder auch Serie) gerne noch mehr widmen kann. Dämmerung wiederum versucht alles, um den Zeitpunkt seines Todes hinauszuzögern, zuerst bei Demerzel (die daraufhin kalt erwidert, dass es eine ihrer Funktionen ist, eine Uhr zu sein – und sie immer pünktlich ist), und schließlich sogar bei Tag. Man fühlt mit ihm durchaus mit, vor allem auch, als man – auch wenn natürlich klar ist, dass er den Vorschlag in erster Linie aus Eigennutz macht – geneigt ist, seiner Argumentation zuzustimmen. Weil Tag ist in seinem Zustand jedenfalls keine Hilfe; Dämmerung scheint, zusammen mit Morgen, jedenfalls besser dafür geeignet, sich der aktuellen Krise zu stellen. Last but not least hatte es mir auch die Szene auf Kalgan angetan; ich halte Pilou Asbaek als Maultier so ziemlich für die Idealbesetzung. Ein bisschen schwerer tat ich mir mit dem jungen Ehepaar, dass hier vom Foundation-Geheimdienstagenten Han Pritcher rekrutiert wird; dort schien man sich nämlich doch etwas zu sehr vom aktuellen Influencer-Trend beeinflussen zu lassen. Die am Ende vorgestellte Waffe ließ mich zudem an die Starkiller-Basis aus "Star Wars" denken; nur, dass sie statt mit Sonnenenergie von einem Schwarzen Loch betrieben wird. Wobei ich auch gleich so ehrlich sein und zugeben will, dass ich mich an die "Foundation"-Romane nicht mehr gut genug erinnern kann, um zu sagen, ob eine solche dort vorgestellt wurde, und somit vielmehr "Star Wars" von Isaac Asimov kopiert hat, statt umgekehrt. Vor allem aber: Abseits des Auftakts rund um die Zweite Foundation fehlte es mir hier ein bisschen an neuen Entwicklungen. Die Story machte wenige Schritte vorwärts, sondern war eher damit beschäftigt, Dinge aus dem Staffelauftakt zu wiederholen und damit zu verstärken. Ich hoffe, die nächste Folge bringt wieder etwas mehr Schwung rein.
Fazit:
An "Neue Verbindungen" hatte es mir insbesondere den Auftakt rund um die Zweite Foundation angetan, wo wir sehen, wie sich Hari Seldon "opfert", um diese auf die anstehende dritte Krise vorzubereiten. Aber auch die Dynamik auf Trantor, rund um die drei Versionen von Cleon, sowie Demerzel, gefiel mir. Einerseits, weil Demerzel bewusst ist, dass sie auf verlorenem Posten kämpft, jedoch aufgrund ihrer Programmierung dazu verdammt ist, bis zuletzt zu versuchen, das Imperium zu retten. Und andererseits insbesondere im Hinblick auf Dämmerung, der in wenigen Tagen "in den Ruhestand geschickt" werden soll, und verzweifelt nach einem Weg sucht, sein Leben noch ein bisschen zu verlängern. Aber auch die Szene rund um das Maultier auf Kagan war stark. Trotz dieser gelungenen Einzelmomente schien mir aber auch die zweite Folge stärker darauf fokussiert zu sein, zukünftige Entwicklungen vorzubereiten, als selbst eben solche zu präsentieren.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2025 Apple TV+)
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