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Star Wars: From the Journals of Obi-Wan Kenobi Drucken E-Mail
Kenobis Exil auf Tatooine, und Yodas geheimer Krieg Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 08 März 2021
 
Titel: "Star Wars: From the Journals of Obi-Wan Kenobi"
Bewertung:
Autor: Jason Aaron
Übersetzung: -
Illustrationen: Simone Bianchi, Mike Mayhew, Salvador Larroca & Andrea Sorrentino
Farben: Justin Ponsor, Mike Mayhew, Edgar Delgado & Lee Loughridge
Lettering: Chris Eliopoulos & Clayton Cowles
Cover: John Cassaday
Umfang: 192 Seiten
Verlag: Marvel (E)
Veröffentlicht: 10. November 2020 (E)
ISBN: 978-1-3029-2528-4 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Luke Skywalker, immer noch auf seinem Weg, ein Jedi zu werden, hat ein Tagebuch von Obi-Wan Kenobi gefunden. Dort ist zu lesen, wie sich sein Mentor nach den Klonkriegen auf Tatooine in eine kleine Hütte zurückgezogen hat. Eigentlich wollte er schon früh mit Lukes Ausbildung zum Jedi beginnen, doch Owen Lars hat ihm dies strikt verboten. Dennoch wirft Kenobi zumindest ein Auge auf die Farm, um sicherzustellen, dass Owen und Beru Lars, sowie Luke, in Sicherheit sind. Davon abgesehen möchte er sich aus lokalen Angelegenheiten eigentlich möglichst heraushalten. Doch gelegentlich, wenn er wieder mal einer Ungerechtigkeit gewahr wird, schafft er es nicht, sein Jedi-Reflexe zu unterdrücken. Mit seinen Einmischungen zieht er schließlich die Aufmerksamkeit von Jabba den Hutten auf sich – der einen Wookie-Kopfgeldjäger auf den Eremiten ansetzt. In einer anderen Geschichte aus dem Tagebuch steht ein altes Abenteuer von Meister Yoda im Mittelpunkt, den es einst auf einen Planeten verschlug, wo die Macht selbst das dortige Gestein und das Gebirge zu durchziehen scheint. Dort findet er sich schon bald in einem Konflikt zweiter Gruppen Jugendlicher wieder. Um das Rätsel des Planeten zu lösen, muss er sich ins Herz des Gebirges begeben – von dem bislang niemand wieder zurückgekehrt ist…

Review: Der Sammelband "From the Journals of Obi-Wan Kenobi", der bislang in dieser Form nur auf Englisch erhältlich ist, umfasst einige Einzelausgaben der fortlaufenden "Star Wars"-Reihe von Marvel. Der gemeinsame Aufhänger ist dabei das Tagebuch, welches Obi-Wan Kenobi während seinem Exil auf Tatooine geführt hat – und welches Luke offenbar in der Zeit zwischen "Eine neue Hoffnung" und "Das Imperium schlägt zurück" gelesen hat, in der Hoffnung, dass es ihm dabei hilft, ein Jedi zu werden. Nachdem ich ja den – leider mittlerweile entkanonisierten – "Kenobi"-Roman sehr mochte, und mich auch schon auf die Serie sehr freue, war ich auch auf die Comics sehr gespannt. Hierzu sei gleich einmal festgehalten, dass dieser Sammelband leider insofern ein bisschen eine Mogelpackung ist, als sich nur die ersten drei Comics mit "Ben" Kenobis Exil auf Tatooine befassen. Die fünf weiteren hier inkludierten Einzelausgaben sind vielmehr die zuvor bereits in einem eigenen Sammelband aufgelegte Geschichte "Yodas geheimer Krieg". Zwar erzählt – aus welchen Gründen auch immer – Obi-Wan in seinem Tagebuch diese Geschichte nach (was für sich genommen schon ziemlich konstruiert wirkte; ich meine, wie "geheim" kann dieser "geheime" Krieg gewesen sein, wenn Obi-Wan davon weiß?!?!), ansonsten hat sie aber mit dem guten alten Ben genau gar nichts am Hut.

Doch beginnen wir mit den ersten drei Comics. "The Last of His Breed", scheint eine Art "proof of concept" gewesen zu sein. Es handelt sich um eine gelungene, wenn auch nicht übermäßig aufschlussreiche, Geschichte rund um die fast tägliche Herausforderung Obi-Wans, während seinem Exil auf Tatooine nicht aufzufallen, und sich dementsprechend aus Schwierigkeiten herauszuhalten und möglichst nicht einzumischen – was ihm als früheren Jedi alles andere als leicht fällt. Ein durchaus interessantes Konzept – aus dem man jedoch in meinen Augen doch noch etwas mehr hätte machen können. So hat man seinen inneren Konflikt aus meiner Sicht leider doch nur sehr oberflächlich behandelt. Dafür kam aber immerhin zur Geltung, dass Obi-Wan, wenn er Luke schon nicht ausgebildet hat, doch zumindest ein Auge auf ihn und die Lars-Familie warf. So muss er zuerst einschreiten, als Jabbas Vollstrecker die Wassersteuer eintreiben wollen, und eilt schließlich auch zu Lukes Rettung, als dieser in der Nacht losgezogen ist, um Wasser von Jabbas Schergen zu stehlen. Zumindest diesen Teil des Comics fand ich dann doch ganz nett. Optisch war ich hingegen leider nicht wirklich angetan. So fand ich, dass Kenobi hier weder Ewan McGregor noch Alec Guinness sonderlich ähnlich sieht; und generell trafen die Illustrationen und die Farben nur bedingt meinen Geschmack.

Ganz anders die zweite, aus zwei Einzelausgaben bestehende, Geschichte. Die stach optisch für mich wirklich enorm hervor, mit der fast schon fotorealistischen Umsetzung. Zwar kann ich mir vorstellen, dass das einigen für einen Comic schon fast wieder zu "echt" ausgesehen haben mag, aber mich hat der Stil von Mike Mayhew echt begeistert. Der einzige kleine Haken ist, dass auch hier Obi-Wan nicht wirklich einem seiner beiden Darsteller gleicht (und auch Owen Lars sieht der Darstellung aus den Filmen nicht wirklich ähnlich). Davon abgesehen fand ich aber alles an diesem Zeichenstil – die Gesichter, die Landschaften, die Farben – einfach nur phantastisch. Aber auch inhaltlich hatte es mir der Comic wirklich angetan. Während die erste Geschichte doch ein bisschen banal war, und wenig Bezug zur größeren "Star Wars"-Story hatte, erhalten wir hier einen Einblick in die angespannte Beziehung zwischen Obi-Wan und Lars (wobei ich nicht zuletzt auch die Offenbarung spannend fand, dass Lars nicht wusste, dass Anakin zu Vader wurde; was wenn man so drüber nachdenkt eigentlich eh Sinn macht, aber ich hatte sein "Eben das befürchte ich" irgendwie immer so verstanden, als ob er in Anakins Schicksal eingeweiht gewesen wäre). Und mit dem Angriff des Wookiee-Kopfgeldjägers war auch für Spannung und zum Ende hin dann auch noch eine nette Portion Action gesorgt. Für mich ganz klar das Highlight des Sammelbands (wobei an dieser Stelle erwähnt sei, dass es günstiger kommt, sich nur diese beiden Einzelbände zu kaufen).

Und dann ist da eben noch "Yodas geheimer Krieg". Unabhängig davon, dass ich halt doch auf eine weitere "Obi-Wan auf Tatooine"-Story gehofft hatte, fand ich die Geschichte doch eher nur ok. Sie ist sehr losgelöst von der größeren "Star Wars"-Mythologie, und auch nochmal um einiges fantastischer, als man das von der weit, weit entfernten Galaxis nicht ohnehin schon gewohnt ist. Grundsätzlich war Yodas Mission hier aber nicht uninteressant, gab es ein paar gute Dialoge ("They put me down here because I was weak. Because I could not kill in battle." "If that is weakness, then all should be so weak."; und die vermeintliche Gandalf-Referenz war auch lustig), und fand ich es nicht zuletzt auch nett, den Jedi-Meister hier nochmal in Aktion zu erleben. Die Rahmenhandlung rund um Luke hätte ich hingegen jetzt nicht unbedingt gebraucht. Was nun die künstlerische Gestaltung betrifft, reihte sich "Yodas geheimer Krieg" zwischen den beiden vorangegangenen Einträgen ein, sprich: Besser als "The Last of His Breed", aber nicht ganz so gut wie Mike Mayhews Beitrag. Den Abschluss von "From the Journals of Obi-Wan Kenobi" macht dann der Mini-Comic "The Sand Will Provide", der mich optisch dann leider wieder deutlich weniger ansprach; vor allem aber war er zu kurz, als dass er inhaltlich groß Eindruck hinterlassen hätte. Als Teil eines weiteren, "vollwertigen"-Einzelcomics hätte das ja ganz nett sein können, so hingegen wirkte es eher wie ein überflüssiges Anhängsel. Aber ja.

Fazit: Wer "Yodas geheimer Krieg" schon im Regal stehen hat, sollte sich den Kauf dieses neuen Sammelbands zwei Mal überlegen; denn dieser macht den überwiegenden Teil von "From the Journals of Obi-Wan Kenobi" aus. Was doppelt enttäuschend ist, als man sich beim Kauf eines Comic-Bandes mit diesem Titel natürlich eher etwas anderes – nämlich eben Geschichten rund um Obi-Wan – erwartet. Was nicht heißt, dass die Yoda-Story schlecht gewesen wäre; inhaltlich fiel sie für mich aber gegenüber den tatsächlichen Erzählungen aus Ben Kenobis Tagebuch doch eher ab. Wobei ich von der ersten diesbezüglichen Geschichte auch noch nicht übermäßig begeistert war; so war diese zwar ganz ok und bot ein paar interessante Momente und Ansätze, aus meiner Sicht machte man aber ein bisschen zu wenig aus Obi-Wans Dilemma, dass er ja eigentlich nicht auffallen soll, es ihm aber als ehemaligen Jedi naturgemäß schwer fällt, untätig dabei zuzusehen, wie jemandem Ungerechtigkeit widerfährt. Das Highlight – sowohl inhaltlich als auch optisch – waren dann jedenfalls die "Star Wars"-Ausgaben #15 und #20, die eine zusammenhängende Geschichte erzählen, und mit einigen interessanten Offenbarungen und starken Momenten aufwarten konnten. Letztendlich fährt man als "Star Wars"-Fans aber wohl günstiger, sich diese separat zu besorgen, und den Sammelband links liegen zu lassen – insbesondere eben dann, wenn man "Yodas geheimer Krieg" schon sein eigen nennt.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2020 Marvel Comics






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