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Star Wars: Der Gejagte Drucken E-Mail
Han Solo im Fadenkreuz der Kopfgeldjäger Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 02 August 2015
 
Titel: "Der Gejagte"
Originaltitel: "The Hutt Gambit"
Bewertung:
Autorin: A. C. Crispin
Übersetzung: Ralf Schmitz
Umfang: 365 Seiten
Verlag: Heyne (D), Bantam Books (E)
Veröffentlicht: Dezember 1999 (D), August 1997 (E)
ISBN: 9783-4531-6086-X
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Nachdem Han Solo den Wookie Chewbacca gerettet hat, wurde er unehrenhaft aus dem imperialen Dienst entlassen. Eigentlich ist er ja über seine neue haarige Begleitung, die der Ansicht ist, an Han durch eine Lebensschuld gebunden zu sein, nicht gerade glücklich – was sich jedoch ändert, als dieser ihm nach einem Sabacc-Spiel, wo die Verlierer Han des Betrugs beschuldigen, aus der Patsche hilft. Fortan reisen die beiden gemeinsam als Team durch das Weltall. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, kehrt Han zu seiner alten Profession – dem Schmuggeln – zurück. Er heuert für die beiden Hutts Jiliac und Jabba als Pilot an, und verdient sich mit seiner Erfolgsquote und seiner Treue schon bald ihren Respekt. Jedoch: Durch seine Tätigkeit für die beiden erfährt der Hohepriester von Ylesia, Teroenza, dass Han immer noch am Leben ist – und lässt ein hohes Kopfgeld auf ihn aussetzen. Dieses ruft zuletzt sogar Boba Fett auf den Plan. Nur mit Hilfe eines neuen Freundes, Lando Calrissian, gelingt es Han, aus den Fängen des Kopfgeldjägers mit der mandalorianischen Rüstung zu entkommen. Doch kaum ist diese Gefahr gebannt, naht bereits neues Unheil am Horizont: Der Imperator hat er sich in den Kopf gesetzt, der Kriminalität im äußeren Rand ein Ende zu bereiten. Aus diesem Grund möchte er in erster Linie gegen die Hutts vorgehen, und den Schmuggelmond Nar Shadda sowie ihren Heimatplanten Nal Hutta vernichten. Zusammen mit ein paar Freunden ersinnt Han einen waghalsigen Verteidigungsplan – doch haben sie gegen die imperiale Flotte überhaupt eine Chance?

Review: Bereits der erste Roman von A.C. Crispins Solo-Trilogie konnte mir ja sehr gut gefallen – mit "Der Gejagte" setzte sie jedoch in allen Belangen noch einmal eins drauf. So sind wir mittlerweile in einer Ära seines Lebens angelangt, die schon deutlich mehr an jenen Han erinnert, wie wir ihn aus der "Star Wars"-Trilogie kennen: Er arbeitet als Schmuggler für die Hutts, und hat auch schon Chewie als seinen treuen Partner, der ihm immer zur Seite steht. Darüber hinaus gibt es auch Auftritte von Boba Fett und Lando Calrissian, die ein paar interessante Hintergründe der Vorgeschichte zwischen ihnen und Han Solo liefern. Jedenfalls kam bei so vielen bekannten Gesichtern richtiges "Star Wars"-Feeling auf (wobei sich auch die neuen Figuren durchaus wacker schlagen; egal ob Hans Liebschaften oder seine Schmugglerkollegen, die meisten von ihnen sind sehr gut ausgearbeitet und zogen schnell meine Sympathien auf sich). Zusätzlich verstärkt wird dieses durch weitere Referenzen auf die klassische Trilogie, wie die Kessel-Route, den Millennium Falken, oder auch den ganz kurzen Auftritt von Darth Vader am Ende. Sehr interessant fand ich darüber hinaus die Einblicke/Erklärung des Sabacc-Spiels. In den Filmen hat man ja immer wieder mal etwas darüber gehört, hier wird das Spielprinzip jedoch zum ersten Mal so richtig erklärt, was doch recht aufschlussreich war. Positiv hervorzuheben ist zudem, dass A.C. Crispin in ihrem Roman dezidiert einen Platz für den Sammelband "Lando Calrissian – Rebell des Sonnensystems" lässt, der sich somit ca. in der Mitte ihres Romans zwischen ein paar Kapitel abspielt. Dies zeigt auch wieder, wie sehr man beim Erweiterten Universum auf die Wahrung der Kontinuität geachtet hat, bzw. darauf, dass alles stimmig zusammenpasst.

Die letzte wesentliche Stärke des Romans ist dann die Geschichte selbst. Diese umfasst mehrere Monate, und bietet eine gelungene Mischung aus Charakterorientierung, Spannung und Action. Zudem ist die Geschichte sehr wendungsreich und hat einige interessante Entwicklungen zu bieten. Und nachdem es bereits in den ersten rund 300 Seiten immer wieder packende Momente zwischendurch gab, war dann insbesondere die Schlacht um Nar Shadda ungemein fesselnd geschrieben, wobei mir dabei vor allem gefiel, wie viel wert die Autorin auf Taktik und Strategie legt. Ein paar kleinere Aspekte machten sich dann aber doch auch negativ bemerkbar. So fand ich die Droge, die Boba Fett Han Solo verabreicht, um diesen auf sein Schiff zu bringen – und die dazu führt, dass der Gefangene jeden Befehl widerstandslos ausführt – doch ein bisschen übertrieben. Ich verstehe schon, dass der Roman überwiegend aus Hans Perspektive geschildert ist und man ihn nicht einfach plötzlich vor Lando aufwachen lassen wollte, nachdem dieser ihn gerettet hatte, dennoch hat mich die Umsetzung nicht so recht überzeugt, und wünschte ich, A.C. Crispin hätte hierfür eine andere Lösung gefunden. Auch die Szenen mit Bria wirkten ein bisschen aufgesetzt. Vor allem aber fand ich es schade, dass wir nicht unmittelbar miterlebten, wie Han Chewie gerettet hat, sondern quasi in medias res einsteigen. Ich weiß nicht, vielleicht wollte die Autorin die genauen Details der Phantasie des Zuschauers überlassen, oder aber es wurde in einem anderen Roman oder Comic schon einmal genau geschildert. Aber das ist halt einfach ein derart wichtiges Ereignis, dass ich gerne "live" dabei gewesen wäre, als es nur erzählt zu bekommen. Eine bedauerliche vertane Chance – die jedoch dem Unterhaltungswert des Romans grundsätzlich keinen Abbruch tat.

Fazit: "Der Gejagte" setzt die "Han Solo"-Trilogie auf gelungene Art und Weise fort. Dank der Auftritte zahlreicher aus der Original-Trilogie bekannter Figuren sowie zusätzlicher Referenzen auf diese kam dabei für mich im Vergleich zu "Der Pilot" noch einmal deutlich mehr "Star Wars"-Feeling auf. Die Geschichte ist zudem sehr interessant, tempo- und abwechslungsreich, wobei A.C. Crispin neuerlich eine sehr gute Mischung aus charakterorientierten und spannenden Momenten findet. Auch ihr Schreibstil konnte mir wieder sehr gut gefallen. Und vor allem auch am Ende, bei der packend geschilderten Schlacht um Nar Shadda, kam einiges an Spannung auf – wobei mir insbesondere auch gefallen hat, wie viel Wert die Autorin auf Taktik legte, statt die Raumschiffe einfach nur wild Drauflosballern zu lassen. Schade fand ich lediglich, dass wir Chewbaccas Rettung durch Han nicht direkt miterlebt haben. Und das mit Boba Fetts Droge hat mich auch nicht so recht überzeugt. Trotz dieser kleineren Schwächen ist "Der Gejagte" sogar noch eine Spur gelungener als der ohnehin schon gefällige Einstieg in die Trilogie. "Star Wars"-Fans kommen an diesen Büchern in meinen Augen jedenfalls nicht vorbei.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel





Kommentare (2)
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1. 02.08.2015 15:25
 
"Dies zeigt auch wieder, wie sehr man beim Erweiterten Universum auf die Wahrung der Kontinuität geachtet hat, bzw. darauf, dass alles stimmig zusammenpasst." 
 
Was Lucas aber nicht im geringsten juckte. 
 
Könntest du mal loswerden, was genau vergangenes über Fett rauskommt? Ich weis diese Details bis heute nicht, aber es soll so aufschlussreich sein, dass es nicht mit der Klonsache zusammenpasst. Ob du es glaubst oder nicht: nicht erst bei The Clone Wars, sondern schon bei den Prequels hat Lucas auf das EU geschissen, sich aber genüsslich dran bedient. Und bei der nächsten Trilogie wäre es auch so gekommen bzw. passiert auch so.
 
2. 04.08.2015 19:36
 
Stimmt schon, aber er hat das EU wenigstens am Leben gelassen, und die übermäßig gravierenden Kontinuitätsbrüche gabs - mit wenigen Ausnahmen wie Boba Fett - keine. Ev. stieß es mir bei GL auch deshalb nicht so sauer auf, weil ich ihm glaube, dass es bei ihm in erster Linie eine kreative Entscheidung war, die Prequels zu machen, während ich bei Disneyl nur Dollarzeichen als Motivation sehe. Und vor allem hat GL nie gesagt, das EU sei ab sofort nur mehr eine "Legende" ;)
 
Andere Antworten (Daredevil, Clone Wars) folgen, bin mir grad wieder ziemlich im Stress. Zeithorizont nenne ich lieber keinen... ;)
 

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