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Sternenlicht Drucken E-Mail
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Originaltitel: Closure
Episodennummer: 7x11
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 13. Februar 2000
Erstausstrahlung D: 18. Dezember 2000
Drehbuch: Chris Carter & Frank Spotnitz
Regie: Kim Manners
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller: William B. Davis als The Smoking Man, Anthony Heald als Harold Piller, Stanley Aderson als Lewis Schoniger, Rebecca Toolan als Teena Mulder, Megan Corletto als Amber Lynn LaPierre, Nicholas Stratton als Ghostly Boy, Mimi Paley als Young Samantha Mulder u.a.

Kurzinhalt: Auf der Suche nach dem verschwundenen Mädchen hat das FBI einen seit Jahrzehnten tätigen Kindermörder ausfindig gemacht und festgenommen. Man beginnt daraufhin, das Massengrab genauer zu untersuchen – findet dabei aber weder die Überreste der verschollenen Amber, noch von Samantha Mulder. Kurz darauf nimmt das selbsternannte Medium Harold Piller mit Mulder Kontakt auf. Dessen Sohn ist auf die gleiche unerklärliche Art und Weise verschwunden wie Amber. Er möchte Mulder dabei helfen, sowohl diese als insbesondere auch seine Schwester Samantha zu finden – in der Hoffnung, so auch in Erfahrung zu bringen, was mit seinem Sohn passiert ist. Als Mulder einem Hinweis nachgeht und dabei ein Tagebuch findet, dass scheinbar von seiner Schwester geschrieben wurde, nachdem sie von den Außerirdischen wieder auf die Erde zurückgebracht wurde, erkennt er, dass er auf der richtigen Spur ist, und kurz davor steht, die Wahrheit rund um das Schicksal seiner Schwester endlich aufzudecken…


Review: ImageDer von mir befürchtete Supergau ist ausgeblieben: "Sternenlicht" kratzt gerade noch die Kurve und schließt die Handlung rund um Samantha zumindest auf halbwegs schlüssige Art und Weise ab. So erfahren wir hier Gott sei Dank, dass sie sehr wohl von Außerirdischen entführt wurde – nur halt danach wieder auf die Erde zurückgebracht wurde und den Rest ihrer Kindheit/Jugend beim Raucher und dessen Sohn Jeffrey verbracht hat (was allerdings wiederum die Frage aufwirft, warum Jeffrey seinen Vater nicht gleich als solchen erkannt hat). 100%ig überzeugt hat mir die Episode zwar insgesamt nicht, aber es war definitiv besser als befürchtet – denn wenn sich herausgestellt hätte, dass Samantha nie von Aliens entführt wurde, hätte mich das doch enorm aufgeregt. Immerhin war das in der Pilotfolge genau jener Köder, mit dem mich Chris Carter "geangelt" hat. Außerdem gab es danach einfach schon zu viele "Beweise", um eben dies zu bestätigen. Ein Rückzieher hätte mir die Folge gänzlich verdorben. Wirklich perfekt war sie ohnehin auch so nicht. Wobei dies teilweise nicht einmal nur an "Sternenlicht" selbst lag. Nehmt die Passagen, in denen Mulder aus Samanthas Tagebuch vorliest. Hätte sehr bewegend sein können – aber angesichts der Tatsache, dass man uns bezüglich Mulders Schwester schon mehrmals angelogen hat (siehe die Doppelfolge "Die Kolonie" oder auch "Redux – Teil 1") ging ich auch diesmal von einer weiteren Finte aus, und davon, dass das Tagebuch gefälscht ist. Dadurch haben die entsprechenden Szenen die gewünschte Wirkung bei mir leider verfehlt.

Ein weiteres ganz großes Problem dieser Doppelfolge ist, dass sie aus meiner Sicht keine Doppelfolge hätte sein müssen, oder vielmehr sollen. Beide Episoden ziiiiieeeeeeheeeeen sich fast eeeeeeeeeeeeendlos dahin. Hätte man das Ganze in einer einzigen Folge untergebracht, wäre das Geschehen deutlich dramatischer gewesen. So fand ich die Handlung viel zu dünn und dadurch zu ausgedehnt. Die Episode litt auch deutlich darunter, dass erst nach ca. der Hälfte klar war, dass man keinen völligen Rückzieher machen und Samantha als Opfer eines Serienkillers hinstellen und Mulders Überzeugung einer Alien-Entführung als "compensatory obduction fantasy" (wie der Psychologe zu Beginn der Folge meint) entlarven würde. Dadurch war ich vor allem im ersten Drittel noch überwiegend genervt, was den Unterhaltungswert der Folge naturgemäß in den Keller sacken ließ. Tatsächlich ging das so weit, dass Scully als sie zu Mulder sagte "All you want is for this to be over" genauso gut auch mich hätte meinen können. Und auch wenn man die Kurve doch noch so halbwegs gekratzt hat, ergeben sich aus der Auflösung hier doch noch einige Fragen. So war die Suche nach Samantha Mulders Hauptmotivation für seine Arbeit an den X-Akten. Warum hat der Raucher ihn nicht schon viel früher in Richtung der Wahrheit gelenkt – nämlich, dass diese tot ist? Hätte man ihn damit nicht vielleicht demotivieren können und sich in weiterer Folge viel Ärger erspart, wenn er die Arbeit an den X-Akten aufgegeben hätte? Warum hat der Kopfgeldjäger Mulder gegenüber behauptet, seine Schwester wäre noch am Leben? Und dann ist da immer noch Cassandras Aussage aus "Zwei Väter", dass Samantha noch bei den Aliens wäre.

ImageAuf alle Fragen lassen sich zwar mit etwas Nachdenken plausible Antworten finden (Da Samantha spurlos verschwunden ist hätte Mulder dem Raucher wohl ohne handfesten Beweis – der nun mal nicht existiert – nicht geglaubt. Der Kopfgeldjäger hat ihn wohl einfach angelogen. Und Cassandra könnte nur einen Klon gesehen haben). Aber ganz ehrlich: Ich sehe es eigentlich nicht als Aufgabe der Zuschauer, potentielle logische Lücken in der Erzählung zu schließen. Das sollte eigentlich schon die Aufgabe der Drehbuchautoren sein – die werden ja im Gegensatz zu uns auch dafür bezahlt! Weitere Schwachpunkte: Der ungewöhnlich gottesfürchtige Mulder. Die meines Erachtens eher misslungene Szene rund um die Seance. Sowie das insgesamt etwas unnötig wirkende Medium. Die "Auflösung" rund um alte Seelen, die (manche) Kinder vor einem drohenden grauenhaften Schicksal bewahren –in dem sie sie zu sich (und damit aus dem Leben) holen (WTF?). Und auch der Einstieg mit dem toten Geister-Kindern war ziemlich… puh. Im Sinne von unendlich kitschig. Eine Kritik, die man theoretisch auch gegenüber dem Finale von "Sternenlicht" vorbringen könnte. Dessen emotionale Wirkung hat diesen Vorwurf für mich aber weggewischt. Tatsächlich halte ich diesen Moment für die einzig wirklich gute Szene der Episode, und jene, welche die Folge für mich wenigstens ansatzweise retten konnte – war es doch für mich ein durchaus berührender und damit zumindest emotional befriedigender Abschluss von Mulders Suche nach seiner Schwester.

Fazit: Die erste Hälfte der Folge war "Sternenlicht" auf Fiasko-Kurs – sah es doch tatsächlich so aus, als würde man ernsthaft auf die bereits in "Die Sammlung" angedeutete Route abschwenken und offenbaren, dass Samantha nie von Aliens entführt wurde. Eine Offenbarung, die mich rasend gemacht hätte. Eben deshalb konnte ich die erste Hälfte der Episode überhaupt nicht genießen. Erst nachdem klar wurde, dass man bei dieser Story bleibt, jedoch erzählt, was passierte nachdem Samantha von den Außerirdischen zurückgebracht wurde, begann die Folge für mich langsam Fuß zu fassen. Aufgrund der Tatsache, wie oft wir – gerade auch bezüglich Samantha – in der Vergangenheit von den Machern schon angelogen wurden, verfehlten zwar Szenen wie ihr Tagebuch bei mir die gewünschte Wirkung (glaubte ich doch an eine neuerliche Finte). Zudem ergeben sich aus der Offenbarung hier durchaus einige potentielle Fragen zur Kontinuität, auf deren Beantwortung sich zwar logische Antworten finden lassen – wo es sich die Drehbuchautoren aber insofern leicht machen, als dass sie eben dies dem Zuschauer überlassen. Immerhin ist "Sternenlicht" aber dank des zwar etwas kitschigen, aber durchaus emotionalen und wundervoll inszenierten Finales immerhin gelungen, einen wenn schon nicht 100%ig überzeugenden, doch immerhin durchaus berührenden Abschluss des Handlungsstrangs rund um Fox und Samantha Mulder zu finden. Womit man mich spät aber doch noch ansatzweise für die überwiegend misslungenen 80 Minuten zuvor entschädigen konnte.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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