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Originaltitel: Space
Episodennummer: 1x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12. November 1993
Erstausstrahlung D: 07. November 1994
Drehbuch: Chris Carter
Regie: William Graham
Hauptdarsteller: David Duchovny als Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Agent Dana Scully
Gastdarsteller: Ed Lauter als Colonel Marcus Aurelius Belt, Susanna Thompson als Michelle Generoo, Tom McBeath als Scientist, Terry David Mulligan als Mission Controller, French Tickner als Preacher, Norma Wick als Reporter u.a.

Kurzinhalt: Eine NASA-Mitarbeiterin wendet sich an Mulder und Scully, mit dem Verdacht von Sabotage. Erst kürzlich musste ein geplanter Shuttle-Start wegen eines technischen Defekts, der erst in letzter Sekunde festgestellt wurde, unterbrochen werden. Für den nächsten Start ist nun ihr Verlobter als Commander des Shuttles vorgesehen – etwas, dass ihre Nervosität nur noch steigert. Sie befürchtet, dass jemand innerhalb der NASA versucht, das Space Shuttle-Programm zu sabotieren. Mulder und Scully beschließen, der Sache nachzugehen, und statten dem NASA-Missionszentrum einen Besuch ab. Allerdings können sie keine Anzeichen von Spionage finden, und auch der Kommandant des Stützpunkts, Marcus Belt – einst selbst Astronaut – hält diese Gerüchte für haltlos. Und tatsächlich: Der Start verläuft reibungslos. Kurz darauf kommt es jedoch zu einem schweren technischen Gebrechen, und das Leben der Astronauten steht auf Messers Schneide…


Review: ImageEigentlich hätte diese Episoden alle Vorzeichen besessen, um eine meiner Lieblingsfolgen der ersten Staffel zu werden. Ich war schon immer großer Raumfahrt- und NASA-Fan, und vom Weltraum fasziniert (wobei ich nicht sagen könnte, ob dies meine Vorliebe für das Science Fiction-Genre initiiert hat, oder nicht vielmehr die SF-Filme und -Serien meiner Kindheit und Jugend diese Faszination erst ausgelöst haben. Henne – Ei). In "Besessen" rückt nun das Space Shuttle-Programm ins Zentrum, wir erhalten echte NASA-Aufnahmen, und sind quasi bei einer – wenn auch getürkten – Mission dabei. Generell wird einfach das Streben der Menschheit in den Weltraum, und den Geheimnissen und Wundern, die dort auf uns warten, ansatzweise thematisiert. Und auch außerirdische Einflüsse spielen wieder eine große Rolle? Was kann da schon schiefgehen? Nun, offensichtlich leider eine ganze Menge.

Grundsätzlich ist die Idee, statt jemanden von einem Dämon ihn vielmehr von einem Alien besetzen zu lassen, ja nicht einmal so uninteressant. Leider aber haben wir bei Akte X aber bekanntlich schon eine Alien-Verschwörung, rund um UFOs und kleine graue Männchen, die aus noch unbekannten Gründen Menschen entführen. Und nun präsentiert man uns plötzlich eine Art gasförmigen Außerirdischen, der quasi in Menschen schlüpfen und diese dazu zwingen kann, seinen Willen auszuführen. Und wozu das Ganze? Was will er eigentlich? Warum versucht er, das Shuttle-Programm zu sabotieren? Irgendwie wirkt das alles nicht wirklich durchdacht. Wenn es ein ganz normales "monster of the week" abseits von Aliens wäre, könnte ich das ganze jedenfalls leichter akzeptieren. So beginnt man sich zu wundern, wie viele Außerirdische Wesen eigentlich da herumschwirren und schon mit uns in Kontakt sind. Es passt einfach rein gar nicht zu den bisherigen Alien-Geschichten, und wirkt daher wie ein Fremdkörper. Was ebenfalls negativ auffällt, ist das NASA-Bildmaterial, das leider in einer deutlich geringeren Auflösung/Qualität vorliegt, und dadurch unangenehm hervorsticht. Sehr verkrampft wirken auch jene Szenen, in denen Mulder für Scully – und damit auch den Zuschauer – den Erklärbär spielen darf, und dabei oftmals Informationen vermittelt und Sachverhalte klarstellt, wo ich mir denke: Etwas mehr Vertrauen in das Wissen und die Intelligenz deiner Zuschauer wäre nett gewesen, lieber Chris Carter. So fühlte ich mich doch teilweise so, als würde er mich für blöd halten.

ImageDer letzte große Kritikpunkt ist dann, dass es Chris Carter doch tatsächlich als notwendig erachte, die echte, tragische Challenger-Katastrophe in diese Handlung mit einzubauen. Ganz ehrlich: Das fand ihn einfach nur grauenhaft, unangebracht und völlig fehl am Platz. Es ist ungefähr so, als würde man bei "Fringe" 9/11 als Teil des Schemas offenbaren. Tut mir leid, aber so etwas gehört einfach nicht in eine fiktive Unterhaltungsserie. Man darf an solche Katastrophen natürlich erinnern, aber sie tatsächlich in ein phantastisches Narrativ einzubauen, und quasi Außerirdische für die Challenger-Explosion verantwortlich zu machen – nein, sorry. Ich bin mir sicher, dass es von Carter nicht so gemeint war. Er sah es wohl als Hommage bzw. als Denkmal für diese Astronauten an, die dabei ihr Leben verloren haben. Bei mir ist es nur leider gänzlich anders angekommen, nämlich als verwerfliche Ausschlachtung einer realen Tragödie. Shame on you!

Fazit: "Besessen" hätte eigentlich, angesichts der NASA- und Weltraum-Thematik, soooo cool sein müssen – aber meines Erachtens haben sie's total vergeigt. Zwar gibt es ein paar positive Elemente, die den ganz großen Absturz verhindern – wie z.B. der effektive Countdown im Hintergrund – aber überwiegend ist die Episode für mich leider ein ziemlicher Reinfall. Die hier dargestellte Alien-Form passt nicht zu den bisherigen entsprechenden Erzählungen, und wirkt auch nicht wirklich gut durchdacht. Die ganze Episode ist nicht wirklich spannend und/oder interessant. Mulders ständige Erklärungen wirken ungemein verkrampft und konstruiert. Und wie hier eine reale Katastrophe in die fiktive Erzählung, die in erster Linie Unterhaltungszwecken dienen soll, eingebunden wurde, hielt ich für absolut unangebracht und verwerflich. Für mich ist "Besessen" jedenfalls leider die erste große Niete der ersten Staffel.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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