Die Entstehungsgeschichte |
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Kategorie:
Sonstige -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 22 Mai 2008
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Indy auf dem Mond? - Die Gerüchteküche brodelte
Dies hinderte allerdings nicht, dass in den folgenden Jahren unzähligen Gerüchte zu einem weiteren Abenteuer von Indiana Jones aufkommen sollten – um jedoch allesamt dementiert zu werden. Im Frühjahr 1995 gab Jeffrey Boam (Drehbuchautor von "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug") im privaten Kreis bekannt, ein Drehbuch mit dem Titel  "Indiana Jones and the Sons of Darkness" geschrieben zu haben. Die Gerüchte, worum es darin ging, reichten von einer geheimen Mondbasis der Soviets bis hin zum Ufo-Absturz in Roswell, doch genaue Details sind bis heute nicht bekannt. Zwar tauchte wenige Wochen nach diesen Gerüchten ein Drehbuch mit besagtem Titel im Internet auf, dabei handelte es sich jedoch um eine Fälschung. Ein Jahr später gab es das Gerücht, dass es gleich 3 potentielle Drehbücher für ein weiteres Indiana Jones-Abenteuer gäbe. Eines davon war "Indiana Jones and the Monkey King" (alternativer Titel "Indiana Jones and the Garden of Life"), geschrieben von Chris Columbus, der ein paar Jahre später den jungen Zauberlehrling Harry Potter auf die Leinwand bringen sollte. Das Skript ist echt und kann u.a. hier heruntergeladen und gelesen werden, zudem findet ihr in diesem Teil unseres Specials eine kurze Zusammenfassung des Inhalts inklusive ausführlicher Kritik.
Jedoch stellte sich schon bald heraus, dass es sich bei diesem Entwurf um ein alternatives Drehbuch für das 3. Indy-Abenteuer handelte – was natürlich nicht heißt, dass es zu einem gewissen Zeitpunkt nicht auch für den 4. Indiana Jones-Film im Gespräch war.
Ein weiteres Drehbuch war "Indiana Jones and the Saucer Men from Mars", geschrieben von Jeb Stuart. Darin ging es um einen Ufo-Absturz und um ein mysteriöses außerirdisches Artefakt, um das ein heftiger Wettstreit zwischen amerikanischen Kräften und den Russen entbrennt. Das 3. Drehbuch mit dem Titel "Indiana Jones and the Sword of Arthur" stammt aus der Feder zweier angehender Autoren, die es als sogenanntes Spec Script (d.h. ein Drehbuch auf "gut Glück", ohne konkreten Auftrag eines Filmstudios) eingereicht haben. Dort macht sich Indy, wie der Name schon sagt, auf die Suche nach Excalibur, und findet sich mitten in einem Jahrhunderte währenden Kampf zwischen den Nachkommen der Ritter der Tafelrunde und der Anhänger von Mordred wieder. Auch diese beiden Drehbuchentwürfe können online heruntergeladen werden, und werden in diesem Teil unseres Specials näher besprochen. Doch egal ob nun diese 3, zu denen mehr bekannt ist, oder die zahlreichen anderen Drehbücher oder Handlungsfetzen, die gerüchteweise zu Indiana Jones 4. im Internet herumschwirrten – allen ist gemein, dass sie von Lucas und Spielberg letztendlich nicht angenommen wurden. Und so blieb das Projekt einige Jahre auf Eis – trotz aller hartnäckiger, immer wieder aufkommender Gerüchte, ein 4. Abenteuer des Archäologen stünde unmittelbar bevor.
Die Wende im Jahr 2000
Wirklich konkret sollte es allerdings erst wieder im Jahr 2000 werden. Irgendwann nach der Jahrtausendwende hatte es Lucas scheinbar doch noch geschafft, Ford und Spielberg von seinem McGuffin zu überzeugen. Er machte ihnen einfach klar, dass dies die einzige Idee ist, die ihm eingefiel ist und die ihm halbwegs brauchbar erschien – entweder, man würde sie nehmen und versuchen sie in Form zu bringen, oder es würde keinen 4. Teil mehr geben. Spielberg und Ford stimmten offensichtlich zu, woraufhin Spielberg auf den damals hoch im Kurs stehenden M. Night Shyamalan zuging (der kurz zuvor mit "The Sixth Sense" einen absoluten Überraschungshit gefeiert hatte) und ihm anbot, ein Drehbuch für den 4. Film zu schreiben. Dieser erbat sich ein wenig Bedenkzeit, lehnte jedoch schließlich ab, da er sich lieber weiter auf eigene Ideen konzentrieren und diese umsetzen wollte anstatt die Fortsetzung einer etablierten Filmreihe auf die Beine zu stellen. Ein weiterer herber Rückschlag bei dem Versuch, den Abenteurer mit Hut und Peitsche erneut auf die Leinwand zu bringen.
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