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Die Botschaft Drucken E-Mail
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Originaltitel: Beyond the Sea
Episodennummer: 1x13
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07. Januar 1994
Erstausstrahlung D: 05. Dezember 1994
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
Regie: David Nutter
Hauptdarsteller: David Duchovny als Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Agent Dana Scully
Gastdarsteller: Brad Dourif als Luther Lee Boggs, Don S. Davis als William Scully, Sheila Larken als Margaret Scully, Lawrence King als Lucas Henry, Fred Henderson als Agent Thomas, Don Mackay als Warden Joseph Cash, Lisa Vultaggio als Liz Hawley u.a.

Kurzinhalt: Nach einem gescheiterten Hinrichtungsversuch behauptet der verurteilte Mörder Luther Lee Boggs, in Kontakt mit dem Leben nach dem Tod zu stehen. Er behauptet, dass er das dadurch erlangte Wissen dazu nutzen könnte, um das Leben eines vor kurzem entführten Pärchens zu retten. Mulder, der damals das Täterprofil erstellt hat welches zu Boggs Verhaftung führte, zeigt sich für seine Verhältnisse ungewöhnlich skeptisch. Er ist davon überzeugt, dass es Boggs gelungen ist, mit einem Komplizen die Entführung zu inszenieren, und er eben deshalb über entsprechende Informationen verfügt – mit denen er nun versucht, sein Leben zu retten. Interessanterweise ist es just Scully, die ihm nach dem kürzlichen und plötzlichen Tod ihres Vaters zu glauben scheint – nachdem Boggs just jenes Lied anstimmt, dass auf der Beerdigung gespielt wurde, und behauptet, ihr Vater hätte noch eine wichtige Botschaft für sie. Doch Scharlatan oder nicht – die Zeit rennt ihnen davon. Wenn der Entführer nach seinem üblichen Schema vorgeht, wird das junge Paar binnen weniger Tage sterben…


Review: Image"Die Botschaft" ist eine Episode, in der gleich drei Themen um die Aufmerksamkeit des Zuschauers buhlen: Die Rettung des entführten Pärchens, Scullys Trauer ob des Todes ihres Vaters, sowie der seine Hinrichtung erwartende Serienmörder, der behauptet, über einen Draht zum Leben nach dem Tod zu verfügen. Als eine der größten Stärken der Episode erweist sich der Gaststar, der für diese zentrale Rolle gewonnen werden konnte: Brad Dourif. Er zeigt eine gewohnt großartige Performance, und besticht vor allem mit seiner unheimlichen Leinwandpräsenz. Dabei schwankt er konstant – und höchst erfolgreich – zwischen zwielichtig und sympathisch. Mal hält man ihn für einen gerissenen Halsabschneider, dann glaubt man wieder, aufrichtiges Bedauern in seinem Blick zu erkennen. Und trotz seiner früheren Taten empfand ich am Ende doch ein wenig Mitleid mit ihm. Ohne einen ähnlich guten Schauspieler wäre "Die Botschaft" nicht einmal halb so gut geworden.

Doch nicht nur Brad Dourifs Performance weiß zu gefallen, auch Gillian Anderson zeigt eine phantastische schauspielerische Leistung. Wohl zum ersten Mal in der Serie darf sie zeigen, was sie drauf hat, und mehr tun als nur Mulder ungläubig anzuschauen. Was nicht heißen soll, dass sie nicht bisher auch schon gut gewesen wäre, aber ihre Rolle war bislang doch in einem recht engen Korsett gefangen – hier darf sie zum ersten Mal aus diesem ausbrechen. Einerseits natürlich durch die Trauer über ihren Vater, andererseits aber vor allem in den gemeinsamen Szenen mit Brad Dourif, wo sie Scullys innere Zerrissenheit perfekt vermittelt. Außerdem lernen wir durch diese privaten Szenen auch Scully besser bzw. von einer anderen Seite kennen. In den letzten Episoden haben wir immer wieder einiges von Mulder erfahren, wie z.B. rund um die Entführung seiner Schwester, die ihn antreibt, oder auch seine Angst vor Feuer, die er einem Kindheitstrauma verdankt. Nun werfen wir auch wieder einen Blick auf die private Scully, was um einiges besser gelingt – und uns auch mehr über sie offenbart – als das noch in "Der Teufel von Jersey" der Fall war. Während der Tod von Scullys Vater also für einen Hauch von Tragik und Tiefgang sorgt, und uns Luther Lee Boggs angebliche Fähigkeiten ein interessantes und rätselhaftes Phänomen bescheren, sorgt die Entführung des Pärchens für die notwendige Spannung. Zwar mag es von den drei genannten insgesamt gesehen doch der schwächste Handlungsstrang gewesen sein, dennoch wurde auch dieser nie langweilig. Eine der interessantesten Aspekte der Episode ist aber natürlich, wie Mulder und Scully die Seiten tauschen. Ist sonst Mulder der "Gläubige" und Scully die Skeptikerin, ist es bei "Die Botschaft" genau umgekehrt.

ImageMulder ist davon überzeugt, dass es sich um eine Finte handelt, Boggs die Entführung aus dem Gefängnis aus inszeniert hat, und er über keine übernatürlichen Fähigkeiten verfügt. Scully hingegen steht vor einem Zwiespalt: Wie sie Mulder gegenüber am Ende im Krankenhaus so schön und treffend sagt: Sie hat Angst davor, zu glauben. Und dennoch will sie hier – zum wohl ersten Mal – glauben, da sie dann wüsste, dass der Tod nicht das Ende ist, und sie zudem von ihrem Vater noch Abschied nehmen könnte. Es ist eben dieser Zwiespalt, der die Episode für mich so auszeichnet. Mein einziger relevanter Kritikpunkt ist die Finte rund um das Stück Stoff. Wenn Boggs – wie man den Rest der Folge hinweg andeutet – wirklich über solche Fähigkeiten verfügt, erscheint es komisch, dass er Mulder hier auf den Leim geht. Fast scheint es so, als wäre es den Machern – ähnlich wie dies sonst bei Scully der Fall ist – schwer gefallen, einen Weg zu finden, damit sich Mulder seine Skepsis bewahren kann. Ein nicht unwesentliches Manko, über das ich auch nicht gänzlich ungestraft hinwegsehen kann.

Fazit: "Die Botschaft" überzeugt vor allem mit zwei wesentlichen Stärken: Dem Gastauftritt von Brad Dourif, sowie der interessanten Umkehr der üblichen Thematik des FBI-Ermittlerduos. So ist diesmal Mulder der Skeptiker, und Scully wiederum jene, die an Boggs übernatürliche Fähigkeiten glaubt. Der Tod ihres Vaters erlaubt uns zudem, sie wieder etwas besser kennen zu lernen, und ermöglicht es Gillian Anderson, schauspielerische Muskeln zu trainieren, die sie bislang noch kaum zeigen durfte. Darüber hinaus verfügt auch "Die Botschaft" wieder über eine dichte Atmosphäre und einen gelungenen Soundtrack von Mark Snow. Lediglich die Handlung rund um die Entführung fällt im direkten Vergleich leider doch etwas ab, und auch das mit Mulders "Stoff-Test" fand ich etwas seltsam. Davon abgesehen aber eine gelungene Episode, und zweifellos eines der Highlights der ersten Staffel.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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