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Sandman - 1x01: Der Schlaf der Gerechten Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Sleep of the Just
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 05. August 2022(Netflix)
Drehbuch: Neil Gaiman, David S. Goyer & Allan Heinberg
Regie: Mike Barker
Besetzung: Tom Sturridge als Dream, Boyd Holbrook als The Corinthian, Vivienne Acheampong als Lucienne, Niamh Walsh als Ethel Cripps, Bill Paterson als Dr. John Hathaway, Laurie Kynaston als Alex Burgess, Charles Dance als Roderick Burgess, Ansu Kabia als Ruthven Sykes, Benjamin Evan Ainsworth als Young Alex Burgess u.a.


Kurzinhalt: Roderick Burgess hat den Tod seines Sohnes nie überwunden. Mit Hilfe einiger magischer Artefakte, sowie den Jüngern seines Ordens, hält der Lord Magus ein entsprechendes Ritual im Keller seines Anwesens ab. Doch statt Tod geht ihm dabei vielmehr Traum ins Netz – der gerade dabei war, eine von ihm geschaffene Alptraum-Figur, den Korinther, wieder einzufangen. Nun hingegen findet sich Traum, aka Morpheus, selbst in Gefangenschaft wieder – während der Korinther Roderick Ratschläge gibt, wie er sicherstellen kann, dass dieser nie entkommt. So baut er zusätzlich zum Siegel am Boden auch noch eine Zelle aus Glas, die Traum zusätzlich festhalten soll. Den Wachen ist es zudem strikt verboten, zu schlafen, da Morpheus sie sonst in der Traumwelt aufsuchen und Einfluss auf sie nehmen könnte. Die Gefangenschaft von Traum hat dabei auch auf die reale Welt schon bald ernste Auswirkungen. Manche sollen nie aus dem Schlaf erwachen, anderen ist es nun nicht mehr möglich, einzuschlafen und Ruhe zu finden. Morpheus selbst vegetiert in seiner Zelle vor sich hin, ohne jemals auch nur ein einziges Wort zu sagen. Letztendlich wird Gefangenschaft rund hundert Jahre dauern…

Review: Episodenbild (c) Netflix Eigentlich hatte ich ja vor, mit "Sandman" zu warten, bis ich mit der Comicreihe durch bin. Mit dem Ende von "Die Ringe der Macht" hat sich nun jedoch ein Review-Slot eröffnet, und da ich a) auf die Netflix-Adaption schon sehr gespannt bin und b) einfach noch ein bisschen Zeit brauche, ehe ich "House of the Dragon" eine Chance gebe (ich habe das Trauma der letzten paar "Game of Thrones"-Episoden einfach immer noch nicht überwunden) habe ich es nun doch vorgezogen. Zumal die erste Staffel ja auch erstmal nur jene frühen Bände adaptiert, die ich ohnehin schon gelesen habe. "Der Schlaf der Gerechten" adaptiert dabei, mit leichten Abwandlungen, den allerersten von Neil Gaiman geschriebenen "Sandman"-Band, der seine Gefangennahme durch Roderick Burgess – und deren Auswirkungen – behandelt, und mit dem Diebstahl seiner Tokens, dem ersten großen Handlungsstrang den Weg ebnet. Wobei die erste Staffel wohl auch noch den Teil rund um Morpheus Jagd nach dem Korinther behandeln dürfte.

So oder so, "Der Schlaf der Gerechten" kam für mich an die Vorlage nicht ganz heran. Dort fand ich es ja so interessant, originell wie faszinierend, dass Morpheus selbst nur eine überraschend kleine Rolle im Geschehen zukam, und die üblen Machenschaften der Burgess-Dynastie, sowie die Auswirkungen von Traums Gefangenschaft, im Mittelpunkt standen. Das hat man für die TV-Adaption doch etwas abgewandelt, denn auch wenn er lange Zeit kein Wort spricht, ist Morpheus dennoch die bestimmende Präsenz. Was natürlich als Auftakt seiner Serie Sinn macht; den außergewöhnlichen Zugang des Comics fand ich hier aber besser. Wenn ich schon beim Kritisieren bin: Es mag damit zusammenhängen, dass "Die Ringe der Macht" in produktionstechnischer Hinsicht erst vor kurzem neue Maßstäbe für die Fantasy-Unterhaltung im Fernsehen gesetzt hat. Letztendlich denke ich aber, selbst wenn ich die Serie noch vor "Der Herr der Ringe" gesehen hätte, wäre sie insbesondere bei den Effekten an Serien wie "Game of Thrones", "Westworld" und selbst "His Dark Materials" nicht herangekommen. Gerade auch das Traumland sah leider wenig überzeugend aus, und offenbarte die CGI-Herkunft allzu deutlich. Etwas mehr Kohle hätten Netflix hier ruhig springen lassen können, damit "Sandman" in dieser Hinsicht gegenüber der Konkurrenz nicht ganz so abfällt. Wobei es nicht nur die Effekte selbst betrifft, auch von der Ausstattung, der Inszenierung usw. ist "Sandman" zwar sicherlich alles andere als schlecht, spielt aber halt auch nicht in der obersten Liga. Die Serie lebt somit – zumindest hier in der ersten Folge, möglicherweise ändert sich das ja noch – in erster Linie von der Story, Gaimans Worten, bzw. der Besetzung.

Episodenbild (c) Netflix Tom Sturridge sagte mir bisher genau gar nichts, gibt aber einen sehr guten Morpheus ab; nicht nur sieht er der Comicvorlage ähnlich, vor allem auch seine Stimme hat es mir enorm angetan. Auch der Auftritt von Charles Dance veredelt den Serienauftakt. Boyd Holbrook fehlte es bei seinem ersten Einsatz als Korinther zwar noch ein bisschen an Bedrohlichkeit, das Gruselige der Figur fängt er aber sehr gut ein. Und auch der Rest der Besetzung macht einen guten Eindruck – wenn auch, ohne sonderlich hervorzustechen. Letztendlich ist die größte Stärke von "Der Schlaf der Gerechten" aber die – den Comics entstammende – Story, sowie die von Neil Gaiman für diese geschaffene Mythologie. Diesbezüglich kratzen wir hier bei der ersten Folge (no na) zwar erstmal nur an der Oberfläche, der Serienauftakt lässt jedoch erkennen, wie viel Tiefe da dahintersteckt, und macht einen dementsprechend neugierig darauf, dementsprechend tiefer in sie vorzudringen. Ein Reiz, der jedoch tendenziell bei jenen, welche die Comics noch nicht kennen, größer sein dürfte als bei jenen, die mit der Vorlage bereits vertraut sind.

Fazit: "Der Schlaf der Gerechten" ist eine solide und größtenteils werkgetreue Adaption des ersten von Nail Gaiman geschriebenen "Sandman"-Comics. Im Vergleich zu diesem legt man hier jedoch den Schwerpunkt erstmal stärker auf Traum selbst; ich gehe davon aus, dass man sich den Opfern seiner Gefangenschaft – den Schlafenden und Schlaflosen – im Verlauf der Staffel noch näher widmen wird. "Der Schlaf der Gerechten" lebt in erster Linie von der Geschichte, den Dialogen und insbesondere der von Gaiman hier geschaffenen Mythologie, bei der man hier zwar erstmal nur an der Oberfläche kratzt, die jedoch die dahinterliegende Tiefe bereits erahnen lässt. Inszenatorisch bot er allerdings größtenteils nur Standardkost, und effekttechnisch ist er zwar in Ordnung, muss jedoch den Vergleich zu den ganz großen Fantasy-Serien unserer Zeit doch etwas scheuen; da hätten Netflix und Warner ruhig noch etwas mehr Kohle springen lassen dürfen. Dafür macht die Besetzung überwiegend einen guten bis sehr guten Eindruck. Und vor allem als Setup für die weitere Staffel funktioniert "Der Schlaf der Gerechten" zweifellos sehr gut.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Netflix)








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