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Täuschungsmanöver Drucken E-Mail
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Originaltitel: E.B.E.
Episodennummer: 1x17
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. Februar 1994
Erstausstrahlung D: 20. Januar 1995
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
Regie: William Graham
Hauptdarsteller: David Duchovny als Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Agent Dana Scully
Gastdarsteller: Jerry Hardin als Deep Throat, Allan Lysell als Chief Rivers, Peter Lacroix als Ranheim, Bruce Harwood als Byers, Dean Haglund als Langly, Tom Braidwood als Frohike u.a.

Kurzinhalt: Ein irakischer Kampfjetpilot schießt auf ein unbekanntes Flugobjekt, das daraufhin in der Türkei abstürzt. Mulder vermutet, dass das UFO und dessen Insasse in einem Truck quer durch die USA gekarrt werden, um diese in eine geheime Militärbasis zu bringen. Neben einer Gruppe von UFO-Freaks, den Lone Gunmen, erhält Mulder auch wieder Informationen von seiner geheimnisvollen Quelle Deep Throat. Als er jedoch erkennt, dass ihn dieser auf eine falsche Fährte gelockt hat, beginnt er seinem potentiellen Informationen zunehmend zu misstrauen. Auch Scully ist skeptisch, ob Deep Throat wirklich Mulders Interessen im Sinn hat, und nicht vielmehr dessen UFO-Obsession ausnutzt, um ihn von anderen Dingen abzulenken. Gemeinsam versuchen sie, das Lügengespinst zu durchschauen und dem vermeintlichen UFO und seinem außerirdischen Piloten auf die Spur zu kommen, ehe diese für immer von der Bildfläche verschwinden…


Review: Image"Täuschungsmanöver" ist meines Erachtens die erste wirklich tolle Episode der Serie. Eine der größten Stärken ist für mich das Feuerwerk an Lügen, Verwirrspielen, Täuschungsmanövern etc., dass hier entfacht wird – bis am Ende niemand mehr weiß, weder Mulder noch der Zuschauer, was er glauben soll und was nicht. Oder, wie er es am Ende der Folge gegenüber Scully auf den Punkt bringt: "I don't know which lie to believe". Dem Zuschauer geht es genauso. Durch die ganzen Wendungen und Offenbarungen bleibt "Täuschungsmanöver" bis zuletzt sehr spannend, und vermochte es, mich glänzend zu unterhalten. Einen großen Anteil daran hat natürlich auch Deep Throat, der den zwielichtigen Eindruck aus seinen bisherigen Auftritten erneut bestätigt. Am Ende bekommen wir zwar ein mögliches Motiv für sein Handeln – in einer großartigen Szene, die von beiden sehr gut gespielt wird – doch nach den Finten zuvor fällt es schwer, ihm diese Geschichte noch zu glauben. Erzählt er hier die Wahrheit, oder ist dies eine weitere clevere Lüge? Dies zu entscheiden bleibt dem Zuschauer überlassen.

Was der Episode ebenfalls sehr gut gelingt ist, eine Erwartungshaltung aufzubauen bzw. mit dieser zu spielen. Seit dem Pilotfilm teast man uns nun schon mit dem Aussehen der Aliens, bzw. mit einem endgültigen, ultimativen Beweis für ihre Existenz. In "Täuschungsmanöver" rückt dies nun in den Mittelpunkt. Es gibt mehrere Szenen wo man denkt, nun wäre es soweit, wie z.B. wenn Mulder und Scully den Truck finden, aber vor allem natürlich auch am Ende, wenn es Mulder gelingt, in den abgesperrten Raum einzudringen. Als er kurz davor ist, hinter das Glas zu blicken, befindet sich die Spannung auf dem absoluten Siedepunkt. Und wo die Serie in weiterer Folge darunter litt, dass man sich dieses Tricks, die Hoffnung auf Antworten zu schüren und diese dann nicht zu erfüllen, doch etwas zu oft bedient hat – was mit der Zeit doch sehr frustrierend werden kann – ist dies bei "Täuschungsmanöver" noch kein Problem, da wir uns ja erst am Beginn der Reise befinden. Jedenfalls waren die entsprechenden Szenen ungemein effektiv. Doch noch etwas anderes an dieser Episode ist bemerkenswert – haben hier doch die Lone Gunmen ihren ersten Auftritt! Wer bislang dachte, Mulders Theorien wären teilweise schon abgefahren, wird hier nun angesichts ihrer teils wilder Verschwörungstheorien eines besseren belehrt. Und dennoch sind die Lone Gunmen keine Witzfiguren. Sie dienen zwar zweifellos der humoristischen Auflockerung, jedoch sollen wir nicht über sie, sondern mit ihnen lachen. Dank ihres sehr unterschiedlichen Aussehens und ihrer Persönlichkeiten schaffen sie es jedenfalls bereits bei ihrem ersten Auftritt, Eindruck beim Zuschauer zu hinterlassen, und im Gedächtnis zu bleiben.

ImageAls letzte wesentliche Stärke empfand ich dann die Tatsache, dass die Zusammenarbeit von Mulder und Scully, und ihre Loyalität zueinander trotz teils divergenter Zugänge und Ansichten, hier wieder ins Zentrum rückt – nachdem sich die letzten Episoden meist eher auf einen der beiden konzentriert haben, wie z.B. "Feuer und "Ewige Jugend" (Mulder), oder "Die Botschaft" und "Lazarus" (Scully). Hier agieren sie hingegen wieder als Team, tauschen Meinungen und Ansichten aus, und ergänzen sich perfekt. Wenn Mulder wieder einmal zu euphorisch ist und dadurch gegenüber Deep Throat zu leichtgläubig wird, holen ihn Scullys warnende Worte (siehe "The truth is out there, but so are lies") wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Gleichzeitig zwingt aber Mulders Begeisterungsfähigkeit und sein Wille – wenn nicht gar sein Wunsch – zu glauben, auch Scully dazu ihre Ansichten immer wieder zu überdenken. Diese Dynamik hat mir in den letzten Folgen doch etwas gefehlt – hier rückt sie wieder ins Zentrum. Der einzige relevante Kritikpunkt, den ich gegenüber "Täuschungsmanöver" vorbringen kann und muss, ist die Tatsache, dass Kanada als Türkei- wie auch als Las Vegas-Double kaum zu überzeugen vermag. Davon abgesehen fand ich die Episode aber höchst gelungen.

Fazit: "Täuschungsmanöver" hat mich sehr gut unterhalten. Dies verdankte die Episode wohl in erster Linie der unzählige Haken schlagenden Handlung, bei der man sich bis zuletzt nie sicher sein kann, was davon Lügen und was davon die Wahrheit ist. Hier profitiert die Episode vor allem auch vom herrlich zwielichtigen Deep Throat, bei dem man nicht weiß, wem seine Loyalität denn nun wirklich gilt, und ob er Mulder wirklich helfen oder diesen vielmehr auf eine falsche Fährte locken will. Auch die Hoffnung, einen ersten Blick auf einen Außerirdischen erhaschen und so einen ultimativen Beweis für deren Existenz (innerhalb der Serie) zu erhaschen, sorgt für einiges an Spannung. Und nachdem sie zuletzt doch oftmals voneinander getrennt wurden und ihre ganz besondere Dynamik dadurch teilweise etwas auf der Strecke blieb, arbeiten Mulder und Scully hier endlich wieder so richtig zusammen. Jedenfalls gelang es der Episode von Anfang an, mein Interesse zu wecken, und dieses auch bis zuletzt zu halten. Kleinere, oberflächliche Kritikpunkte wie Kanada als wenig überzeugendes Türkei- und/oder Las Vegas-Double mögen zwar eine höhere Wertung verhindern, dennoch ist "Täuschungsmanöver" für mich eines der absoluten Highlights der ersten Staffel.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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