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Jeremiah - 2x10: Die Frage Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: The Question
Episodennummer: 2x10
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 15. Dezember 2003
Erstausstrahlung D: 18. Juli 2004
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Mario Azzopardi
Besetzung: Luke Perry als Jeremiah, Malcolm-Jamal Warner als Kurdy, Sean Astin als Mister Smith, Peter Stebbings als Markus Alexander, Enid-Raye Adams als Gina, Michael Adamthwaite als Ed, Lara Azzopardi als Brianna, Kerri Smith als Leader #1, Kevan Ohtsji als Leader #2, Adrian Holmes als Leader #3 u.a.


Kurzinhalt: Trotz ihrer guten militärischen Ausrüstung ist die von Thunder Mountain aus operierende westliche Allianz der Bedrohung durch Daniels Gruppierung im Osten bislang schutzlos ausgeliefert. Dementsprechend schwer fällt es ihnen, die bisherigen Gemeinden zu halten, geschweige denn, neue Verbündete zu gewinnen. Denn zu Recht wollen jene, die sich Marcus' westlicher Allianz anschließen wissen, was er zu tun gedenkt, um sie vor einer möglichen Racheaktion von Daniels Leuten zu schützen. Und so fasst Marcus den Entschluss, eine eigene Armee aufzubauen. Jede verbündete Gemeinde wird dazu verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Bevölkerung zu entsenden, die im Berg ausgebildet werden, und danach ihre Heimat vor Daniel beschützen sollen. Marcus' Wahl des Ausbilders fällt dabei auf Kurdy. Dieser ist anfänglich darüber alles andere als begeistert, tut dann jedoch sein Bestes, um die teilweise unerfahrenen Rekruten auf den möglichen Kampf gegen Daniels' Männer vorzubereiten. Währenddessen wendet sich Mister Smith mit einer Nachricht von Gott an Jeremiah, Kurdy und Marcus: Jeder von ihnen soll sich ein Wunder überlegen. Sofern sie sich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort einfinden, will Gott ihnen dieses dann gewähren…


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime Ok, ihr wisst ja, ich tue mir mit diesen ganzen "göttlichen" Elementen bei "Jeremiah" etwas schwer. Die titelspendende Frage fand ich dennoch recht spannend. Nicht zuletzt, als einen die Serie förmlich dazu zwingt, sich eben diese Frage auch zu stellen: Wenn du irgendeinen Wunsch frei hättest – welcher wäre das? Zumal mir auch die Antworten die JMS hierfür findet gut gefallen haben, und uns auch einiges über die Figuren verraten. Kurdy ist der klassische, selbstlose Philanthrop, der sich quasi Weltfrieden wünschen würde. Marcus' Wunsch ist deutlich persönlicherer Natur, und mindestens ebenso nachvollziehbar: Die Rückkehr eines geliebten, verlorenen Menschen. Jeremiah wiederum ist die verbitterte, vom Leben wiederholt enttäuschte und fast schon besiegte Person. Er kann und will auf solche Wünsche keine Energie mehr verschwenden; und wenn, dann würde er seinen Wunsch darauf ver(sch)wenden, Gott zu treffen, um ihm ordentlich die Leviten lesen und ins Gesicht spucken zu können. Smith Wunsch ist sicherlich der selbstbezogendste – was in keinster Weise als Kritik gemeint ist. Wenn jemand mit einer Krankheit egal welcher Art diese Gelegenheit nutzen würde, um sich heilen zu lassen, wäre dieser Person nicht der geringste Vorwurf zu machen. Trotzdem fand ich es spannend, dass letztendlich just er es ist, dessen Wunsch erfüllt wird.

Wobei – und da war ich sehr froh drüber – die Episode es der Interpretation des Zuschauers überlässt, ob es sich eben auch wirklich um ein Wunder handelt, oder nur Zufall war. Bedeutet halt zugleich auch, dass irgendwie von vornherein klar war, dass bis auf Smith niemand beim Lagerfeuer zurückbleiben würde – denn mit den anderen, deutlich größeren Wundern hätte JMS klar Stellung beziehen und eine definitive Antwort geben müssen. Quasi als Gegengewicht zu dieser sehr kopflastig-philosophischen Storyline dient alles rund um Kurdys Ausbildung der Rekruten. Dort wiederum hatte ich einen kleinen "Die Schlacht um Matok"-Flashback, wobei es letztendlich hier dann nicht ganz so dramatisch ausgeht wie dort. Darüber hinaus erinnern die Szenen natürlich unweigerlich an alle möglichen Militär-Ausbildungs-Filme. Zwar findet JMS da und dort durchaus gute Ansätze; nicht zuletzt die Herausforderung rund um die Wand hat mir gefallen. Und Kurdys Leitsatz "You work together, or you die alone – or somebody else dies for you." sprach mich ebenfalls durchaus an (auch wenn ihn mir JMS zum Ende hin dann doch etwas zu oft wiederholte; das nahm dann fast schon "With great power comes great responsibility"-Ausmaße an). Die Figurenzeichnung – und ich weiß, es ist schwer, hier allzu komplex zu sein, wenn du nur 45 Minuten hast, und besagte Figuren da es sich um einen Nebenstrang handelt nur in einem Bruchteil der Laufzeit vorkommen – war mir jedoch etwas zu grob und eindimensional. Letztendlich haben wir hier ein wandelndes Klischee neben dem anderen. Und natürlich stellt sich das Großmaul dann als der erste heraus, der die Füße in die Hände nimmt und wenn es ernst nimmt abhaut, und derjenige, über den man sich zuvor lustig gemacht hat, erweist sich als der eigentliche Held, der den anderen mit seinem Opfer die Flucht ermöglicht. Ich verstehe, was JMS hier sagen will, und stimme seiner Aussage sogar grundsätzlich zu; es war mir aber leider trotzdem zu plakativ, und verlor dadurch bei mir die gewünschte Wirkung.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Obwohl ich mir mit den religiös-übernatürlichen Elementen bei "Jeremiah" schwer tue, hat mir alles rund um die titelspendende Frage soweit ganz gut gefallen. Insbesondere natürlich, da mich dies unweigerlich zwang, auch mich selbst zu fragen, was ich mir in so einem Fall wohl wünschen würde. Zudem waren die Antworten, welche die Figuren gaben, sehr aufschlussreich, und ließen sie uns auch wieder eine Spur besser kennenlernen. Gut auch, dass JMS am Ende bewusst offen lässt, ob es nun tatsächlich ein Wunder gab, oder nicht; sonst wäre das doch ein deutliches Manko gewesen (analog zu "Reisen enden mit der Begegnung Liebender"). Leider aber war für mich irgendwie sehr früh klar, worauf dies hinauslaufen und dass Smith eben als einziger bleiben würde, was den Reiz des Handlungsstrangs doch etwas reduzierte. Insgesamt kam er aber doch noch die Spur besser an als alles rund um die Ausbildung der Rekruten. Zwar ließ diese Kurdy wieder mal in den Mittelpunkt rücken, und hatte zweifellos ihre Momente (insbesondere die Wand), war aber doch auch ziemlich klischeehaft, und die Message mit dem Holzhammer serviert. Das hat JMS sowohl davor als auch danach definitiv auch schon besser hinbekommen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)







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