Originaltitel: End of Eternity Episodennummer: 1x16 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 20. November 1975 Erstausstrahlung D: 20. Juli 2013 Drehbuch: Johnny Byrne Regie: Ray Austin Besetzung:
Martin Landau als Commander John Koenig,
Barbara Bain als Dr. Helena Russell,
Barry Morse als Professor Victor Bergman,
Peter Bowles als Balor,
Prentis Hancock als Paul Morrow,
Clifton Jones als David Kano,
Zienia Merton als Sandra Benes,
Anton Phillips als Dr. Bob Mathias,
Nick Tate als Alan Carter,
James Smillie als Baxter u.a.
Kurzinhalt:
Die Crew von Alpha 1 erforscht einen Asteroiden, der sich dem Mond nähert. Wie sich herausstellt, ist dieser innen hohl. Eben dort befindet sich auch eine Atmosphäre, und stößt man sowohl auf verstörende Zeichnungen, als auch einen Mann – der jedoch bei der Explosion mit der man sich Zutritt verschaffte schwer verletzt wurde. Zurück auf dem Mond, beginnen jedoch seine Wunden zu heilen. Kurz darauf steht er auf, und greift die Besatzung der Basis an. Erst als Commander Koenig dazu kommt, gelingt es, den Fremden zu beruhigen. Dieser stellt sich als Balor vor. Er behauptet, unsterblich zu sein, und erzählt die tragische Geschichte seines Volkes – und wie er zu einem Ausgestoßenen wurden. Balor bittet Koenig um Asyl, und dieser sieht keinen Grund, ihm diesen Wunsch auszuschlagen. Dann jedoch offenbaren sich Balors wahre Absichten…
Review:
Zu Beginn gibt es gleich mal wieder ein paar schöne Modellaufnahmen zu bestaunen. Jene vom Mond, der Basis und den Eagle-Shuttles ist man ja bereits gewohnt, hier gesellt sich nun aber auch noch ein wirklich sehr schön (und überzeugend) gestalteter Asteroid dazu. Allerdings: Danach hält man sich effekttechnisch doch eher zurück. Stattdessen stehen zuerst das Rätsel rund um und in weiterer Folge dann die Bedrohung durch Balor im Mittelpunkt. Dargestellt wird dieser von Peter Bowles, der hier entweder auf hohen Schuhen oder kleinen Stelzen zu gehen scheint, damit er bedrohlicher wirkt; weil in Wahrheit trennen ihn und Martin Landau gerade mal zwei Zentimeter. Die kameratechnisch clevere Inszenierung tut dann ihr Übriges, um Balor möglichst hünenhaft und eben auch bedrohlich aussehen zu lassen. Was auch insofern nicht schadet, als ich nicht fand, dass Bowles jetzt unbedingt über eine ähnlich beeindruckende Präsenz wie beispielsweise ein Christopher Lee oder ein Peter Cushing verfügt (finde zumindest ich; eine amerikanische Frau sah das offenbar anders, die hat nämlich alle Zelte in ihrer Heimat abgebrochen, ist nach England geflogen, und stand dort auf einmal vor seiner Haustür, um die Sex-Sklavin des bösartigsten Mannes der Galaxis zu werden. Sachen gibt's!).
Dessen ungeachtet: Nach dem effektechnisch coolen Einstieg lebte die Episode dann in erster Linie zuerst mal vom Mysterium rund um den fremden Besucher, und in weiterer Folge dann von seinen finsteren Absichten. Denn wie sich zeigt ist Balor ein Sadist, der nachdem er unsterblich wurde nun Schmerz, Leid und Tod quasi passiv durch andere spüren will. Eben seine Unsterblichkeit stellt Commander Koenig und seine Crew vor eine durchaus ansprechende Herausforderung: Wie wehrt man sich gegen jemanden, der unsterblich ist? Die Lösung, die man hier dafür findet, fand ich dann durchaus cool – und erinnerte mich an die spätere "Babylon 5"-Folge "Ein unheimlicher Fund": Koenig versucht, Balor in eine Luftschleuse zu locken, und von dort aus dann ins All zu schießen. Das entsprechende Finale ist dann durchaus spannend geraten, was in erster Linie der Inszenierung von Ray Austin zu verdanken ist. Trotzdem, als Highlight würde ich "Unsterblich" jetzt nicht unbedingt bezeichnen (wenn die Episode auch nach dem vorhergehenden Schmonzes "Die Steinzeitfalle" einer Offenbarung gleichkommt). Zuerst einmal fällt auf, wie aggressiv die Alpha-Crew agiert, noch bevor deutlich ist, dass Balor eine Gefahr darstellt. Immerhin waren sie es, die ein Loch in sein Zuhause gesprengt und ihn unter Schutt begraben haben. Dann erwacht er, flieht aus der Krankenstation – und anstatt zu versuchen, mit ihm zu reden, lässt man die Waffen auf tödliche Wirkung einstellen?! Aber auch die Konfrontation zwischen Koenig und dem Besatzungsmitglied, dass verletzt wurde und nun nie wieder fliegen wird können (und daraufhin von Balor dazu beeinflusst wurde, Koenig anzugreifen) fand ich jetzt nicht so prickelnd. Wie dieser Nebenplot auf mich generell eher überflüssig wirkte. Und generell schlichen sich meinem Empfinden nach vor allem im Mittelteil doch ein paar Längen ein. Grundsätzlich war "Unsterblich" aber schon ganz ok.
Fazit:
Zu Beginn von "Unsterblich" freute ich mich über die cool getricksten Aufnahmen des Asteroiden. Mit dem Innenraum, und den Mann, den man darin entdeckt, bot man dem Publikum zudem früh ein interessantes Rätsel, welches dann auch eine Zeit lang das Geschehen dominierte, ehe zum Ende hin Balors wahre (üble) Absichten offenbart wurden. Daraufhin mündete die Episode in einem durchaus gefälligen Finale, wo es John gelingen muss, einen übermächtigen – und vor allem unsterblichen – Feind auszutricksen, um ihn auszuschalten, und so die von ihm ausgehende Bedrohung zu beseitigen. Das war schon ziemlich nett. Im Mittelteil zog sich "Unsterblich" aber stellenweise auch ein wenig dahin. Und alles rund um dem Piloten, dem die Fluglizenz gestrichen wird, wirkte auf mich wie ein verzweifelter Versuch, die Laufzeit zu strecken. Insgesamt war "Unsterblich" aber eine solide Folge – und insbesondere auch nach dem Totalausfall "Die Steinzeitfalle" eine Wohltat.