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The Twilight Zone - 1x06: Six Degrees of Freedom Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: Six Degrees of Freedom
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Streaming-VÖ USA: 02. Mai 2019
Drehbuch: Heather Anne Campbell & Glen Morgan
Regie: Jakob Verbruggen
Besetzung: DeWanda Wise als Alexa Brandt, Lucinda Dryzek als Katherine Langford, Jefferson White als Jerry Pierson, Jessica Williams als Rei Tanaka, Jonathan Whitesell als Casey Donlin, Jordan Peele als The Narrator u.a.

Kurzinhalt: Mitten in den Startvorbereitungen zur ersten bemannten Marsmission geschieht das Unvorstellbare: Nordkorea startet einen Nuklearangriff auf die USA, und diese holt daraufhin zum Gegenschlag aus. Die fünf Astronauten beschließen daraufhin, ihre Mission nichtsdestotrotz fortzusetzen – doch der daraufhin abbrechende Kontakt zur Erde zwingt sie dazu, das Schlimmste anzunehmen: Nämlich, dass es sich bei ihnen um die letzten Überlebenden der Menschheit handelt. Ein Wissen, dass im knappen Jahr, die der Flug zum Mars dauert, immer schwerer auf ihnen lastet – und mit dem sie auf sehr unterschiedliche Art und Weise umgehen. Einer von ihnen erwägt dabei schon bald die Möglichkeit, dass es sich nur um eine Simulation, ein soziales Experiment, handeln könnte…


Review: Episodenbild (c) Amazon Auch wenn ich momentan noch einen Großteil meiner Freizeit darauf verwende, meinen Senf zu den kreativen Werken anderer abzugeben, heißt das nicht, dass ich gänzlich ausschließe, eines Tages selbst in diesen Bereich vorzudringen – weil ein paar Ideen für nette Kurzgeschichten oder Romane hätte ich durchaus. Einer davon dreht sich um eine Handvoll Astronauten, die auf der ISS miterleben müssen, wie sich die Menschheit auf der Erde unter ihnen auslöscht (der Fairness halber sei erwähnt, dass ein Plottwist aus Stephen Baxters Roman "Titan" hier sicherlich als Inspirationsquelle gedient hat; zudem ging der Indie-SF-Film "Love" in eine ähnliche Richtung, wobei ich die Idee zu dem Zeitpunkt schon hatte). Insofern fand ich es nett, dieses Konzept leicht abgewandelt nun hier vorzufinden. Und eben darin lag für mich letztendlich auch die größte Stärke von "Six Degrees of Freedom".

Leider fand ich allerdings, dass sich die Episode in weiterer Folge viel zu wenig mit dieser Grundidee, sowie der zunehmenden Isolation und Verzweiflung der Astronauten, auseinandergesetzt hat, und damit aus dem netten Konzept längst nicht alles herausholte, was an Potential da gewesen wäre. Da hätte man einfach aus meiner Sicht so viel mehr machen können, ja müssen. Zudem wurden nicht zuletzt mit dem Flug zu einem anderen Himmelskörper, dem mangelnden Kontakt zur Erde, und der sprunghaften Erzählweise die Parallelen zu Stephen Baxters "Titan" mit der Zeit umso offensichtlicher. Am meisten hat mich jedoch enttäuscht, dass "Six Degrees of Freedom" diese faszinierende Grundidee in weiterer Folge zunehmend aus den Augen verliert, und stattdessen die – mittlerweile im Genre doch schon mehrmals aufgeworfene – "ist unser Leben etwa nur eine große Simulation?"-Frage (zu der ich übrigens auch schon mal eine Idee für eine SF-Novelle hatte) in den Mittelpunkt rückt (siehe "Dark City" und "Matrix" – um nur die beiden populärsten Beispiele herzunehmen). Was ja grundsätzlich ebenfalls ein nettes Konzept ist, dass sich auf interessante Art und Weise umsetzen lässt (diesbezüglich verweise ich, was kürzliche Umsetzungen betrifft, auf die Episode "Real Life" der leider nur kurzlebigen SF-Anthologieserie "Electric Dreams"). Steckt man jedoch zwei solcher Ideen in eine einzige Geschichte, droht man jedoch letztendlich keinen von beiden gerecht zu werden – und bedauerlicherweise war dies aus meiner Sicht bei "Six Degrees of Freedom" eben leider der Fall. Ähnlich wie zuvor bei "The Wunderkind" war es aber in erster Linie der überflüssige End-Twist, welcher der Episode fast nochmal das Genick zu brechen drohte. Zumal das Wer, Wieso und Was (im Sinne von, welchen Umfang das ganze hat) auch völlig der Phantasie des Zuschauers überlassen bleibt. Da wäre es mir lieber gewesen, man hätte auch die Antwort auf die Frage "Simulation oder nicht?" offengelassen.

Episodenbild (c) Amazon All dies soll jetzt nicht heißen, dass die Episode schlecht wäre, und überhaupt nichts zu bieten hatte. Wie gesagt, das Grundkonzept gefiel mir ausgesprochen gut. Die Art und Weise, wie die Crew mit der vermeintlichen Vernichtung der Erde umgeht, war auch interessant. Die Folge war hochwertig inszeniert, wobei für mich vor allem der Einsatz von "California Dreaming" in Verbindung mit der Katastrophe an Bord hervorstach. Nett auch die Anspielung auf Ray Bradbury, sowie die Thematisierung der sogenannten großen Filters, der postuliert, dass es deshalb im All nicht vor intelligentem Leben wimmelt, als sich die meisten Zivilisationen wenn sie einen gewissen technologischen Entwicklungsstand erreicht haben selbst auslöschen. Und generell liegt eine Episode mit einem derart starken Science Fiction-Einschlag natürlich grundsätzlich schon mal genau auf meiner Wellenlänge. Aus meiner Sicht hat man aber halt leider im weiteren Verlauf der Folge genau die falschen Schwerpunkte gesetzt. Dann doch lieber nochmal "Titan" lesen.

Fazit: Als jemand, der nun schon länger mit einer ähnlichen Idee für eine SF-Geschichte herumspielt, habe ich mich über das Grundkonzept hinter "Six Degrees of Freedom" rund um die vermeintliche Auslöschung der Erde während einer Raumfahrtmission gefreut, und war schon sehr gespannt, wie man in weiterer Folge damit umgehen würde. Leider aber fand ich, dass man – nicht zuletzt aufgrund der sprunghaften Erzählweise – bei weitem nicht das Optimum herausgeholt hat. Die ersten paar Minuten sind wirklich noch stark, danach mäandert die Folge aber leider ziemlich vor sich hin, und lässt es an den ganz großen Höhepunkten vermissen. Besonders schade fand ich zudem, dass man ca. zur Hälfte dann plötzlich eine zweite Idee vorstellt, die zwar grundsätzlich auch nicht uninteressant ist, wo man aber das nette Ursprungskonzept dann zunehmend aus den Augen verliert. Und ähnlich wie schon bei so manch "The Twilight Zone"-Folge vor ihr war ich leider auch mit dem Twist am Ende alles andere als glücklich. Und so ließ mich insgesamt leider auch "Six Degrees of Freedom" eher enttäuscht zurück.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 CBS)




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