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Oscar-Tipps 2014 Drucken E-Mail
Unsere Prognosen zur 86. Oscar-Verleihung Kategorie: DVD & Kino - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 01 März 2014
 
Oscar-SPECiAL


Meine Ergebnisse der letzten Jahre mögen zwar nicht unbedingt sensationell sein, können sich insgesamt aber durchaus sehen lassen. Ich mache das mittlerweile seit 2002, und stehe immerhin bei einem Durchschnitt von 15 Richtigen. Letztes Jahr habe ich sogar für mich ein Rekordergebnis geschafft, mit 19 Treffern. Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall, aber… es erscheint mir durchaus realistisch, dieses Ergebnis heuer einzustellen. Mehr als 2/3 Richtige erwarte ich mir jedenfalls schon, sonst wäre ich doch ziemlich enttäuscht. Hier jedenfalls nun, mit Begründung, meine Prognose für die diesjährige Oscar-Verleihung:


Bester Hauptdarsteller (Best Performance by an Actor in a Leading Role)
Eines der spannendsten Rennen in dieser Kategorie der letzten Jahren, und auch eine der knappsten Kategorien der heurigen Verleihung. Während ich Bruce Dern und Christian Bale doch eher nur Außenseiterchancen zugestehe, ist das Rennen zwischen den anderen recht offen. Für Leonardo DiCaprio spricht, dass es seine mittlerweile vierte Nominierung ist, und er sich den Oscar in Wahrheit schon längst mal verdient hätte. Chiwetel Ejiofor wiederum kommt die Favoritenrolle von "12 Years A Slave" bei der heurigen Verleihung zu gute (mit insgesamt 9 Nominierungen). Das Momentum spricht allerdings für Matthew McConaughey. Er hat alle wichtigen Vorläuferpreise abgeräumt, befindet sich seit Jahren auf einem bestechenden Comeback, überrascht mit vielseitigen und teils auch riskanten Rollen, und ist zudem dank "True Detective" (wo er vermutlich sogar eine noch bessere Leistung zeigt als in "Dallas Buyers Club") in aller Munde. Auch Academy-Mitglieder schauen Fernsehen (oder zumindest HBO), und könnten dadurch beeinflusst werden. Ein Sieg von DiCaprio und Ejiofor ist zwar alles andere als ausgeschlossen, ich setze mein Geld aber auf McConaughey.

Mein Tipp: Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club)


Beste Hauptdarstellerin (Best Performance by an Actress in a Leading Role)
Im Gegensatz zur männlichen Konkurrenz gibt es hier eine klare Favoritin. Bereits nachdem "Blue Jasmin" ins Kino kam wurden die "Oscar! Oscar!"-Rufe für Cate Blanchetts Leistung laut, und tatsächlich halte ich sie für das Beste an dem Film (was nicht heißen soll, dass er schlecht wäre). In den darauffolgenden Wochen und Monaten hat sich nichts getan, um daran etwas zu ändern. Dass die neu hochgekommenen Vorwürfe gegenüber Woody Allen ihr hier schaden könnten, denke ich nicht; möglicherweise bringt es ihr sogar Sympathiepunkte ein, da sie vom vermeintlichen Opfer in die Geschichte mit hineingezogen wurde. Ich wüsste nicht einmal, wer ihr von den Verfolgerinnen ernsthaft gefährlich werden könnte. Sieht für mich nach einer klaren Sache aus.

Mein Tipp: Cate Blanchett (Blue Jasmine)


Bester Nebendarsteller (Best Performance by an Actor in a Supporting Role)
Sieht wie eine ähnlich sichere Sache wie bei der besten Hauptdarstellerin aus. Barkhad Abdi sollte man zwar nicht abschreiben, und auch Jonah Hill und Michael Fassbender sehe ich nicht völlig chancenlos. Einzig ein Sieg von Bradley Cooper würde mich absolut überraschen. Der klare Favorit ist jedoch Jared Leto – und das in meinen Augen auch völlig zu recht.

Mein Tipp: Jared Leto (Dallas Buyers Club)


Beste Nebendarstellerin (Best Performance by an Actress in a Supporting Role)
Jetzt wird’s schon wieder etwas interessanter. Julia Roberts sehe ich zwar als ziemlich chancenlos an (das mag aber auch daran liegen, dass ich ihre Leistung als einzige von den fünf bisher nicht kenne), aber davon abgesehen würde mich keine Gewinnerin jetzt wirklich überraschen. Für Sally Hawkins spricht, dass sie eine phantastische Leistung zeigt in einem Film, deren Hauptdarstellerin die Trophäe wohl mitnehmen wird. Gegen sie spricht wiederum, dass Cate Blanchett alles andere im Film irgendwie überschattet. June Squibb ist die Außenseiterin, könnte sich aber als sentimentale Wahl durchsetzen, falls sich die anderen Kandidatinnen gegenseitig aufreiben. Bleiben Jennifer Lawrence und Lupita Nyong’o, die ich beide in etwa gleichauf sehe. Für erstere spricht, dass "American Hustle" in allen vier Darstellerkategorien nominiert wurde – und es somit doch eine ziemliche Niederlage für den Film wäre, in allen davon leer auszugehen. Was am meisten gegen sie spricht, ist ihr Oscar-Sieg als beste Hauptdarstellerin im letzten Jahr. Lupita Nyong'o wiederum könnte davon profitieren, dass jene die für McConaughey stimmen die schauspielerischen Leistungen in "12 Years A Slave" mit einer Stimme für sie quittieren wollen. Zudem ist der letzte Sieg einer/s afroamerikanischen Schauspielers/in auch schon wieder ein bisschen Jahre her. Letztendlich denke ich, dass Lawrence Sieg vor einem Jahr ihr denkbar knapp das Genick brechen wird.

Mein Tipp: Lupita Nyong’o (12 Years A Slave)


Beste Kamera (Achievement in Cinematography)
Die erste der technischen Kategorien, in denen "Gravity" für viele – aufgrund des Spektakels dass er bietet, und seinen immerhin 10 Oscar-Nominierungen mit denen er durchaus als einer der Favoriten ins Rennen geht – als Favorit gilt. Die Chancen bei "Beste Kamera" stehen dabei wohl ganz besonders gut, mussten doch teilweise neue Techniken entwickelt werden, um Alfonso Cuaróns Vision umsetzen zu können. Roger Deakins, der mit seiner insgesamt 11. Oscar-Nominierung in den Abend geht, und dessen Leistung für "Prisoners" hochgelobt wurde, ist allerdings auch ein heißer Kandidat. Dennoch schließe ich mich der mehrheitlichen Meinung an, und gehe vom ersten Oscar für Emmanuel Lubezki (bei seiner mittlerweile auch schon 6. Nominierung) aus.

Mein Tipp: Emmanuel Lubezki (Gravity)


Bester Schnitt (Achievement in Film Editing)
Jetzt wird’s aus mehreren Gründen spannend. So zählt ein Sieg in dieser Kategorie oftmals als Vorbote für den besten Film, da beide Preise in den vergangenen Jahren sehr oft Hand in Hand gegangen sind. Dies würde entweder für "12 Years A Slave" oder "Gravity" sprechen. Letzterer könnte allerdings den Nachteil haben, dass die Academy oftmals nicht den Film mit den besten, sondern mit den meisten Schnitten auszeichnet. Da "Gravity" viel von seinen langen Einstellungen lebt, sehe ich ihn in dieser Kategorie im Nachteil. Gemäß der soeben genannten Regel – und entgegen der soeben genannten Regel rund um den "Best Picture"-Oscar – spricht für mich daher vieles dafür, dass sich "Captain Phillips" in dieser Kategorie seine einzige goldene Statue des Abends abholen wird. Zumal dieser von der Gilde der Cutter ausgezeichnet wurde – wie übrigens auch "American Hustle", den man angesichts seiner vielen Nominierungen, welche man wohl zumindest in ein paar Siege ummünzen wollen wird, hier auch nicht außer acht lassen sollte. Andererseits ist die Editorengilde nur ein kleiner Part der kompletten Oscar-Voter. Ein knappes, spannendes Rennen, bis auf "Dallas Buyers Club" ist hier wohl so ziemlich alles möglich. Aber für einen muss ich mich ja entscheiden. Letztendlich wird es für mich ein Münzwurf zwischen "Gravity" und "Captain Phillips", und die Münze fällt auf Zahl.

Mein Tipp: Christopher Rouse (Captain Phillips)


Beste Filmmusik (Achievement in Music Written for Motion Pictures - Original Score)
Steven Price ist hier aus meiner Sicht die logische Wahl, schon allein deswegen, dass von allen hier nominierten Filmen seiner für "Gravity" am wichtigsten war (da es sonst ja, von den Dialogen abgesehen, so gut wie keinen Ton gab). Andererseits bin ich insofern befangen, als ich seinen Score als mit Abstand den besten des letzten Jahres erachte. Gegen ihn spricht, dass er ein relativer Neuling ist, und die Academy hier vielleicht lieber einen erfahreneren Komponisten auszeichnen will. Dies könnte für Alexandre Desplat sprechen, der nach mehreren Nominierungen immer noch auf seinen ersten Oscar wartet, und dessen klassischer Score für "Philomena" wohl auch für jene eine gute Wahl ist, die mit den oftmals dissonanten, ungewöhnlichen Klängen von Steven Price nichts anfangen können. Aus meiner Sicht wird auch das ein denkbar knappes Rennen. Allerdings habe ich jedes Jahr eine Kategorie, wo ich nicht mit meinem Hirn, sondern mit dem Herzen entscheide, und ganz einfach – in der Hoffnung einer selbsterfüllenden Prophezeiung – auf meinen Favoriten tippe. Daher:

Mein Tipp: Steven Price (Gravity)


Bester Filmsong (Achievement in Music Written for Motion Pictures - Original Song)
"Let it Go" ist mit Abstand der bekannteste der vier, und auch wenn die anderen drei Kandidaten nicht auszuschließen sind, würde mich alles andere als ein Sieg von "Frozen" in dieser Kategorie doch ziemlich überraschen.

Mein Tipp: "Let It Go" (Die Eiskönigin / Frozen)


Beste Ausstattung (Achievement in Production Design)
Da meist – entgegen des Titels – nicht notwendigerweise die beste (denn was das betrifft, spräche so einiges für "Her") sondern vielmehr die opulenteste Ausstattung prämiert wird, spricht für mich alles für einen Sieg von "Der große Gatsby".

Mein Tipp: "Der große Gatsby" (The Great Gatsby)


Beste Kostüme (Achievement in Costume Design)
Das ist schwierig. Normalerweise kann man ja sagen, wer in dieser Kategorie gegen Catherine Martin wettet, macht dies auf eigene Gefahr. Und wie bei der Ausstattung gilt auch bei den Kostümen, dass oftmals nicht unbedingt die beste, sondern die opulenteste, hervorstechendste Leistung ausgezeichnet wird. Dies spricht, wie schon gerade eben, für "Der große Gatsby". ABER. Die Kostüme von "American Hustle" fingen die Epoche perfekt ein. Außerdem: Diese Ausschnitte! Wow. Und: Wenn meine restlichen Prognosen richtig sein sollten, würde "American Hustle" völlig leer ausgehen. Bei zehn Nominierungen? Das wäre eine unvergleichliche Niederlage. Ich halte es daher für möglich, dass er diesen Oscar quasi als Trostpreis bekommt. Auch "12 Years A Slave" ist ein heißer Anwärter, den man nicht unterschätzen darf. Letztendlich ignoriere ich meinen eigenen Rat und entscheide mich gegen Catherine Martin und fürs Bauchgefühl – auf die Gefahr hin, dass ich mich in etwas weniger als 36 Stunden mächtig darüber ärgern werde.

Mein Tipp: American Hustle


Bestes Make-Up (Achievement in Makeup)
Ok, liebe Academy… wie kann's sein, dass es Christian Bales göttlicher combover nicht unter die Nominierten geschafft hat? Schämt euch! Von den verbliebenen Kandidaten fürchte ich ja fast, dass es sich "Jackass: Bad Grandpa" holt. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich die "Jackass"-Filme hasse. Allerdings muss man sagen, dass das Make-Up dort, im Gegensatz zu den anderen Filmen, nicht nur vor und in der Kamera, sondern auch im "Real Life" überzeugen musste. Täte es das nicht, hätte es den ganzen Film so nicht gegeben (Moment mal! Das klingt verlockend!). Doch auch wenn ich es sogar für ziemlich wahrscheinlich halte, dass er sich die Trophäe holt (wobei ich hoffe, dass hier nur die Angst aus mir spricht) kann ich mich einfach nicht dazu überwinden, auf ihn zu tippen.

Mein Tipp: Dallas Buyers Club


Beste Visuelle Effekte (Achievement in Visual Effects)
Keine Diskussion. Alles andere wäre die größte Überraschung der Oscar-Geschichte.

Mein Tipp: Gravity


Bester Ton (Achievement in Sound Mixing)
Wie weiter oben schon erwähnt: In den technischen Kategorien ist "Gravity" sicherlich der haushohe Favorit. Und gerade auch bei der Tonmischung sollte es schon allein aufgrund der Tatsache, da es so außergewöhnlich war, auf Geräusche weitestgehend zu verzichten, keine Diskussion geben.

Mein Tipp: Gravity


Bester Tonschnitt (Achievement in Sound Editing)
Die beiden Ton-Oscars gehen seltener an ein- und denselben Film, als man dies annehmen könnte. Heuer sollte es aber eigentlich wieder einmal soweit sein.

Mein Tipp: Gravity


Bester Animationsfilm (Best Animated Feature Film of the Year)
Die anderen Nominierten haben zwar allesamt Außenseiterchancen, ich rechne aber mit dem ersten Sieg für Disney Animation in dieser (noch vergleichsweise jungen) Kategorie.

Mein Tipp: Die Eiskönigin / Frozen


Bester fremdsprachiger Film (Best Foreign Language Film of the Year)
Jetzt beginnen die Kategorien, wo noch mehr raten (und Glück) als in den anderen gefragt ist. Von "The Broken Circle Breakdown" habe ich zwar schon viel positives gehört, und "Die Jagd" sogar selbst gesehen (ein guter Film, mit dem ich jedoch auch das eine oder andere Problem hatte), die Kritiker stimmen aber überein, das der italienische Beitrag "The Great Beauty" der Favorit ist. Da ich es selbst auch nicht besser weiß, will ich mich ihnen mal anschließen.

Mein Tipp: The Great Beauty


Bester Dokumentarfilm (Best Documentary Feature)
Bei dieser Kategorie sind sich selbst die Kritiker nicht einig. Viele sehen "20 Feet From Stardom", eine eher beschwingte Dokumentation über BackgroundsängerInnen, als Favoriten. Andere prognostizieren wiederum einen Sieg von "The Square" über die Revolution in Ägypten. Und dann ist da noch "The Act of Killing", der ebenfalls hochgelobt wurde und viele Preise für sich verbuchen konnte. Alle anderen sehe ich hier nur mit Außenseiterchancen, aber zwischen den dreien ist aus meiner Sicht alles möglich. Letzten Endes entscheide ich mich für jene Dokumentation, die auf mich den außergewöhnlichsten Eindruck macht.

Mein Tipp: The Act of Killing


Bester Dokumentar-Kurzfilm (Best Documentary, Short Subject)
Normalerweise wären wir jetzt endgültig bei den Würfelkategorien angekommen, aber tatsächlich gibt es heuer in dieser Kategorie einmal einen klaren Favoriten, nämlich die Kurzdoku über die älteste Holocaust-Überlebende, die noch dazu erst vor wenigen Tagen verstorben ist.

Mein Tipp: The Lady in Number 6: Music Saved My Life


Bester Kurzfilm (Best Short Film, Live Action)
So, jetzt ist aber endgültig würfeln angesagt – zumal sich selbst die Experten hier nicht einig sind. Vor allen drei Kandidaten scheinen sich hier alle reele Chancen auf den Oscar ausrechnen zu dürfen. Aber wer wird das Rennen letztendlich machen? "Helium" erzählt die sentimentale Geschichte eines sterbenskranken Jungen, der sich in eine Phantasiewelt flüchtet. In "Just Before Losing Everything" ist eine Frau dabei, sich aus ihrer gewalttätigen Beziehung zu befreien. Und in "The Voorman Problem" spricht ein Psychiater mit einem Patienten, der sich für Gott hält. Das besagter Psychiater von Martin Freeman gespielt wird, könnte ihm einen Vorteil verschaffen – wie auch, dass er der einzig englischsprachige in der Runde ist. Letztendlich ist der Sieger zwischen den dreien aber praktisch unmöglich vorherzusagen.

Mein Tipp: The Voorman Problem


Bester animierter Kurzfilm (Best Short Film, Animated)
Möglicherweise tappe ich in die Marketing-Falle, aber hier gehe ich von einem Sieg des herrlich nostalgischen "Get A Horse!" – und damit dem zweiten Oscar für Disney Animation an diesem Abend – aus.

Mein Tipp: Get A Horse!


Bestes adaptiertes Drehbuch (Best Writing, Screenplay based on material previously produced or published)
Hier gehe ich davon aus, dass sich "12 Years A Slave" als einer der großen Oscar-Favoriten durchsetzen wird – auch wenn ich es Richard Linklater, Julie Delpy und Ethan Hawke wirklich gönnen würde, und auch ein Sieg von Steve Coogan und Jeff Pope für "Philomena" oder Terrence Winter für "The Wolf of Wall Street" (der ansonsten an diesem Abend wohl leer ausgehen würde) nicht ausgeschlossen ist.

Mein Tipp: John Ridley (12 Years A Slave)


Bestes Original-Drehbuch (Best Writing, Screenplay written directly for the screen)
Diese Kategorie wurde in den vergangenen Jahren von der Academy immer wieder dafür genutzt, um etwas kleinere, außergewöhnlichere, eher in die Independent-Richtung gehende Filme zu prämieren, die sich in anderen Kategorien gegen die großen Giganten nicht durchsetzen konnten. "Her" bietet zudem die ideale Gelegenheit, Spike Jonze seinen ersten Oscar zu überreichen – wenn auch "nur" für sein Drehbuch. Zudem lebt "Her" von seinen Dialogen wie wohl kein anderer Film in dieser Kategorie. Zwar würde mich auch ein Sieg von "American Hustle" in dieser Kategorie nicht überraschen – vor allem, wenn der Film selbst bei den Kostümen den Kürzeren zieht – trotzdem gehe ich davon aus, dass Spike Jonze die Trophäe nach Hause nehmen wird.

Mein Tipp: Spike Jonze (Her)


Beste Regie (Achievement in Directing)
Die beiden Kategorien Beste Regie und Bester Film gehen ja oftmals Hand in Hand. Lange Zeit war das sogar eine ziemlich eiserne Regel – die jedoch in den letzten Jahren zunehmend aufgeweicht wurde. Sehen wir 2014 den zweiten Split in Folge? Was Bester Film betrifft bin ich mir selber noch nicht sicher, wer die Trophäe nach Hause holt – aber die Beste Regie sollte Alfonso Cuaron eigentlich nicht zu nehmen sein. Selten gibt es Filme, wo sich die Regie derart – positiv – in den Vordergrund drängt. Unabhängig davon, wie das knappe Rennen um den Besten Film ausgehen wird, die Beste Regie muss meines Erachtens an "Gravity" gehen.

Mein Tipp: Alfonso Cuarón (Gravity)


Bester Film (Best Motion Picture of the Year)
Mann Mann Mann… was haben sich die beiden Frontrunner ("American Hustle" zählte trotz der Anzahl seiner Nominierungen nie als ernsthafter Kandidat in dieser Kategorie) nur für ein spannendes Wettrennen geliefert. Bei den PGA-Awards (die für gewöhnlich ein guter Indikator für diese Auszeichnung sind) gab es sogar ein Unentschieden! Dies ist die spannendste und wohl auch knappste Entscheidung in der Königskategorie seit einer langen Zeit. Ich behaupte, das kann so oder so ausgehen. Für "12 Years A Slave" spricht, dass er zweifellos der wichtigere der beiden Filme ist, der zudem mehr Anspruch und Tiefgang bietet. In gewisser Weise sieht er auf den ersten Blick wie der logische Gewinner aus. Allerdings: Auch wenn "Gravity" in erster Linie als großer Publikumserfolg gesehen wird, kam er auch bei den Kritikern überwiegend gut an. Er ist zudem jener Film, den wohl jeder der abstimmt gesehen hat. Nicht zuletzt aufgrund des Votingsystems könnte er eben davon profitieren: Denn im ersten "Durchgang" werden die Wahlzettel auf neun Stapel aufgeteilt, je nachdem welcher Film an erste Stelle gereiht wurde. Falls ein Film nicht dann schon mehr als die Hälfte der Stimmzettel auf sich vereinen konnte – was sehr unwahrscheinlich ist – wird jener Stapel mit den wenigsten Zetteln entfernt, und auf jene Filme aufgeteilt, die an zweiter Stelle genannt wurden. Dieser Schritt wird so lange wiederholt, bis ein Film 50% plus einen Zettel auf sich vereinen konnte.

Heißt im Klartext: Selbst wenn "12 Years A Slave" insgesamt öfter auf Platz 1 genannt wird als "Gravity", könnte sich dieser dank vieler Votes auf Platz 2 oder Platz 3 doch noch durchsetzen. "12 Years A Slave" könnte zudem einigen schon wieder zu drastisch und brutal gewesen sein. Und "Gravity" war ganz einfach, da kann man sagen was man will, der außergewöhnlichere Film der beiden. Aber: Allen hat er halt auch wieder nicht gefallen. Vor allem die Dialoge kamen teilweise nicht sonderlich gut an. Und jene Academy-Mitglieder die ihn nicht im Kino sondern nur auf ihren Screenern zu Hause gesehen haben, werden von ihm wohl nicht ganz so beeindruckt sein, da er dort zweifellos an Wirkung verliert – im Gegensatz zu "12 Years A Slave". Ihr seht, ich komme mit mir selber auf keinen gemeinsamen Nenner. Was zwar die Verleihung sehr spannend macht, aber für meine Oscar-Tipps halt doch eher ungünstig ist. Letztendlich entscheide ich mich für "12 Years A Slave", aus folgendem Grund. Wenn ich "Gravity" tippe, und er verliert, ärgere ich mich gleich in zweierlei Hinsicht; nämlich, da ich ihm die Auszeichnung mehr gönnen würde, und ich mich zudem vertippt habe. Tippe ich "12 Years A Slave" und "Gravity gewinnt doch, so drückt mir das zwar meinen Schnitt nach unten, aber ich kann mich wenigstens darüber freuen, dass jener Film, der es in meinen Augen am meisten verdient hat, gewonnen hat.

Mein Tipp: "12 Years A Slave"



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