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Star Wars: Schleier der Täuschung Drucken E-Mail
Die Vorgeschichte zu Episode I Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 17 November 2013
 
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Titel: "Star Wars: Schleier der Täuschung"
Originaltitel: "Star Wars: Cloak of Deception"
Bewertung:
Autor: James Luceno
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 415 Seiten
Verlag: Blanvalet
Veröffentlicht: 16. Januar 2012 (D) bzw. 29. Mai 2001
ISBN: 978-3-442-26854-2
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: In den äußeren Systemen herrscht die Handelsföderation mit eiserner Hand. Sie bestimmt die Preise, und beutet die wegen des interplanetaren Handels von ihr abhängigen Planeten erbarmungslos aus. Deshalb hat sich eine kleine terroristische Gruppe, die Nebelfront, gebildet, welche der Tyrannei der Handelsföderation ein Ende bereiten will. Doch auch den Senat beschäftigt das skrupellose treiben der Handelsföderation. Insbesondere auf Kanzler Valorum lastet eine schwere Bürde, als er versucht, die Wünsche der Handelsföderation nach einer Armee, mit der sie sich vor den Angriffen schützen können, und jenen der äußeren Systeme, die dadurch eine Verstärkung des eisernen Griffs der Handelsföderation befürchten, unter einen Hut zu bringen. In diesen schweren Zeiten ist er so stark wie noch nie auf seinen guten Freund und Ratgeber Senator Palpatine von Naboo angewiesen, der ihm schließlich den Vorschlag eines Treffens auf neutralem Boden unterbreitet, um die Besteuerung der äußeren Handelsrouten zu diskutieren. Doch vor allen verborgen arbeitet eine geheime dunkle Kraft mit der Handelsföderation zusammen - und dieser scheint Valorum im Weg zu sein, weshalb ein Anschlag verübt wird. Daraufhin werden Jedi-Meister Qui-Gon Jinn und sein Padawan Obi-Wan Kenobi damit beauftragt, die Hintermänner des Anschlags ausfindig zu machen und den Kanzler bei den Verhandlungen zu beschützen…

Review: "Schleier der Täuschung" war einer der ersten Romane, die zur Prequel-Ära geschrieben wurden, und erzählt die Vorgeschichte zu "Episode I". So wie sich die Prequel-Filme von der alten Trilogie unterscheiden, so stellte auch "Schleier der Täuschung" in so mancher Hinsicht eine Zäsur innerhalb des erweiterten "Star Wars"-Universums dar. Statt Abenteuer, Krieg und Action dominieren hier Verschwörungen und politische Winkelzüge. Es geht eben nicht gegen den Kampf gegen ein großes, übermächtiges Imperium, dessen Überbleibsel, oder auch neue Gefahren die in der weit weit entfernten Galaxis lauern. Vielmehr steht der Beginn des Untergangs der Alten Republik im Zentrum des Geschehens. In den mehr als 10 Jahren, die mittlerweile nach der US-Veröffentlichung von "Cloak of Deception" vergangen sind (deutsche "Star Wars"-Fans mussten sich ja relativ lange, nämlich bis Januar 2012 gedulden, ehe der Roman endlich auch hierzulande in einer deutschen Übersetzung erschienen ist), hat man sich an diese gänzlich andere Ausrichtung gewöhnt. Aber damals war es halt schon ein sehr untypisches "Star Wars"-Abenteuer. Nichtsdestotrotz konnte mir "Cloak of Deception" damals schon recht gut gefallen – und auch nun da ich ihn mir in meiner möglichst chronologischen Betrachtung des erweiterten Universums neuerlich vorgeknöpft habe, hat er mich wieder gut unterhalten.

Als größte Stärke empfinde ich nach wie vor, wie wir quasi hinter die Kulissen der Alten Republik blicken und Palpatine beim Ränke schmieden zuschauen können. Er ist ein wundervoller Manipulator, und wie Palpatine im Verborgenen daran arbeitet seine Pläne voranzutreiben wird von James Luceno sehr gut und auch durchaus packend beschrieben. Vor allem die Unterhaltungen zwischen Valorum und Palpatine stellten für mich die Höhepunkte des Romans dar. Insbesondere, wenn man die weitere Entwicklung dieser "Freundschaft" im Hinterkopf behält und daran denkt, wie der Senator den Kanzler nur wenige Wochen nach den Ereignissen aus "Cloak of Deception" hintergehen wird, können diese Momente absolut begeistern. Jedenfalls fand ich es sehr faszinierend, diesen Meister der Manipulation bei der Arbeit zuzulesen. Eine weitere Stärke war für mich, Qui-Gon und Obi-Wan gemeinsam in Aktion zu erleben. Beide Figuren wurden von Luceno sehr gut getroffen, und ihre gemeinsamen Gespräche erinnern an ganz ähnliche Szenen aus "Episode I". Man lernt zwar nicht unbedingt neue, bisher unbekannte Seiten von den beiden kennen, dennoch war ich dankbar, ein weiteres Abenteuer mit Ihnen erleben zu können – immerhin trennen sich ihre Wege bei der "Dunklen Bedrohung" ja auf brutale Art und Weise, dank Darth Maul, so dass wir zumindest in den Filmen relativ wenig Zeit mit diesem Duo verbracht haben. Vor allem auch ihre Unterschiedliche Betrachtung der Macht – Qui-Gon konzentriert sich ganz auf den Moment, die Gegenwart, die "lebendige Macht", während Obi-Wan seinen Blick eher in die Zukunft richtet – wird von Luceno sehr gut herausgearbeitet und immer wieder thematisiert. Auch ihre gegenseitige Wertschätzung bringt er sehr gut zur Geltung.

Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung der verzweifelten Versuche der Jedi, den Frieden zu bewahren. Und auch wenn die Spannung angesichts der sehr tiefgründigen und politischen Handlung etwas in den Hintergrund gerät, so gibt es doch auch einige Momente, die dahingehend überzeugen können – insbesondere der sehr spannende Showdown, der zudem mit einer echten Überraschung aufwarten kann, als sich Sidious' teuflischer Plan schließlich offenbart. Und das Ende leitet dann schließlich perfekt in die Episode I bzw. die beiden Darth Maul-Abenteuer "Darth Maul" (Comic) und "Der Schattenjäger" (Roman) über. Dennoch, ganz ungetrübt verlief "Schleier der Täuschung" für mich leider nicht. So gibt es einen Moment, wo wir in Palpatines Gedanken rund um das Attentat auf Kanzler Valorum eintauchen, wo seine Überlegungen für mich nicht wirklich Sinn ergeben. Angesichts der Tatsache, dass das Attentat ja scheinbar auf den Sith-Lords zurückzuführen ist, dürfte er doch eigentlich nicht davon überrascht sein, oder? Nicht falsch verstehen: Schon klar, dass er gegenüber anderen Unwissenheit vortäuscht – aber warum sollte er sich quasi selbst belügen? Das ergab irgendwie keinen Sinn. Weniger angetan war ich auch von der Darstellung bzw. generell der kompletten Handlung rund um die Nebelfront. Angesichts der Tatsache, dass ja auch in der Geschichte rund um Palpatine Verschwörungen im Zentrum des Geschehens stehen, wurde es mir mit den zusätzlichen Verschwörungen innerhalb der Nebelfront der Intrigen doch etwas zu viel. Vor allem auch die zahlreichen überraschenden Wendungen hielt ich hier für entbehrlich, und wirkten für mich irgendwie fehl am Platz. Und vor allem jener Teil des Romans, in dem eine Gruppe Jedi auf einem Planeten in Gefangenschaft gerät, nur um sich ein paar Seiten später aus den Fängen der Terroristen zu kämpfen, wirkt wie ein überflüssiger Lückenfüller, der nichts Wesentliches zur Handlung beigetragen hat. Das sind aber auch schon die einzigen Kritikpunkte, die mir erwähnenswert scheinen.

Fazit: Nachdem ich "Cloak of Deception" kurz nach seiner Veröffentlichung in den USA gelesen hatte, habe ich mir nun etwas mehr als 10 Jahre später auch die deutsche Veröffentlichung vorgeknöpft, und damit dem Roman einen neuerlichen Besuch abgestattet. Wie schon damals so hat mich "Schleier der Täuschung" auch diesmal wieder gut unterhalten. Hauptverantwortlich dafür waren erneut die Intrigen von Palpatine. Ich fand es einfach ungemein interessant und faszinierend, ihn beim Ränke schmieden zuzusehen. Vor allem seine Gespräche mit Valorum haben mich dabei – in Anbetracht der Entwicklungen in "Die dunkle Bedrohung", wo er den Kanzler verrät – begeistert. Wunderbar fand ich auch, ein weiteres Abenteuer von Qui-Gon und Obi-Wan erleben zu können, ehe sie von Darth Maul auf brutale Art und Weise auseinandergerissen werden. Die Handlung an sich ist im Vergleich zu jenen Romanen, wie man sie aus der "Post-Original-Trilogie-Ära" kennt, weniger auf Spannung und Action bedacht, zumindest ich fand die Handlung in "Schleier der Täuschung", mit all den politischen Intrigen und im Verborgenen liegenden Plänen, aber sehr interessant. Lediglich im Mittelteil nahm die Spannung meines Erachtens merklich ab. Die Geiselnahme der Jedi hätte man komplett streichen können, ohne Wesentliches zu verlieren. Dafür ist der Showdown dann wieder sehr spannend beschrieben, und das Ende leitet perfekt in "Die dunkle Bedrohung" bzw. in die beiden Darth Maul-Abenteuer (sein Comic, sowie der Roman "Der dunkle Jäger") über. Insgesamt denke ich jedenfalls: Wer der Prequel-Trilogie gegenüber nicht gänzlich negativ und ablehnend eingestellt ist, sondern ihr durchaus etwas abgewinnen kann, dem sollte auch "Schleier der Täuschung" gefallen.

Christian Siegel

Bewertung: 4/5 Punkten




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