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Die Ringe der Macht - 2x05: Hallen aus Stein Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon Prime

Originaltitel: Halls of Stone
Episodennummer: 2x05
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 12. September 2024 (Amazon Prime)
Drehbuch: Nicholas Adams
Regie: Sanaa Hamri & Louise Hooper
Besetzung: Morfydd Clark als Galadriel, Owain Arthur als Prince Durin IV, Sophia Nomvete als Princess Disa, Charles Edwards als Lord Celebrimbor, Charlie Vickers als Sauron, Trystan Gravelle als Ar-Pharazôn, Cynthia Addai-Robinson als Queen Regent Míriel, Lloyd Owen als Captain Elendil, Benjamin Walker als High King Gil-galad, Robert Aramayo als Elrond, Morfydd Clark als Galadriel, Peter Mullan als King Durin III, Kevin Eldon als Narvi, Amelia Kenworthy als Mirdania, Leon Wadham als Kemen, Ema Horvath als Eärien, Alex Tarrant als Valandil, Calam Lynch als Camnir, Sam Hazeldine als Adar u.a.

Kurzinhalt: Mit Hilfe des von den Elben geschmiedeten Rings der Macht – einem von sieben für die Zwergenherrscher in ihren Hallen aus Stein – bringt König Durin III wieder Licht nach Khazad-Dum. Dennoch ist die Skepsis seines Sohnes, Prinz Durin IV, im Hinblick auf den Ring ungebrochen. Umso mehr, als er befürchtet, dass dieser seinen Vater korrumpieren könnte. Eben dieser Verdacht dringt dann schließlich auch bis in die Elbenschmiede in Eregion vor, wo Celebrimbor davon hört, und ob des Vorwurfs erschüttert ist. Immerhin wurde alles genau so gemacht wie bei den makellosen Elbenringen zuvor. Was könnte schief gegangen sein? Sein Vertrauter Annatar versucht indes, ihn davon zu überzeugen, neun weitere Ringe für die Menschen zu schmieden, um diese in ihrem Kampf gegen die Orks zu unterstützen. Als Celebrimbor diesen Vorschlag ablehnt, muss Annator – Sauron in Elbengestalt – wieder einmal sein manipulatives Geschick einsetzen. In Númenor hat indes Ar-Pharazôn die Macht an sich gerissen. Da Kapitän Elendil weiterhin treu zur Königin-Regentin Míriel steht, wird er seines Postens enthoben. Und Elrond überbringt dem Elbenkönig Gil-galad die düstere Kunde, dass Adars Orks auf Eregion zumarschieren…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Amazon Prime Vor zwei Episoden waren die Szenen in Númenor für mich ja doch eher ein Schwachpunkt, da die Szenen dort mit dem Rest in meinen Augen nicht wirklich mithalten konnten. Diesmal erging es dem betreffenden Handlungsstrang schon besser. So gefiel mir nicht zuletzt der Einblick, den wir hier in Ar-Pharazôns Gedanken erhalten. Sein Monolog über den weißen Turm von Eressëa zeigt uns sowohl seinen Neid, seinen Hass als auch seine Paranoia auf die Elben – da er doch tatsächlich denkt, diese hätten ihn ganz bewusst dort gebaut, um die Menschen immer an das zu erinnern, was sie nie haben können. Eine einzelne Szene, die uns diese bislang nicht wirklich greifbare Figur veranschaulichen. Das war schon sehr gut gemacht. Aber auch alles rund um Captain Elendil war größtenteils gelungen; bei der Szene am Hafen, als er den Dienst quittiert, musste ich zwar ein bisschen gar an "Der Club der toten Dichter" denken, dafür saß dann die Szene, als Kemen (der in meiner "Ringe der Macht"-internen Hassliste gleich ganz weit oben eingestiegen ist) die Gedenkfeier stört, und Elendils Getreuer als er sich ihm entgegenstellt sein Leben verliert.

Auch bei den Zwergen ging es spannend weiter. Zwar bin ich mir zugegebenermaßen noch nicht sicher, was ich von der Idee halten soll, dass die Ringe der Macht bereits bevor Sauron seinen Meisterring geschmiedet hat korrumpiert waren, und auch die anderen – und nicht nur der eine Ring – negative Eigenschaften mit sich brachten. Die Anleihen, die man sich hier an der "Herr der Ringe"-Erzählung nimmt, sind aber jedenfalls nicht uninteressant. Mir gefällt auch, wie man allen Völkern einen guten Grund dafür gibt, die Ringe anzunehmen und einzusetzen. Bei den Elben war es der Wunsch, länger in Mittelerde verweilen zu können. Bei den Zwergen die Rettung von Khazad-Dum. Und bei den Menschen wird es die Bedrohung durch die Orks sein. Alle klammern sich in einer akuten, bedrohlichen Notlage an die Ringe als ihre letzte Hoffnung. Bedeutet natürlich zugleich, dass sich Sauron diese Nöte – und die damit verbundenen Ängste der Völker – zu Nutze macht, und für seine eigenen Zwecke, und der Erweiterung seiner Macht, missbraucht. Ich weiß, dass J.R.R. Tolkien seine Geschichte nicht als Analogie verstanden wissen wollte – und doch zeigen sich eben durchaus Einflüsse der damaligen kulturellen und politischen Ereignisse auf sein Werk. Insofern finde ich es – in Zeiten des leider gerade wieder aufstrebenden Populismus – für nur folgerichtig, dass dies auch für "Die Ringe der Macht" gilt, und hier eine sehr subtile warnende Message vor vermeintlichen Heilsbringern, welche die Sorgen und Nöte der Menschen ausnutzen, vermittelt wird. Was uns schließlich auch zum zweifellos stärksten Handlungsstrang von "Hallen aus Stein" führt, nämlich jenem im Eregion. Eine meiner Lieblingsszenen der Folge war dabei, wie Celebrimbor an einer Stelle "Annatar" damit konfrontiert, dass er weiß, dass er gerade versucht ihn zu manipulieren. Es zeigt einerseits, dass Celebrimbor kein völliger Narr ist, vor allem aber liegt darin, wie es Sauron am Ende trotzdem gelingt, sein Ziel zu erreichen – das Schmieden der neun Ringe für die Menschen – enorme Aussagekraft. Celebrimbor weiß, dass er manipuliert wird – und kann Saurons Netz dennoch nicht entfliehen.

Episodenbild (c) Amazon Prime Eben dies verleiht der Figur eine ungeheure Tragik, die von Charles Edwards phänomenal gespielt wird. Unabhängig seiner früheren Taten fühlt man mit dem Elben hier unweigerlich mit, wenn er erkennt, dass er dazu verdammt ist, dem Pfad bis zu seinem unweigerlichen Ende zu folgen. Wunderbar war zweifellos auch, wie es Sauron gelang, die anderen Elben – insbesondere Mirandia – wiederum gegen Celebrimbor aufzuhetzen. Und nicht zuletzt, dass er in Eregion bereits eine Art Prototypen des Einen Rings geschmiedet hat – wie sich an Mirandias kurze Unsichtbarkeit, und ihrem Bericht der ungesehenen Welt zeigt – fand ich sehr interessant. Vor allem aber ist es Sauron am Ende eben – trotz aller Widerstände – wieder gelungen, sich durchzusetzen, und sein Ziel – in diesem Fall das Schmieden der neun Ringe für die Menschen – zu erreichen. Eine noch höhere Wertung wird jedoch dadurch verhindert, dass mein Lieblingshandlungsstrang – rund um den Fremden – hier wieder Pause hatte (auch wenn ich den Grund dafür verstehen kann, und diesen Fokus auf einzelne Schauplätze – statt zu vieler Wechsel in einer einzigen Folge – grundsätzlich sogar begrüße).

Fazit: Zwar vermisste ich in "Hallen aus Stein" den Fremden und (zumindest bis zur letzten Minute) Galadriel, dafür fand ich den Handlungsstrang in Númenor hier stärker und mitreißender als noch in "Der Adler und das Zepter". Vor allem der Einblick in die Persönlichkeit von Ar-Pharazôn war interessant; in einer einzigen kurzen Szene erfahren wir, was ihn antreibt – und letztendlich auch den Untergang Númenors einleiten wird. Auch alles rund um die Zwerge entwickelte sich spannend weiter. Zwar bin ich im Hinblick darauf, dass die Ringe der Macht auch ohne den einen Meisterring bereits korrumpiert waren, noch ein bisschen unschlüssig. Die Folgen davon setzte "Hallen aus Stein" aber sehr gut um. In erster Linie war es aber auch hier wieder die Storyline rund um Celebrimbor und Annatar/Sauron, die mich begeistern konnte. Vor allem auch, als deutlich wird, dass Celebrimbor zunehmend ahnt, dass er sich hier nicht etwa mit einem Abgesandten der Valar, sondern einem Wesen eingelassen hat, dass eigene und potentiell finstere Absichten erfolgt. Doch mittlerweile steckt er einfach schon zu tief drinnen, als dass er sich einfach so abwenden könnte. Er ist zweifellos die tragische Figur der zweiten Staffel, und ich fühle jetzt schon im Hinblick auf seine unweigerliche Erkenntnis, wem er hier geholfen hat, mit.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Amazon Prime)







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