Originaltitel: Day of the Iguana Episodennummer: 2x11 Bewertung: Streaming-VÖ USA: 03. Juli 2025 (Peacock) Erstausstrahlung D: 06. August 2025 (Sky) Drehbuch: Andrew Sodroski Regie: Ti West Besetzung:
Natasha Lyonne als Charlie Cale,
Patti Harrison als Alex,
Justin Theroux als Iguana,
Lili Taylor als SAC Darville,
Haley Joel Osment als Kirby Kowalczyk,
Taylor Schilling als Agent Annie Milligan,
Simon Helberg als Luca Clark,
Rhea Perlman als Beatrix Hasp,
Emma Pfitzer Price als Bride Victoria,
Anthony Johnson als Agent Radquist,
Brian McCarthy als Ballzilla Can,
Dominick LaRuffa Jr. als Best Man,
Ava Paloma als Maid of Honor,
Christian Flaherty als Groomsman u.a.
Kurzinhalt:
Kirby Kowalczyk wird in Kürze seine Verlobte Victoria heiraten. Die Hochzeit ist insofern brisant, als es sich bei ihm um den Sohn der früheren – und mittlerweile untergetauchten – Gangsterin Beatrix Hasp handelt. Dementsprechend ist auch das FBI vor Ort, um sicherzugehen, dass es zu keinen Zwischenfällen kommt. Zudem hat Agent Clark Beatrix versprochen, die Hochzeit – wenn diese schon nicht persönlich anwesend sein kann – zumindest für sie live zu streamen. Doch kurz nach der Zeremonie kommt es zum Eklat: Kirby wird tot aufgefunden. Direkt neben ihm: Alex. Diese betreibt ein Catering-Unternehmen für frische Muscheln, und wurde für eben diese Hochzeit gebucht. Ihre neue Freundin Charlie erklärte sich dazu bereit, ihr dabei zu helfen. Nun ist Alex die Hauptverdächtige. Charlie versucht verzweifelt, die Unschuld ihrer Freundin zu beweisen – und den wahren Täter ausfindig zu machen…
Review:
Nach dem diesbezüglich wenig spektakulären "großen Pumpen" in der Folge davor, dreht "Poker Face" in "Der Tag des Leguans" im Hinblick auf prominente Gaststars wieder so richtig auf: Justin Theroux spielt den Killer, Haley Joel Osment den Bräutigam (und Sohn von Beatrix Hasp), Rhea Perlman ist ebenfalls wieder zurück (wenn wir auch erst ganz am Ende einen kurzen Blick auf sie erhaschen), und als bekannte Gesichter aus der zweiten Reihe sind auch noch Lili Taylor und Taylor Schilling mit von der Partie. Zudem beschert uns die Folge nicht nur eine Rückkehr von Simon Helberg als Agent Clark, sondern auch von Patti Harrison als Alex, aus der Episode davor. Ich gebe zu, damit nicht gerechnet, mich zugleich (oder vielleicht gerade auch eben deshalb) sehr darüber gefreut zu haben. Zumal Alex hier nicht einfach so nur als Beifahrerin von Charlie dabei ist, sondern eine zentrale Rolle im Plot spielt – ist sie doch die Hauptverdächtige, deren Unschuld Charlie beweisen muss.
Grundsätzlich ja eine recht vielversprechende Ausgangssituation. Doch auch wenn ich "Der Tag des Leguans" keineswegs schlecht fand, aber so richtig begeistern konnte sie mich nicht. Das beginnt schon beim Auftakt: Dass es dem Leguan gelingen soll, sein Aussehen so zu verändern, dass er seinem anfänglichen Opfer (in dessen Rolle er schlüpft, um sich unbemerkt auf die Hochzeit schleichen zu können) wie ein Ei dem anderen gleicht, sprengte für mich die Grenzen der Glaubwürdigkeit (vor allem auch in einer so bodenständigen Serie wie "Poker Face"). Generell gelang es der Episode irgendwie nicht so recht, aus der Anwesenheit des offensichtlichen Serienkillers bei der Hochzeit Spannung zu beziehen. Dies mag auch daran liegen, dass wir erst nach dem zeitlichen Zurückspulen erfahren, dass es sich bei Kirby um Beatrix' Sohn handelt. Das fand ich vom Aufbau her doch eher ungeschickt umgesetzt. Und nicht zuletzt wurde beim Ansehen der Folge zunehmend deutlich, dass man hier – wie sonst von "Poker Face" gewohnt – die Story nicht abschließen wird, sondern das vielmehr in einem Cliffhanger mündet. Immerhin, die Szenen von Charlie und Alex konnten mir wieder gut gefallen. Ich mochte auch Charlies Gespräch mit Kirby über seine Mutter. Und die Anspielungen auf "Columbo", insbesondere natürlich das kurz eingeblendete Foto von Peter Falk, gefielen mir auch. Letztendlich denke ich aber fast, dass das eine der seltenen Gelegenheiten ist, wo es besser gewesen wäre, mit dem Standard-Konzept der Serie zu brechen, und die Hintergründe des Mords erst aufzulösen, nachdem dieser geschehen ist.
Fazit:
Gleich zu Beginn tat ich mir mit "Der Tag des Leguans" doch eher schwer – weil auf die Idee, dass es sich beim Auftragskiller um eine Art Chamäleon handelt, der dann auf einmal genau so aussieht wie sein Opfer, konnte ich mich nicht wirklich einlassen. Ich denke zudem, dass die Episode davon hätte profitieren können, wenn man hier mit dem üblichen Konzept/Aufbau gebrochen, und mit dem Segment rund um Charlie und Alex begonnen hätte, um danach erst aufzurollen, wie es dazu kam. Dann hätten wir nämlich auch im Hinblick auf die Hochzeit schon den nötigen Kontext gehabt. Aufgewertet wird "Der Tag des Leguans" aber zweifellos von der coolen Besetzung, sowohl was die prominenten Gastauftritte als auch die Rückkehr bekannter Figuren betrifft. Auch das Setup für das Staffelfinale (welches unfreiwilligerweise auch als Serienfinale dienen könnte, da zumindest man Peacock "Poker Face" abgesetzt hat), ist zweifellos interessant. Vor allem aber mochte ich die Paarung Charlie und Alex auch hier wieder sehr. Jedenfalls bin ich nun durchaus schon gespannt, was uns in "Endstation" erwarten wird.
