Originaltitel: Reckoning Episodennummer: 1x03 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 21. September 2022 Drehbuch: Tony Gilroy Regie: Ben Caron & Toby Haynes Besetzung:
Diego Luna als Cassian Andor,
Stellan Skarsgård als Luthen Rael,
Adria Arjona als Bix Caleen,
Antonio Viña als Kassa,
Joplin Sibtain als Brasso,
Victor Perez als Rashi,
Cavin Cornwall als Alien Grappler,
Ron Cook als Willi,
Alex Ferns als Sergeant Linus Mosk,
Jordan Long als West-4,
Jake Lampert als West-3,
Kyle Soller als Syril Karn,
Dave Chapman als B2EMO,
Fiona Shaw als Maarva Andor,
Gary Beadle als Clem Andor,
Abraham Popoola als North-1,
Richard Henderson als North-3,
Fraser Ayres als East-1,
James McArdle als Timm Karlo,
Muhannad Bhaier als Wilmon,
Abhin Galeya als Salman Paak,
Zubin Varla als Xanwan u.a.
Kurzinhalt:
Die von Syril Karn angeführte Einsatztruppe erreicht Fennix, und nimmt die Suche nach Cassian Andor auf. Dieser trifft sich wiederum in einer Lagerhalle mit den Käufer jenes Würfels, den er besorgt hat, und der es möglich machen soll, sämtliche imperiale Schiffe im Bereich von neun Parsec aufzuspüren. Doch Luthen Rael ist nicht nur wegen des Würfels gekommen. Er hofft vielmehr, Cassian für die Rebellion rekrutieren zu können. Dieser ist ursprünglich geneigt, das Angebot dankend abzulehnen. Dann jedoch zwingt der Ansturm der Sicherheitskräfte von Morlana One dazu, zusammenzuarbeiten, wenn sie vom Planeten entkommen wollen. Währenddessen findet Bix heraus, dass es just ihr Freund Timm war, der Cassian an die Behörden verraten hat. Und Syril Karn setzt alles daran, damit der erste Einsatz unter seinem Kommando erfolgreich verläuft…
Review:
Mit der dritten Episode nimmt die Handlung nun endlich Fahrt auf. Luthen und Cassian treffen aufeinander, Bix erfährt von Timms Verrat – für den letzterer kurz darauf mit dem Leben bezahlt – vor allem aber schafft sich Cassian mit seiner Flucht, und dem Tod einiger Männer aus Syrils Einheit, einen neuen Feind. Die Flucht war jedenfalls packend umgesetzt, und Kyle Soller spielt zuerst die Fassungslosigkeit und schließlich die Entschlossenheit seiner Figur, Cassian für seine Taten hier bezahlen zu lassen, wirklich sehr gut. Ein starker Moment war kurz davor zweifellos auch, wie Cassian ihn vorm Blaster hat. In meiner Kritik zur ersten Episode meinte ich ja, dass dieser Cassian jenem aus "Rogue One" sehr (bzw. zu) ähnlich zu sein scheint. Hier versucht man eben diesem Eindruck entgegenzuwirken. Der Cassian aus "Rogue One" hätte nämlich nicht gezögert, um ihn zu erschießen. Dieser Cassian hingegen sieht es so, dass er die Wahl hat; im Gegensatz zur Auseinandersetzung auf Morlana One sieht er sich in diesem Fall nicht dazu gezwungen, seinen Gegner zu ermorden. Eine Entscheidung, die er wohl in absehbarer Zeit (vermeintlich entweder durch den Tod seines kommenden Mentors Luthen, oder seiner Freundin Bix) bereuen wird.
Sehr interessant waren auch wieder die Rückblenden zu seiner Kindheit auf Kenari. Wie sehen hier, wie die Kinder zum abgestürzten Schiff gelangen, und ihre Anführerin von einem der Überlebenden erschossen wird – woraufhin der Rest der Gruppe an ihm bittere Rache nimmt. Die restliche Besatzung scheint überhaupt entweder beim Absturz oder durch das freigelassene Gas ums Leben gekommen sein. Spannend finde ich nach wie vor die zeitliche Einordnung: Kenari wurde ja scheinbar durch einen Zwischenfall beim imperialen Minenabbau unbewohnbar; allerdings scheint die Republik den Planeten ebenfalls schon ausgebeutet haben – zumindest nach der von mir verorteten zeitlichen Einordnung, nach denen die Flashbacks eigentlich mehr als fünfzehn Jahre vor den Ereignissen hier spielen müssten. Gegen wen richtete sich also der Aktivismus von Maarva und ihrem Partner, die wohl das Gas auf dem Schiff freigesetzt und so für seinen Absturz gesorgt haben? In jedem Fall erfahren wir hier nun, dass Maarva nicht seine (leibliche) Mutter ist, sondern ihn vielmehr vom Planeten entführte. Wie die Szenen ihrer damaligen Abreise nun Cassians Flucht von Fennix widerspiegeln, war ein netter inszenatorischer Touch. Übermäßig begeistert war ich jedoch, trotz dieser positiven Aspekte, auch von "Episode 3" wieder nicht. So war die Flucht zwar mitreißend umgesetzt, insgesamt plätscherte die Handlung über die ersten drei Folgen hinweg aber doch etwas zu sehr vor sich hin. Nicht mitgefühlt habe ich zudem beim Tod von Timm, der aus meiner Sicht gleich doppelt verschuldet war (durch seinen Verrat von Cassian, und weil er dann plötzlich zum Ort des Geschehens eilte). Und auch wenn es nicht mit der Episode an sich zu tun hat, bin ich angesichts der bisherigen Folgen skeptisch, ob die ab nun geplante wöchentliche Veröffentlichung die richtige Entscheidung ist. Aber vielleicht ist ab sofort ja nun doch etwas mehr los?!
Fazit:
Die dritte Episode war von diesem dreiteiligen Serienauftakt definitiv die Beste; insbesondere, weil sich hier einfach endlich mal mehr Tat. Sowohl die Begegnung zwischen Luthen und Cassian, als insbesondere auch Syrils Reaktion auf dessen erfolgreiche Flucht, boten wohl die Initialzündung für den Rest der Staffel. Aber auch die Rückblenden – wo ich übrigens die Hoffnung habe, dass die Serie meinem Wunsch entsprich tun sich diese nun nach der dritten Folge erledigt haben – boten wieder interessante Antworten im Hinblick auf Cassians Herkunft. Und nicht zuletzt die Szene mit seiner Flucht war gut inszeniert – und auch das erste Mal, dass mir Nicholas Britells musikalische Untermalung positiv ins Ohr gestochen ist. Die ganz große Begeisterung wollte sich zwar auch hier erstmal noch nicht einstellen, in jedem Fall war aber "Episode 3" hauptverantwortlich dafür, dass ich den Auftakt der Serie (doch noch) als vielversprechend einstufen kann.
