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Die Khon-Ma PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Past Prologue
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 09. Januar 1993
Erstausstrahlung D: 30. Januar 1994
Drehbuch: Katharyn Powers
Regie: Winrich Kolbe
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Commander Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Jeffrey Nordling als Tahna Los, Andrew Robinson als Elim Garak, Gwynyth Walsh als B'Etor, Barbara March als Lursa, Susan Bay als Admiral Rollman, Vaughn Armstrong als Gul Danar, Richard Ryder als Bajoran Deputy u.a.

Kurzinhalt: Tahna, ein früheres Mitglied der bajoranischen Freiheitsbewegung Khon-Ma, schafft es auf seiner Flucht vor einem cardassianischen Kreuzer mit letzter Kraft zur Raumstation Deep Space Nine, wo man ihn kurz bevor sein Schiff zerstört wird an Bord beamt. Unmittelbar nach seiner Ankunft sucht er bei Commander Sisko um Asyl an. Kira staunt nicht schlecht, als sie erkennt, um wen es sich handelt – kennt sie Tahna doch aus ihren eigenen Tagen als bajoranische Freiheitskämpferin. Sie fühlt sich deshalb mit ihm verbunden, weshalb sie – auch über Siskos Kopf hinweg – versucht, zu erwirken, dass seinem Ansuchen stattgegeben wird. Kurz nach ihm kommen auch die beiden Duras-Schwestern Lursa und B'Etor an Bord der Station. Mit Hilfe des "Schneiders" Garak – der letzte verbliebene Cardassianer auf der Station, dem nachgesagt wird, ein Spion zu sein – wird die Kommandobesatzung über Doctor Bashir als Mittelsmann darauf aufmerksam gemacht, dass diese sich mit Tahna getroffen haben. Was könnte er, da er der Gewalt doch angeblich abgeschworen hat, nur von ihnen wollen? Als Kira Tahna zur Rede stellt, gibt er zwar zu, eine letzte Mission zu haben, behauptet jedoch steif und fest, dass diese gewaltfrei und ohne Blutvergießen ablaufen soll. Zudem ersucht er Kira Nerys, der alten Tage willen, um Hilfe. Nun muss sich Major Kira entscheiden, wem ihre Loyalität gilt…

Denkwürdige Zitate: "Doctor, you're not intimating that I'm considered some sort of spy, are you?"
"I wouldn't know, sir."
"Ah, an open mind. The essence of intellect."
(Garak macht Doktor Bashir ein nettes Kompliment.)

"I apologise. We're still trying to repair all the damage your forces did before they left. It does create unreasonable delays."
"I accept your apology, but not your explanation."
(Da hat der cardassianische Gul auch absolut recht damit.)

"We are Lursa and B'Etor. Of the house of Duras."
"And we have specific regulations. You can leave the weapons or leave the station. Your choice. Please make it now."
"Who are you?"
"I'm the one giving you the choice."
(Odo setzt sich gegenüber den Duras-Schwestern durch.)

"Go over my head again and I'll have yours on a platter."
(Commander Sisko macht deutlich, was er von Major Kiras Alleingang hält.)

"Either way, I have to betray someone."
"The only important thing is not to betray yourself."
(Odo gibt Kira einen guten Rat.)


Review von Christian Siegel: Episodenbild (c) CBS Die größte Stärke der ersten regulären Episode von "Deep Space Nine" ist für mich, dass wir mit Elim Garak eine meiner absoluten Lieblingsfiguren der Serie kennenlernen. Garak, der angeblich so einfache Schneider, ist eine wunderbare Figur, da er so herrlich ambivalent ist. Trotz seines harmlosen Aussehens wird klar, dass sich trotz seiner gegenteiligen Bekundungen weitaus mehr hinter seiner freundlichen Visage verbirgt. Man weiß bei ihm nie so recht, woran man ist, und auf wessen Seite er steht. Neben den Drehbuchautoren die ihn ersonnen haben gehört diesbezüglich vor allem auch Andrew Robinson viel Lob, der ihn überaus genüsslich und spielfreudig darstellt. Gerade auch die hier gewählte Interaktion zwischen ihm und dem nervösen, naiven und einfältigen Doktor Bashir (wenn dies auch seinem späteren Interesse für Spionageabenteuer doch eher widerspricht – von seinen später offenbarten Fähigkeiten ganz zu schweigen) war köstlich, einfach, da die beiden unterschiedlicher nicht sein können. Wo Julian Bashir das Herz auf der Zunge trägt, spielt sich bei Garak alles zwischen den Zeilen ab; ein interessanter Kontrast.

Die Haupthandlung rund um Tahna empfand ich jedoch leider als vertane Chance. Letztendlich scheint dieser in erster Linie dazu da zu sein, um Major Kira mit ihrer eigenen Vergangenheit zu konfrontieren. Das allein ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber ich finde, man hätte aus dieser Idee soooo viel mehr und das Ganze auf moralischer Ebene um einiges interessanter machen können. Was z.B., wenn Tahna völlig aufrichtig um Asyl ansuchen würde, jedoch schreckliche Verbrechen begangen hat, und man das daraus resultierende moralische Dilemma in den Mittelpunkt der Episode rücken würde? Oder auch, wenn Tahna tatsächlich einen völlig gewaltfreien Plan verfolgt hätte (die Zerstörung des Wurmlochs zählt hier nicht, da er damit ja auch die Propheten töten würde; davon, dass er damit mit dem himmlischen Tempel ein wichtiges religiöses Symbol der Bajoraner zerstören würde, ganz zu schweigen), bzw. einen, dem Kira zustimmt? Dann hätte sie tatsächlich zwischen der Loyalität gegenüber ihren früheren Waffenbrüdern und ihren neuen Verbündeten, der Föderation, entscheiden müssen. So macht die Episode ihr die letztendliche Entscheidung viel zu leicht; aufgrund seiner Absichten war die Wahl in Wahrheit gar keine Wahl mehr. Das fand ich doch ziemlich enttäuschend. Was für mich auch überhaupt nicht funktioniert hat, war, uns Tahnas Geringschätzung gegenüber dem Weg, den Kira eingeschlagen hat, zu verdeutlichen. Ich meine… "You've adapted." Boah, Alter, was für eine schreckliche Beleidigung aber auch! Jedenfalls finde ich, aus ihrem moralischen Dilemma, das letztendlich keines war, hätte man viel mehr machen können. Auch der Showdown verlief sehr seltsam. Da hat man das Wurmloch ganz offensichtlich verlassen, und Tahna schießt trotzdem seine Ladung ab. Möglicherweise war ja da auch einfach nur der Schnitt unglücklich, aber das fand ich sehr seltsam. Er hätte nur umdrehen und zurückfliegen müssen. Aber keiner kann mir erzählen, dass er nicht gemerkt haben soll, dass sie das Wurmloch zwischenzeitlich schon wieder verlassen hatten. Zwei weitere kleine Kritikpunkte: Warum hat sich Odo nicht als Gegenstand an Bord des Shuttles versteckt, um Kira im Notfall helfen zu können? Und so nett ich die Idee ihres Auftritts grundsätzlich auch finden mag, aber… Lursa und B'Ethor wurden hier ja wohl ziemlich verschwendet. Schade drum!

Episodenbild (c) CBS Immerhin wurde uns bei Kira und Tahna eine klischeehafte (frühere) Romanze erspart; ist ja auch schon was. Zudem fand ich die Szene nett, wo sich Kira über Sisko hinwegsetzt, und später dann auch einen verdienten Rüffel dafür erhält. Dies macht die Konflikte zwischen den beiden wieder einmal deutlich, und bringt etwas Dramatik in die Sache hinein. Neben Garaks Auftritt hat mir aber wohl das Gespräch zwischen Odo und Kira am besten gefallen. Zwar fand ich, dass man dort aus ihrem Dilemma eine größere Sache machte, als es ob seiner unredlichen Absichten war, dennoch war diese Szene sehr gut geschrieben und auch schön gespielt. Mir gefällt, dass diese beiden offenkundig eine gemeinsame Vergangenheit verbindet, im Zuge dessen ein gewisser gegenseitiger Respekt und Vertrauen entstanden ist. Und auch die Effekte muss ich wieder einmal loben. Bei den Wurmloch-Szenen wurde zwar fleißig recycelt, dennoch gab es auch ein paar neue Szenen mit dem Runabout. Eben dieses hatte ich in meinem Review zum Pilotfilm zu erwähnen vergessen – mir gefällt das Modell dieses neuen, größeren Shuttles jedenfalls ungemein gut. Vor allem die Einstellung des Schiffes vor dem Mond war nett. Schade nur, dass die Effekte aufgrund der niedrigen Auflösung und der bescheidenen Bildqualität der DVDs kaum zur Geltung kommen. Aber dafür kann die Folge selbst natürlich nichts.

Fazit: Die Idee, Major Kira mit ihrer eigenen gewaltbereiten Vergangenheit zu konfrontieren, hätte grundsätzlich viel Potential geboten. Leider aber verschwendet man dieses letztendlich auf eine ungemein klischeehafte und vorhersehbare Story, die sich zu sehr in schwarz/weiß-Zeichnung übt, wodurch man Kira die Entscheidung, wem denn nun ihre Loyalität gilt, letztendlich viel zu leicht gemacht wird. Das fand ich sehr enttäuschend. Auch der Showdown, mit dem Kampf im Shuttle und Tahna, der obwohl man das Wurmloch zwischenzeitlich verlassen hatte die Bombe trotzdem abwirft, hatte mich nicht überzeugt. Zudem fand ich Lursa und B'Ethor hier leider ziemlich verschwendet. So nett ich den Versuch grundsätzlich finde, durch solche Gastauftritte DS9 näher zu TNG rücken zu lassen, aber letztendlich hätte man hier auch völlig andere bzw. neue Figuren nehmen können, ohne dass es einen Unterschied gemacht hätte. Somit bleiben als einzige positive Aspekte der erste Auftritt des wunderbaren Elim Garak, Kiras tolles Gespräch mit Odo über ihr moralisches Dilemma, der nachvollziehbare Konflikt zwischen ihr und Sisko, sowie die netten Effekte.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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