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Die Ringe der Macht - 2x08: Schatten und Flammen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon Prime

Originaltitel: Shadow and Flame
Episodennummer: 2x08
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 03. Oktober 2024 (Amazon Prime)
Drehbuch: John D. Payne & Patrick McKay
Regie: Charlotte Brändström
Besetzung: Morfydd Clark als Galadriel, Owain Arthur als Prince Durin IV, Sophia Nomvete als Princess Disa, Daniel Weyman als The Stranger, Ciarán Hinds als Dark Wizard, Megan Richards als Poppy Proudfellow, Markella Kavenagh als Nori Brandyfoot, Trystan Gravelle als Pharazôn, Lloyd Owen als Elendil, Cynthia Addai-Robinson als Míriel, Charles Edwards als Lord Celebrimbor, Charlie Vickers als Sauron, Maxim Baldry als Isildur, Tyroe Muhafidin als Theo, Benjamin Walker als High King Gil-galad, Robert Aramayo als Elrond, Ismael Cruz Cordova als Arondir, Peter Mullan als King Durin III, Kevin Eldon als Narvi, Gavi Singh Chera als Merimac, Tanya Moodie als Gundabale Earthauler, Ema Horvath als Eärien, Will Keen als Lord Belzagar, Nia Towle als Estrid, Leon Wadham als Kemen, Sam Hazeldine als Adar, Robert Strange als Glûg, Rory Kinnear als Tom Bombadil u.a.

Kurzinhalt: Der vom Ring der Macht korrumpierte König Durin III. öffnet eine Kammer, in der sich ein riesiger Vorrat von Mithril befindet. Doch es gab einen Grund, warum diese bisher verschlossen geblieben ist. Denn mit seinem Lärm hat er einen alten Schrecken aufgeweckt: Einen Balrog von Morgoth. In Eregion kämpfen die Elben indes, ohne die von Elrond erhoffte Unterstützung durch die Zwerge, auf verlorenem Posten. Verzweifelt versucht man, zumindest so vielen Elben wie möglich die Flucht aus der verlorenen Stadt zu ermöglichen. Neben Elrond und Gil-Galad kämpft hierfür auch Galadriel an vorderster Front. Dabei kommt es zu einer weiteren Begegnung mit Adar – welche die Chance auf Versöhnung zwischen Elben und Orks bieten könnte. Sauron foltert indes Celebrimbor, um von diesem zu erfahren, wo sich die neun Ringe der Menschen befinden. Doch Celebrimbor – fest dazu entschlossen, seinen Fehler so weit als möglich wieder gut zu machen – bleibt standhaft. In Numenor wird indes Elendil nach Mittelerde verbannt. Sein tot geglaubter Sohn Isildur wiederum sucht den Hafen von Pelargir auf, um von dort aus nach Numenor zurückzukehren. Und in Rhûn hat der Fremde seine Entscheidung getroffen, und losgezogen, um seine Freunde aus den Fängen des dunklen Zauberers zu befreien…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Amazon Prime Bitte wie geil kann ein Episodenauftakt sein?! Der Titel verspricht ja bereits ein Wiedersehen mit dem Balrog in Khazad-dûm, und anstatt uns dann die ganze Folge lang darauf warten zu lassen, stellt man die betreffenden Szene an den Anfang von "Schatten und Flammen". Zuerst versucht Durin IV. seinen Vater doch noch von seinem Vorhaben abzubringen, und dem Einfluss des Rings zu entziehen – jedoch ohne Erfolg. Dieser durchbricht eine Wand im Gestein, und legt eine Höhle voller Mithril frei. Lange hat er jedoch nicht Zeit, sich über diesen wiedergefundenen Reichtum zu freuen, denn der betreffende Lärm hat den in eben dieser Höhle schlummernden Balrog aufgeweckt. Erst jetzt erkennt Durin III. die Tragweite seines Handelns. Endlich trennt er sich vom Ring (und lässt diesen für seinen Sohn zurück; der nun wiederum aufgrund des Bruders, der ihm den Thron streitig machen will, selbst in Versuchung geraten dürfte, diesen zu verwenden), ehe er sich mit seiner Axt auf den Balrog stürzt, um den von ihm angerichteten Schaden wieder zu reparieren. Es ist eine famos inszenierte Szene, die vor allem auch optisch wohl das Beste sein dürfte, was uns "Die Ringe der Macht" bislang beschert hat. Und es gibt Durin III. die Gelegenheit, durch seinen aufopfernden Heldentod eben doch noch Wiedergutmachung für seine Taten zuvor zu leisten. Großartig!

Dass ich "Schatten und Flammen" insgesamt (trotzdem) nicht mehr ganz so stark fand wie die Episode davor, dürfte nicht zuletzt auch damit zusammenhängen, dass es der Folge in meinen Augen nie mehr so recht gelang, an diesen phänomenalen Auftakt anzuknüpfen. Was nicht heißen soll, dass mir das, was danach kam, nicht auch noch sehr gut gefallen konnte, und nicht ebenfalls noch ein paar markante Höhepunkte bot. So kommt es hier nun, wie es sich ja schon abgezeichnet hat (zudem ist sein Schicksal natürlich aus den Anhängen von "Der Herr der Ringe" bereits bekannt), zur allerletzten Konfrontation zwischen Celebrimbor und Sauron. Mir gefiel dabei, wie man auch hier seinem Tod etwas Heldenhaftes gibt, mit dem er sich für seinen Fehler zuvor, auf Sauron hereingefallen zu sein, nochmal ansatzweise rehabilitieren kann (wenn auch sein Versuch, die neun Ringe der Menschen seinem Griff zu entziehen letztendlich nicht von Erfolg gekrönt war; aber er hat zumindest getan, was er konnte). Denn er weiß wohl, dass es Sauron früher oder später gelingen würde, ihm Informationen darüber was mit den neun Ringen passiert ist zu entlocken – weshalb er ihn so lange provoziert, bis Sauron schließlich die Nerven verliert, und ihn tötet. So wie all ihre gemeinsamen Szenen über die Staffel hinweg war auch das wieder sehr stark. Aber auch die nächste und zugleich letzte Begegnung zwischen Galadriel und Adar hat mir sehr gut gefallen. Wie dieser von Nenya kurzzeitig geheilt wird, und sich vielleicht sogar eine Versöhnung zwischen Elben und Orks abzeichnet. Eben dies wird jedoch von Sauron verhindert, dem es gelungen ist, Glûg und die anderen Orks gegen ihren "Vater" aufzuhetzen (was ihm sicher nicht so leicht gefallen wäre, hätte Adar wiederum nicht seine Kinder – von Hass und seinem Betreben angetrieben, Sauron zu töten – leichtfertig in den Tod geschickt). Und so führt Glûg hier Saurons Willen aus, nur um kurz darauf selbst durch dessen Hand zu sterben.

Episodenbild (c) Amazon Prime Der Kampf zwischen Galadriel und Sauron war ebenfalls ganz cool. Einerseits gefiel mir, wie Sauron hier teilweise auch andere Gestalten – darunter auch ihre selbst – annimmt, und andererseits gab diese Begegnung nicht zuletzt auch Morfydd Clark wieder Gelegenheit, Galadriel von ihrer unterbittlichen, grimmigen und kämpferischen Seite zu zeigen. Zugleich muss ich gestehen, dass dies einer jener Momente war, der ein bisschen hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist; ich hätte mir von ihrem Wiedersehen – auf das die ganze Staffel hinweg hingearbeitet wurde – doch ein bisschen mehr erhofft, auch wenn ich selbst nicht genau sagen könnte, was genau. Immerhin resultiert daraus dann aber eine weitere spannende Entwicklung: Denn um die gestürzte Galadriel zu retten, überwindet Elrond seine Abscheu gegenüber dem Ring. Generell war der Abschluss der Elbenhandlung – mit der Gründung von Bruchtal (die auch wieder einen Monolog inkl. Montage bietet; die betreffende Szene aus "Ewig dem Tode verfallen" fand ich allerdings noch die Spur besser geschrieben) –wundervoll, und weckte definitiv meine Vorfreude auf die dritte Staffel. Umso mehr, als man zwar den weiteren Verlauf der Geschichte anteasert, und es natürlich noch mehr als genug zu erzählen gibt, "Die Ringe der Macht" aber ohne direkten (billigen) Cliffhanger auskommt.

Was uns dann auch zum letzten großen Pluspunkt von "Schatten und Flammen" bringt: Nach zwei Staffeln Rätselraten wird hier die Frage der Identität des Fremden a) eindeutig, b) früher als von mir erwartet bzw. befürchtet, und vor allem auch c) eben so wie von mir erhofft aufgelöst. Man hat in der Vergangenheit einfach immer wieder derart mit der Idee gespielt, dass er Gandalf sein könnte, dass jede andere Auflösung eine einzige, herbe Enttäuschung gewesen wäre. Ich finde diese Entwicklung nicht zuletzt auch deshalb positiv, als es zeigt, dass J.D. Payne und Patrick McKay eine Vision haben, und an dieser festhalten – statt sich von kritischen Kommentaren von Leuten, die sie ihre Serie ohnehin von vornherein ablehnen, beirren zu lassen. Ich hatte nämlich wirklich schon befürchtet, die beiden könnten sich das Ganze "es muss ein blauer Zauberer sein, da Gandalf im zweiten Zeitalter noch nicht in Mittelerde war; außerdem ist er nie in den Osten gegangen" zu Herzen nehmen, und an ihren Plänen etwas ändern, im verzweifelten – und von vornherein zum Scheitern verurteilen – Versuch, eben diese "lore"-Ultras doch noch für sich und die Serie einzunehmen. Dass sie eben dies nicht taten, hat mein Vertrauen in die beiden enorm gestärkt. Allerdings: Tom Bombadils Test macht aus meiner Sicht insofern nicht ganz Sinn, als zumindest ich die Wahl, vor die er den Fremden in "Wo ist er?" gestellt hat, nicht so verstanden hätte, als dass er sich dort zwischen Macht und Freundschaft entscheiden sollte, sondern vielmehr zwischen dem Wohl von Einzelnen im Vergleich zu jenem von Mittelerde. Weitere Kritikpunkte: Nachdem der Handlungsstrang in Numenor zuletzt aufgedreht hatte, war er hier wieder der schwächste der parallel verlaufenden Storylines (wenn mir auch gefiel, wie man hier auch Elendils Tochter Earien zumindest einen kleinen "redemption arc" gönnt; zudem war das mit den fallenden Blättern als Symbol für Numenors Verfall sehr schön gemacht). Ich fand es auch fast ein bisschen schade, dass die Zwerge hier doch noch zur Rettung eilten – dachte ich doch, man würde uns hier den Bruch zwischen Elben und Zwergen zeigen. Mehr noch als daran störte ich mich aber an der Rückkehr von Arondir. Der Tod einer Figur aus der Stammbesetzung hätte "Ewig dem Tode verfallen" mehr Gewicht gegeben. Vor allem aber: Wenn er schon überlebt, hätte man uns zeigen müssen, wie das möglich ist; umso mehr, als er hier wieder fit wie ein Turnschuh ist. Das war dann doch ein bisschen ungeschickt umgesetzt.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Prime "Schatten und Flammen" war zweifellos ein starkes Staffelfinale. Kleinere Kritikpunkte – nicht zuletzt die ziemlich ungeschickt umgesetzte Rückkehr von Arondir (ist hier etwa eine entscheidende Szene dem Schneideraum zum Opfer gefallen, oder war das Absicht, da ihnen der Überraschungseffekt wichtiger war?) – verhindern zwar, dass sie ganz an die Episode davor anknüpfen kann. Zudem kam man aus meiner Sicht an den packend-spektakulären Beginn rund um den titelspendenden Balrog in weiterer Folge nicht mehr ganz heran. Dennoch bot auch die restliche Stunde noch zahlreiche starke Momente, wie den Tod von Celebrimbor, die Szenen zwischen Galadriel und Adar bzw. Sauron, sowie das Finale mit der Gründung Bruchtals. Ein ganz wesentlicher Pluspunkt war auch, dass hier dem Rätselraten rund um die Identität des Fremden endlich ein Ende gesetzt wird, und man diese Frage genau so beantwortet, wie ich das seit der ersten Folge nicht nur vermutet, sondern vor allem auch erhofft hatte. Und auch wenn die Episode – auch dies war für mich definitiv ein Plus – ohne direkten (billigen) Cliffhanger auskommt, gibt es doch genug offene Handlungsstränge und angeteaserte Entwicklungen, die mich die dritte Staffel schon sehnlichst erwarten lassen.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Amazon Prime)







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