Kommentar: Indianische Mythologie
"Möge die Macht mit Dir sein" oder: Warum Manitu keine Schuhe hat!
Der Begriff Manitu entstammt vermutlich dem Volk der Cree-Indianer, deren Sprache Teil der Algokin-Familie ist, die z.B. auch von den Cheyenne und den Blackfoot-Indianern verwendet wird. Im Gegensatz zur - vor allem bei uns vorherrschenden - allgemeinen Meinung ist Manitu aber keine Person oder Entität, sondern eine Energie, die allem innewohnt. Sie ist weder gut noch böse, sie ist einfach. Manitu erscheint den Menschen in ihren Träumen, diese Macht kann genutzt werden und wird z. B. von kranken Indianern direkt um Hilfe gebeten.
In diesem Zusammenhang jedoch allgemein von "Indianern" zu sprechen könnte irreführend sein, denn der indianische Glaube ist keinesfalls einheitlich. Tatsächlich ist die indianische Mythologie stark regional abhängig und eng an die Bedürfnisse und Erfahrungen der jeweiligen Stämme angepasst. Relativ gemeinsam haben sie jedoch das eigene Selbstverständnis, lediglich ein "Teil des Ganzen" zu sein, während westliche Religionen den Mensch im Mittelpunkt der Schöpfung und somit als "Beherrscher" der Welt betrachten.
Neben bereits erwähnter "Macht" bestimmen vor allem Geister die Religion der Indianer. Hinter jeglichem Naturereignis können sie stecken und die heranwachsenden Indianer verbringen einen großen Teil ihrer Zeit mit der Suche nach dem persönlichen Schutzgeist. Hat man einen besonders guten Draht zu diesen Geistern, kann man sie natürlich auch auf Feinde hetzen, wie eben in dieser SPN-Folge.
(Text: Florenz Villegas)