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Angriffsziel Erde Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Best of Both Worlds (Part 2)
Episodennummer: 4x01
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 24.09.1990
Erstausstrahlung BRD: 12.08.1993
Drehbuch: Michael Piller
Regie: Cliff Bole
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Elizabeth Dennehy als Shelby, George Murdock als J.P. Hanson, Colm Meaney als Miles O'Brien, Whoopi Goldberg als Guinan u.a.

Kurzinhalt: Captain Picard wurde von den Borg assimiliert und weist Commander Riker an, sich zu ergeben. Dieser denkt jedoch gar nicht daran, kampflos aufzugeben, und gibt den Befehl zu feuern – im Bewusstsein, dass er damit seinen Captain zum Tode verurteilt. Doch der Angriff mit der neu entwickelten Waffe scheitert. Die Borg waren durch die Assimilierung von Captain Picard vorgewarnt und auf den Angriff vorbereitet. Hilflos müssen Riker, Shelby und die restliche Enterprise-Crew mitansehen, wie der Borg-Kubus in Richtung Erde aufbricht. Die Sternenflotte hat in der Zwischenzeit eine riesige Flotte aus fast vierzig Schiffen bei Wolf 359 versammelt, um die Borg aufzuhalten. Da der Einsatz der Waffe zum Ausfall einiger Systeme geführt hat, kann die U.S.S. Enterprise erst ein paar Stunden später nachkommen – und findet einen Schiffsfriedhof vor. Trotz der schieren Anzahl an Schiffen gelang es der Flotte der Föderation nicht, die Borg aufzuhalten. Der Kubus befindet sich nach wie vor unaufhaltsam auf dem Weg zum Sektor 001 – der Erde. Doch der kurzfristig zum Captain beförderte Riker arbeitet mit seiner Crew noch einen letzten Plan auf, um die Borg doch noch aufzuhalten. Mit Hilfe eines Ablenkungsmanövers gelingt es ihnen, Captain Picard vom Schiff der Borg zu entführen. Sie hoffen, mit Hilfe von Data zu ihm durchdringen zu können, und eine Schwachstelle zu finden. Doch Locutus kennt alle Manäver und Angriffsmöglichkeiten, die auch Jean-Luc Picard kennt. Um ihn zu retten, muss Riker seinen eigenen Captain austricksen…

Denkwürdige Zitate: "Your resistance is hopeless, Number One."
(Dass Locutus Picards "Spitznamen" für Riker verwendet macht seinen Auftritt noch einmal gruseliger.)

"I like my species the way it is."
(Worf zu Locutus, als dieser sich verwundert zeigt, dass sich die Crew der Enterprise gegen die Borg wehrt.)

"How do you feel?"
"Almost human."
(Picard, nachdem der Borg-Kubus zerstört wurde.)

"How much do you remember?"
"Everything."
(Picards quälende Antwort auf Rikers Frage.)


Review: Episodenbild (c) CBS Im Vergleich zu den Trekkies in Amerika, die einige Monate auf die Auflösung des Cliffhangers aus "In den Händen der Borg" warten mussten, kam man hierzulande gleich am nächsten Tag in den Genuss von "Angriffsziel Erde". Etwas, dass ich doch ein bisschen schade finde, kann sich doch in einer längeren Wartezeit eine ungleich größere Spannung und Erwartungshaltung aufbauen. Natürlich, wenn man die Zuschauer dann mit einer Pause von über einem Jahr quält, wie das ProSieben bei "Babylon 5" nach der dritten Staffel gemacht hat, ist das wieder das andere Extrem; das grenzte schon an Folter. Und natürlich funktioniert die Doppelfolge auch sehr gut – oder möglicherweise sogar besser – wenn man sie unmittelbar hintereinander ansieht. Dennoch finde ich, sind die deutschen Trekkies hier um eine interessante Erfahrung umgefallen – denn dieser grandiose Cliffhanger hätte sich schon eine etwas längere Pause verdient. Sei es wie es sei: Die unmittelbare Auflösung des Cliffhangers konnte mir gut gefallen: Die Borg haben durch Picard von den Plänen der Enterprise-Crew erfahren und sich darauf vorbereitet, weshalb der Angriff fehlschlägt. Hilflos muss man mitansehen, wie die Borg den Flug in den Sektor 001 fortsetzen.

Die nun nachfolgende erste Hälfte der Folge schafft es in meinen Augen problemlos, was Qualität, Spannung und Unterhaltungswert betrifft an "In den Händen der Borg" anzuknüpfen. Commander Riker fällt es sichtlich schwer, die Bürde des Kommandos zu tragen – gerade auch angesichts der drohenden Zerstörung der Erde durch die Borg, sowie aufgrund der Art und Weise, wie er dieses erhalten hat. Die Szene wie er in den Aufenthaltsraum des Captains geht, den leeren Stuhl ansieht und fragt "Was würden Sie tun?", sowie das nachfolgende Gespräch mit Guinan, setzen kurzfristig den trotz der Bedrohung durch die Borg angenehm charakterorientierten Zugang der ersten Episode fort. Eigentlich hätte es dann auch noch eine weitere Szene zwischen Riker und Deanna gegeben, die diese Thematik noch weiter vertieft hätte. Leider aber wurde diese geschnitten; auf DVD und Blu-Ray lässt sie sich aber wenigstens unter den Extras ansehen, wobei ich mir gerade für die Spielfilm-Fassung der Doppelfolge gewünscht hätte, dass man diese Szene wieder eingefügt hätte. Sehr gut gelungen finde ich auch die taktische Besprechung, wo man versucht, doch noch einen Weg zu finden die Borg auszuschalten – und unter anderem die Naniten erwähnt. Zwar sind diese – da es zu lange dauern würde sie zu programmieren – keine Option, aber ich empfand diesen Rückgriff als sehr positiv, da es die Kontinuität der Serie wieder stärkt. Die möglicherweise beste Szene der Episode folgt dann aber natürlich, als die U.S.S. Enterprise Wolf 359 erreicht. Bereits die empfangene Nachricht zuvor ließ nichts gutes erahnen – dennoch ist es bei der Erstsichtung schon ein ziemlicher Schock, als die Enterprise das System erreicht und einen Friedhof aus Schiffen vorfindet. Wie die Wracks auf dem Sichtschirm der Enterprise langsam vorbeigleiten und Commander Shelby ihre Namen rezitiert, ist in meinen Augen eine der gespenstischsten, schockierendsten und gänsehauterregendsten Szenen der gesamten "Star Trek"-Geschichte.

Episodenbild (c) CBS Der spannungstechnische Höhepunkt kommt dann kurz darauf, nachdem Riker seinen Plan ersonnen hat, um Locutus vom Borg-Schiff zu entführen. Die nachfolgende Konfrontation ist mit Abstand die spektakulärste und in meinen Augen auch spannendste Szene der Folge. Rikers Plan ist – angesichts der Tatsache, dass der Captain Picard ausstechen muss, der uns als begnadeter Taktiker bekannt ist – angemessen ausgeklügelt, und gefällt mir immer wieder ungemein gut. Angefangen von der Abtrennung der Untertasse über die entwichene Antimaterie über die Art und Weise, wie sich das Shuttle hinter die Abschirmung des Borg-Kubus schmuggelt – wirklich originell und sehr einfallsreich! Gut gefällt mir auch, dass wir den Angriff u.a. auch aus der Sicht von Locutus miterleben. Dessen Sichtschirm empfand ich als einen der effekttechnischen Höhepunkte der Episode. Generell ist dieser Angriff phantastisch getrickst, und das bis ins kleinste Detail. Achtet nur mal auf das Fenster des Shuttles, wenn es durch die Schlacht fliegt. Auch das mit der Antimaterie war mal etwas anderes, und konnte zudem mit einer netten Einstellung der Untertassensektion aufwarten.

Dass es "Angriffsziel Erde" trotzdem nicht vollständig gelingt, an die großartige erste Episode der Doppelfolge anzuknüpfen, ist in erster Linie darin begründet, dass die nachfolgenden rund 20 Minuten an diesen Höhepunkt – trotz der drohenden Zerstörung oder Assimilierung der Erde – nicht mehr anknüpfen können. Zwar gefällt mir grundsätzlich die Idee, dass Picard ihnen dabei hilft, und man eine der größten Stärken der Bord – das Kollektiv, über dem sie verbunden sind – dazu verwendet, um sie zu besiegen, ja sehr gut. Auf die Idee, sie alle schlafen zu schicken, muss man erst mal kommen. Dennoch, im Vergleich zum vorhergehenden Kampf ist das ganze halt doch ziemlich unspektakulär und – trotz der Tatsache, dass Riker gerade dabei war, die Enterprise auf Kollisionskurs mit dem Borg-Kubus zu schicken – vergleichsweise unspannend. Etwas, dass meines Erachtens wenn man sich beide Folgen getrennt ansieht, noch stärker auffällt als in der "Spielfilmfassung" (wo der entsprechende etwas schwächere Ausklang nur 20 von 90 statt eben 20 von 45 Minuten ausmacht). Wenn ich schon dabei bin, Kritik zu üben: So großartig die Effekte insgesamt auch sind, gerade auch wenn man sich beide Episoden hintereinander ansieht fällt die eine oder andere wiederverwertete Effektszene ein wenig negativ auf. Und auch die Idee, dass die Borg Picard "verblassen" lassen, hat mich irgendwie noch nie so recht überzeugt – ging ich doch bis zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass das albino-artige Aussehen auf mangelndes Sonnenlicht zurückzuführen wäre. Gut getrickst war es aber schon, und Picards langsam herunterrinnende Träne war natürlich einer der absoluten Höhepunkte der Folge. Auch der Ausklang gefällt mir ungemein gut. Bislang war man von Star Trek ja den Reset-Knopf am Ende gewohnt; Ereignisse aus einer Episode hatten auf die weitere Handlung eigentlich nie irgendwelche Auswirkungen. Mit dieser Doppelfolge beginnt nun ein – langsamer – Paradigmenwechsel, wird doch am Ende deutlich, dass Picard die Erlebnisse der letzten Tage nicht einfach so abschütteln kann, und ihn diese noch einige Zeit lang verfolgen werden.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Angriffsziel Erde" bietet eine gelungene Auflösung des packenden Cliffhangers, und ist auch danach eine überwiegend würdige Fortführung einer der spannendsten und dramatischsten "Star Trek"-Episoden aller Zeiten. Dass es ihr nicht 100%ig gelingt, an "In den Händen der Borg" anzuknüpfen, liegt in erster Linie am etwas unspektakulären Ausklang. So gut die Idee, wie die Borg letztendlich doch noch besiegt werden können, auf dem Papier auch klingen mag, im Fernsehen kommt das Ganze halt leider doch nur bedingt packend rüber, wenn sich Data an Picard anstöpselt. Die echten, großen Höhepunkte finden sich dementsprechend bereits in der ersten Hälfte der Folge. Die bereits angesprochene Auflösung des Cliffhangers, Rikers Selbstzweifel, Picards vollständige Assimilierung inklusive der langsam herabfallenden Träne, der schockierende Anblick der zerstörten Schiffe in Wolf 359, sowie der packende, abwechslungsreiche Angriff der Enterprise auf den Borg-Kubus. In den beiden letzteren konnte auch die Effekte wieder einmal absolut begeistern (während man danach merklich ein bisschen recycelt). Phantastisch war dann allerdings auch wieder der Ausklang des Geschehens, mit einem nachdenklichen, verstörten Picard, der aus dem Fenster seines Bereitschaftsraums auf die Erde hinabblickt – und wo deutlich wird, wo ihn die Ereignisse der letzten Tage noch eine lange Zeit verfolgen werden. Insgesamt also ein großartiger Abschluss der möglicherweise besten Doppelfolge der "Star Trek"-Geschichte, wo lediglich das leicht enttäuschende letzte Drittel die Höchstwertung knapp verhindert.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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