Originaltitel: Escape from Tomorrow Episodennummer: 1x01 Bewertung: Erstausstrahlung US: 13. September 1974 Erstausstrahlung D: 01. März 1989 Drehbuch: Art Wallace Regie: Don Weis Besetzung:
Roddy McDowall als Galen,
Ron Harper als Alan Virdon,
James Naughton als Pete Burke,
Royal Dano als Farrow,
Woodrow Parfrey als Veska,
Mark Lenard als Urko,
Booth Colman als Zaius,
Biff Elliot als Ullman,
Bobby Porter als Arno,
Jerome Thor als Proto,
William Beckley als Grundig,
Alvin Hammer als Man
u.a.
Kurzinhalt:
Ein Raumschiff stürzt auf einen Planeten ab. Der Mann Farrow entdeckt dieses, und findet darin drei Astronauten, von denen einer jedoch beim Absturz ums Leben kam. Die anderen beiden – Alan Virdon und Pete Burke – werden von ihm gerettet und wieder gesund gepflegt. Er warnt sie, dass der Planet von intelligenten Affen regiert wird, welche die Menschen unterdrücken. Wieder zurück bei ihrem Schiff, machen sie zwei schockierende Entdeckungen: Sie sind im Jahr 3085 gelandet – und der Planet, auf dem sie sich befinden, ist die Erde. Irgendetwas ist in der Zwischenzeit geschehen, was dafür sorgte, dass die Affen die Kontrolle über den Planeten übernommen haben. Kurz darauf geraten sie in eine Patrouille, und werden in die nächstgelegene Stadt Central City gebracht. Dort treffen sie zuerst auf Zaius und Galen, zwei Affen, die den Menschen durchaus wohlgesonnen sind. Ganz anders General Urko, der die beiden Astronauten am liebsten sofort töten würde. Alan und Pete werden daraufhin vor den Ältestenrat gebracht, der über ihr Schicksal entscheiden wird…
Review:
In den 70ern war in den USA der Beginn eines spannenden Trends zu beobachten: Nämlich, dass man basierend auf populäre Filme TV-Serien schuf; zumeist waren diese als Fortsetzungen angelegt, teilweise wurde aber zum Serienauftakt die Geschichte des betreffenden Films nochmal erzählt. "Planet der Affen" ist ein typisches Beispiel dafür: Im selbst für damalige Produktionsverhältnisse sehr kurzen Zeitraum von 1968 bis 1973 sind insgesamt fünf Filme entstanden – deren Einnahmen an der Kinokasse jedoch zuletzt rückläufig waren. Dementsprechend hatte man seitens 20th Century Fox kein Interesse mehr, noch einen weiteren Film – mit einem entsprechenden Budget – zu finanzieren, sah aber noch ausreichend Popularität (und Potential im Stoff) für eine Fernsehserie. Dafür holte man sich als Partner den Sender CBS ins Boot. Allzu erfolgreich und damit auch langlebig war das Endresultat zwar nicht, immerhin brachte es "Planet der Affen" aber auf vierzehn Episoden, die im Herbst 1974 (in den USA) ausgestrahlt wurden.
Die Frage, ob es sich dabei nun um eine Variante des ersten Films, oder eine Fortsetzung zur Reihe handelt, ist dabei gar nicht mal so leicht zu beantworten. So nimmt man zwar mit der Erwähnung eines einzelnen Mannes, der vor zehn Jahren schon mal aus der Vergangenheit auf dem Planeten gelandet ist, vermeintlich Bezug auf die Handlung aus "Planet der Affen" (also dem ersten Film), aber weder, dass dieser gestorben sein soll, noch dass der Planet offensichtlich nicht (wie in der Fortsetzung "Rückkehr zum Planeten der Affen") ausgelöscht wurde, lässt sich damit in Einklang bringen. Manche Fans hypothetisieren nun, dass die Serie quasi an den letzten Film "Schlacht um den Planet der Affen" anknüpft. Sprich: Die Filme 3-5 leiten nicht etwa in 1-2 über; vielmehr wurde durch die Rückkehr von Cornelius und Zira in "Flucht vom Planet der Affen" eine neue Zeitlinie erschaffen, die nun mit der Serie fortgeführt wird. Und dort sind die Dinge eben – auch wenn es einige Parallelen gibt (da wie dort löschen sich die Menschen aus, und die Affen erobern daraufhin die Erde) – doch ein bisschen anders gelaufen. Dies würde auch erklären, warum die Menschen der Zukunft hier, im Vergleich zum Film, die Fähigkeit der Sprache offenkundig nicht verloren haben. Und es würde bedeuten, dass vor zehn Jahren – aus Sicht von "Zurück in die Zukunft" betrachtet – entweder nicht George Taylor dort gelandet ist, oder aber sich die Ereignisse nach seiner Landung ganz anders zugetragen haben, und ihm eben nicht die Flucht gelang, sondern er kurz nach der Gefangennahme getötet wurde. Die Besetzung und Rollenwahl verstärkt die allgemeine Verwirrung dann nur noch: So kehrt die Figur von Dr. Zaius zurück, wird nun aber nicht mehr von Maurice Evans gespielt, sondern von Booth Colman (was jedoch, da Maske und Kleidung übernommen wurden, nur an der Stimme erkennbar ist). Demgegenüber kehrt Roddy McDowall in seine affige Paraderolle zurück, aber eben nicht als Cornelius (oder auch Caesar), sondern in der neu geschaffenen Rolle von Galen (der aber wiederum stark an Cornelius erinnert). So gesehen ist es wohl tatsächlich am besten, die Serie als ihre eigene, von der Filmkontinuität losgelöste Entität zu betrachten.
Der Auftakt der Serie, "Zurück in die Zukunft", schlägt sich jedenfalls grundsätzlich mal ganz gut. Es gilt, der Rest der Serie den Weg zu ebnen, und damit einerseits (für allfällige Leute, welche die Filme nicht gesehen haben) das Setting zu etablieren, und andererseits die Figuren vorzustellen. Besonders interessant und/oder vielschichtig wirken Alan Virdon und Pete Burke dabei zwar jetzt nicht unbedingt (und meiner Erinnerung nach ändert sich daran auch im Serienverlauf nicht wirklich was), sie sind aber zumindest solide Protagonisten, mit denen man mitfiebert. Gespielt werden sie von Ron Harper und James Naughton; beide sollten zwar noch eine lange Karriere haben, dabei aber nie den ganz großen popkulturellen Fußabdruck hinterlassen (wobei ich Naughton immerhin noch als Vater von Ally McBeal kenne). Beide machen ihre Sache hier aber grundsätzlich gut. Noch mehr hatten es mir aber Booth Colman (als würdiger Ersatz für Maurice Evans), Mark Lenard (der hier als böser General Urko auftritt) sowie natürlich wieder einmal Roddy McDowall angetan. Letzterer hatte die Affenrollen zu dem Zeitpunkt schon derart verinnerlicht, dass er sie wohl im Schlaf hätte spielen können. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er dies nicht tut; und generell den Sprung von Film ins Fernsehen (was damals ja doch noch ein bisschen als Abstieg gesehen wurde) mitmachte. Jedenfalls wertet er "Zurück in die Zukunft" im Speziellen und die Serie im Allgemeinen merklich auf.
Storytechnisch tut sich hier erstmal noch nicht so viel – die Folge ist mehr damit beschäftigt, die Figuren vorzustellen und uns wieder in die ferne, von Affen regierte, Zukunft zurückzubringen. Dennoch ist die Geschichte durchaus solide. Mit dem Tod ihres Astronauten-Kollegen bietet sich gleich mal eine tragische Wendung, die den notwendigen emotionalen Unterboden liefert. Aber auch der Tod ihres Helfers Farrow sticht in dramaturgischer Hinsicht heraus. Und nicht zuletzt verlieren sie mit der Zerstörung ihres Schiffes am Ende jegliche Hoffnung, dieses vielleicht reparieren, vom Planeten der Affen entkommen und vielleicht sogar mit Hilfe des gleichen Zeitwirbels wieder in ihre eigene Zeit zurückkehren zu können. Immerhin, mit Hilfe von Galen gelingt ihnen die Flucht aus dem Gefängnis. Dieser muss jedoch für seine Hilfe einen teuren Preis zahlen, verursacht er dabei doch unabsichtlich den Tod eines Wächters – und bricht damit ihr heiligstes Gesetz: "Affe tötet niemals Affe!". Und so ist nun auch er ein Verfolgter, und tritt zusammen mit Alan und Pete die Flucht an. Als Setup für die weiteren dreizehn Abenteuer der Serie ist es jedenfalls grundsätzlich mal nicht schlecht. Den Vergleich mit dem ersten Film hält "Zurück in die Zukunft" aber – no na – nicht stand. Teilweise war das zugegebenermaßen auch gar nicht zu vermeiden; der erste Film überzeugte schon allein mit seinem interessanten Konzept, der die Welt so wie wir sie kennen auf den Kopf stellte. Nach fünf Filmen ist das halt nichts Neues mehr. Die Produktionsqualität kann mit dem Film – wenig überraschend – ebenfalls nicht mithalten. Das Recycling der Aufnahmen von Delta City, welches hier als Central City doubelt, kann das deutlich geringere Budget nur sehr bedingt kaschieren. Vor allem aber: Die Szene, wo Alan und Pete herausfinden, dass sie auf der Erde sind, kann mit dem schockierenden Moment am Ende des ersten Films nicht einmal ansatzweise mithalten. Davon abgesehen erweist sich "Zurück in die Zukunft" aber als solider Auftakt.
Fazit:
Darüber, ob die "Planet der Affen"-Serie nun eine Fortsetzung der Filmreihe ist, oder als eigenständige Produktion angesehen werden muss/will, scheiden sich die Geister. Tatsächlich ist es gar nicht so leicht, sie mit der Filmkontinuität in Einklang zu bringen. Sieht man darüber hinweg, sowie über die Tatsache, dass die Produktionsqualität selbstverständlich mit den Filmen nicht mithalten kann, erweist sich "Zurück in die Zukunft" aber als durchaus interessante Variante der bekannten Thematik. Die Grundidee des Rollentauschs zwischen Menschen und Affen kann durchaus nach wie vor gefallen. Die Affenmasken haben nichts von ihrer Brillanz verloren. Alan und Pete sind ein sympathisches zentrales (Menschen-)Duo. Als Fan der Filmreihe freut man sich auch über die Rückkehr von Dr. Zaius (wenn auch in anderer Besetzung). Vor allem aber ist es Roddy McDowell (hier in der für die Serie neu geschaffenen Rolle des Galen, der stark an Cornelius erinnert), der die Serie allein mit seiner Anwesenheit aufwertet, und ihr ab dem ersten Moment wo er zu sehen ist seinen Stempel aufdrückt. Er ist dann letztlich auch der Hauptgrund, dass man den dreizehn weiteren Abenteuern in freudiger Erwartung entgegensieht.