Originaltitel: Tomorrow's Tide Episodennummer: 1x06 Bewertung: Erstausstrahlung US: 18. Oktober 1974 Erstausstrahlung D: 12, April 1989 Drehbuch: Robert W. Lenski Regie: Don McDougall Besetzung:
Roddy McDowall als Galen,
Ron Harper als Alan Virdon,
James Naughton als Pete Burke,
Roscoe Lee Browne als Hurton,
Jay Robinson als Bandor,
John McLiam als Gahto,
Jim Storm als Romar,
Kathleen Bracken als Soma,
Larry Ellis als Drayman u.a.
Kurzinhalt:
Alan, Pete und Galen erreichen die Westküste der USA. Letzterer ist davon alles andere als begeistert, sind Affen doch von Natur aus wasserscheu. Als sie am Strand stehen, sehen sie plötzlich ein Floß, auf dem sich ein alter Mann befindet. Alan und Pete schwimmen hinaus, um dieses an Land zu ziehen. Der Mann stellt sich ihnen als Gahto vor – und meint, dass sie ihn hätten sterben lassen sollen, weil er eigentlich schon tot sei. Denn: Er wurde aus dem Dorf in dem er gelebt hat verbannt, da er zu alt ist, um noch zu fischen – und das Dorf eben daraus sein Einkommen bezieht. Dieses steht unter der Kontrolle des rücksichtslosen Affen Hurton, der die gefangenen Fische wiederum an Bandor verkauft. Als Alan und Pete in eine Patrouille geraten, behaupten sie, zum Dorf gekommen zu sein, um als Fischer anzuheuern. Daraufhin müssen sie sich allerdings einer Prüfung unterziehen, um ihre Fischerkünste unter Beweis zu stellen. Gelingt ihnen das nicht, werden sie so wie zuvor Gahto an die "Götter des Meeres" ausgeliefert – oder, anders ausgedrückt: an die darin schwimmenden Haie verfüttert…
Review:
Ich hätte viel darauf verwettet, dass die anfängliche Hai-Einlage auf den Erfolg von "Der weiße Hai" zurückzuführen wäre – kann aber nicht sein, weil der kam erst im Jahr darauf ins Kino. Insofern ist das als kurioser Zufall abzuspeichern. Jedenfalls fand ich den Auftakt, eben wegen des kurzen Auftritts eines Hais (genauer gesagt natürlich einer Haiflosse aus Plastik), noch ziemlich nett. In weiterer Folge hatte es mir in erster Linie der Handlungsstrang und um Gahto angetan. Die von Pete und Alan vorgestellte Fischereimethode mit dem Netz erlaubt es dem Dorf nicht nur, mehr Fische mit weniger Aufwand zu fangen, sondern ermöglicht es auch alten Menschen wie Gahto, sich weiterer daran zu beteiligen, so dass ihr Leben nicht schon so früh verwirkt ist (natürlich wäre es noch schöner gewesen, wenn es Alan und Pete gelungen wäre, die Bedingungen im Dorf so zu ändern, dass Menschen auch dann noch einen Wert haben und am Leben bleiben können, wenn sie keinen direkten Beitrag mehr für das Dorf leisten können; aber in dieser dystopischen Zukunftsvision ist allein das, was sie hier erreichen, schon ein Fortschritt).
Recht nett fand ich darüber hinaus, wie Galen hier meint, zu ihrer Rettung eilen zu müssen, letztendlich aber mit seiner Einmischung – und der Geschichte, die er Hurton erzählt, und die dem, was Alan und Pete ihm zuvor erzählt haben, widerspricht – mehr Schaden als Nutzen angerichtet zu haben. Davon abgesehen war ich von "Das Fischerdorf" aber wenig begeistert. Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie fühlte ich mich hier an "Anto, der Farmer" erinnert – eine Episode, von der ich ja auch schon nicht so wirklich begeistert war. Insofern war ich überhaupt nicht überrascht, als mir bewusst wurde, dass beide Folgen vom gleichen Drehbuchautor – Robert W. Lenski – geschrieben wurden. Mir liegen diese Art von Geschichten, die er hier erzählen will (und wo es jeweils darum geht, die Natur zu "bewirtschaften" – dort Farmer, hier Fischer), einfach irgendwie nicht. Das Finale fand ich dann zudem insofern etwas unplausibel, dass Alan und Pete dort etwas gar lang die Luft anhalten. Und bei Bandor irritierte mich, dass offensichtlich die Maske von Zaius wiederverwertet wurde, weshalb ich ursprünglich dachte, das sollte eben eigentlich genau dieser sein. Das fand ich unnötig irritierend und verwirrend; ein bisschen besser hätte man die zwei Charaktere ruhig voneinander abgrenzen können. Immerhin, der Gag am Ende war dann ziemlich nett: Alan, Pete und Galen brechen mit dem Floß auf, vermeintlich, um den Affen eine noch ertragreichere Fischereimethode zu zeigen; stattdessen hauen sie vielmehr ab. Der Moment, als Bandor dies erkennt, und – zu spät – den Befehl zum Feuern gibt, war schon ziemlich lustig. Eben solche positiv hervorstechenden Momente hatte "Das Fischerdorf" in meinen Augen aber leider zu selten zu bieten, um die Episode so richtig (und durchgehend) unterhaltsam zu machen.
Fazit:
So wie schon die erste (in meinen Augen auch ähnlich gelagerte) von Robert W. Lenski geschriebene Episode, "Anto, der Farmer", hat mich auch "Das Fischerdorf" wieder nur sehr bedingt angesprochen. Auftakt (mit dem Auftritt des Hais), Showdown (auch wenn die lange Zeit, die Alan und Pete dort die Luft anhalten, ordentlich auf die Glaubwürdigkeit drücken) und insbesondere dann der Abschlussgag (mit der Flucht auf dem Floß, wo die drei überaus gewitzt vorgehen, und die Affen austricksen) konnten mir zwar ganz gut gefallen. Dazwischen machte sich bei mir aber leider doch einiges an Langeweile breit. Vielleicht muss man Fischer, Farmer oder etwas ähnliches sein, um den Reiz der Geschichte nachvollziehen zu können?!