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Indiana Jones und das Geheimnis von Thule Drucken E-Mail
Indy's erster Wettlauf gegen die Nazis Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 28 Februar 2008
 
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Titel: "Indiana Jones und das Geheimnis von Thule"
Originaltitel: "Indiana Jones and the Hollow Earth"
Bewertung:
Autor: Max McCoy
Übersetzer: Caspar Holz
Umfang: 311 Seiten (mit Anhang)
Verlag: Blanvalet
Veröffentlicht: 2001 (Deutschland) bzw. 1997 (USA)
ISBN: 3-442-35371-2
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Klappentext: Als Professor Jones von einem sterbenden Arktis-Forscher eine Holzkiste mit einem Stein aus Island erhält, sind unversehens Nazi-Agenten hinter ihm her. Der mysteriöse Stein verfügt offenbar über okkulte Kräfte und weist den Weg zum legendären Ultima Thhule. Bald stoßt Indy mit der schönen dänischen Forscherin Ulla Tornaes auf eine uralte Zivilisation am eisigen Rand der Welt. Doch das ist erst der Beginn einer unglaublichen Reise, denn von hier führt der Weg ins unerforschte Innere der Erde.

Kurzinhalt: Soeben wurde auf einen bekannten Arktis-Forscher von den Nazis ein Attentat verübt. Mit letzter Not gelingt es ihm, sich in Dr. Jones' Appartement zu retten, und ihm zu erklären, wonach es diese abgesehen haben: Denn seine Aufzeichnungen und ein geheimnisvoller Stein, den er bei sich trägt, sind der Schlüssel zu einem geheimen Ort in der Arktis. Dort sollen Nachfahren von Atlantis wohnen, und zwar unter der Erdoberfläche. Zudem sollen sie ein mächtiges Element entdeckt haben, mit dem sie über schier unerschöpfliche Energie verfügen. Kurz nachdem er seine Geschichte erzählt hat, stirbt der Forscher - und auf Indiana Jones werden in kürzester Zeit mehrere Attentate verübt. Gemeinsam mit der dänischen Forscherin Ulla Tornaes beschließt er, sich auf eine geheime Mission des CIA zu begeben, um den sagenumwobenen Ort vor den Nazis zu erreichen...

Review: Mit "Indiana Jones und das Geheimnis von Thule" ist Mac McCoy zwar wieder ein besserer Roman gelungen, dennoch wird auch sein 3. Streich von ähnlichen Problemen geplagt wie die Vorgänger. Die Handlung entwickelt sich sehr sprunghaft, und scheint mehr aus verschiedenen kleinen Einzelepisoden oder Kurzgeschichten zu bestehen, denn eine einheitliche und durchgängige Story zu erzählen. Diese einzelnen kleineren Geschichten sind wiederum sehr unterschiedlich gelungen. Der Einstieg in New York hat mir noch recht gut gefallen, vor allem mit den verschiedenen Attentaten auf unser aller Lieblingsarchäologen. Nur der Moment, als dieser lebendig in einem Sarg begraben werden soll, erschien mir dann doch etwas zu düster. Danach gehts in den südamerikanischen Dschungel, wo sich Indy endlich mal wieder in einem alten Tempel wagen darf, mit zahlreichen Fallen etc. Trotzdem ist es McCoy kaum gelungen, für Spannung zu sorgen, weshalb mir dieser Teil des Romans doch eine Spur zu ausgedehnt war. Kurz darauf trifft er auf Ulla Tornaes, die grundsätzlich nicht schlecht geschrieben ist, aber so ganz wollte mich das Zusammenspiel zwischen Indy und ihr nicht überzeugen.

Der wohl schlechteste Teil der Handlung ist jener in New Orleans, wo sich Indy mit Belloq trifft. Was im Vorgänger der beste (genauer gesagt: einzig gute) Moment war, fällt hier spätestens dann auseinander, als die beiden beschließen sich zu duellieren - ganz altmodisch mit Pistole, 10 Schritten Abstand und alles drum und dran. Dies wirkt einfach völlig unpassend, aus der Luft gegriffen und extrem konstruiert, so als wollte McCoy den beiden unbedingt eine Geschichte andichten, die ihre Feindschaft erklärt, zu unser aller Leidwesen ist ihm jedoch nichts besseres eingefallen. Immerhin, als sich Indy gemeinsam mit Ulla und ein paar Jungs vom Militär aufmacht, um die sagenumwobene Stadt zu finden, und quasi im Vorbeigehen auch gleich den Kristallschädel (eine Handlung, die sich bisher wie ein roter Faden durch McCoy's Romane zieht) einzusacken, wird "Indiana Jones und das Geheimnis von Thule" wieder etwas besser, wenn auch nie sonderlich spannend.

Nicht, dass es McCoy nicht versuchen würde. Verzweifelt lässt er Indy und seine Gefährten von eine gefährliche Situation in die nächste geraten. Zuletzt verschlägt es sie sogar auf eine Eisscholle, wo sie zudem kurz vor dem Erfrieren auch noch von einem Eisbären angegriffen werden. Aber irgendwie ist dieser Aspekt, dass Indy von einem Schlamassel ins nächste gerät, etwas zu übertrieben ausgeprägt - und zudem wirken die zahlreichen Bedrohungen mit der Zeit sehr konstruiert und verkrampft. Sicher war das ein wichtiger Bestandteil der Filme, doch so dominant wie in McCoys Romanen war es dort nie. Immerhin ist es ihm auch diesmal wieder ansatzweise gelungen, den Humor der Filmreihe erfolgreich in sein Buch zu übertragen. Vor allem im Geplänkel zwischen Indy und Ulla gibts den einen oder anderen gelungenen spöttischen Kommentar.

Wie schon erwähnt, wird auch in seinem bisher 3. Roman die Handlung rund um den Kristallschädel und Indy's große Liebe Alecia wieder aufgegriffen und weitergesponnen. Hier überrascht vor allem die Wendung, dass sich diese mittlerweile den Nazis angeschlossen hat. Dies sorgt für einige prägnante Momente, alles in allem wird von McCoy aber selbst bei dieser Wendung zu viel vorhandenes Potential nicht ausgeschöpft. Störend auch, dass das von ihm bediente und in den Mittelpunkt gestellte Mysterium rund um eine geheime Stadt unter dem Erdmantel sehr an "Indiana Jones und die Macht aus dem Dunkel" von Rob MacGregor erinnert. Immerhin, das Ende des Romans ist dann wieder recht gut gelungen. Zwar ist selbst der Showdown kaum spannend, vor allem auch, da man mit den anderen Figuren kaum mitzittert und bei Indiana Jones völlig klar ist, dass ihm nichts passieren kann, aber als man die Stadt schließlich entdeckt, gibts doch den einen oder anderen originellen und überzeugenden Moment. Nach einem kurzen Epilog präsentiert McCoy wie gewohnt in einem Anhang die wissenschaftlichen Hintergründe seines Romans, und sorgt so für einen interessanten und informativen Ausklang. Schade, dass diese doch eher trockenen wissenschaftlichen Abhandlungen besser sind als die Seiten zuvor!

Fazit: Zwar nur selten langweilig, gelingt es "Indiana Jones und das Geheimnis von Thule" doch nur ganz selten, Spannung zu erzeugen und den Leser in seinen Bann zu ziehen. Zudem zerrt das völlig verkorkste Duell zwischen Indy und Belloq stark an den Nerven. Davon abgesehen ein wieder einmal gut recherchierter Roman, der wissenschaftliche Fakten, Mythen und eine frei erfundene Handlung durchaus gekonnt vermischt, bei dem die mangelnde Spannung aber teils doch stark auf den Unterhaltungswert drückt.

Christian Siegel

Bewertung: 2/5 Punkten




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