Kurzinhalt:
Zwar ist es dem Widerstand gelungen, die Starkiller-Basis zu vernichten, allerdings wurden sie daraufhin von der Ersten Ordnung bis zu ihrem geheimen Stützpunkt auf D'Qar zurückverfolgt. Es wird daher sofort die Evakuierung eingeleitet. Doch nach dem Sprung in und aus dem Hyperraum erleben Generalin Leia Organa und ihre Verbündeten des Widerstands eine böse Überraschung: Der Ersten Ordnung scheint es möglich zu sein, Schiffe durch den Hyperraum zu verfolgen. Nun ist guter Rat teuer. Der hitzköpfige Pilot Poe Dameron schmiedet daraufhin zusammen mit dem fahnenflüchtigen Sturmtruppler Finn sowie der Technikerin Rose einen waghalsigen Plan, um sich an Bord von Snokes Schlachtschiff zu schleichen, und den Hyperraum-Tracker auszuschalten. Doch dafür benötigen sie einen Codeknacker, der laut ihrer Verbündeten Maz Katana im in der ganzen Galaxis berühmten Casino auf Canto Bight zu finden ist. Während Finn und Rose aufbrechen, um ihn zu rekrutieren, ist es Rey gelungen, Luke Skywalker auf dem abgelegenen Planeten Ahch-To aufzuspüren. Sie hofft, den legendären Jedi-Ritter davon überzeugen zu können, dass Leia und der Widerstand seine Hilfe gegen die Erste Ordnung brauchen. Doch das Treffen verläuft nicht so wie erhofft: Denn Luke weigert sich weiterhin beharrlich, sein selbst auferlegtes Exil zu verlassen…
Review:
Inhaltlich gilt natürlich grundsätzlich mal das zum Film bzw. Roman gesagte: Ich mag die Geschichte von "Die letzten Jedi", und der Film ist für mich ganz klar der beste einer ansonsten sehr enttäuschenden Sequel-Trilogie – was nicht heißt, dass ich ihn für perfekt halte. Egal in welcher Version ich es auch sehe oder lese, dass die Erste Ordnung dem Rebellenschiff geduldig stundenlang hinterhertuckert, wird mich nie überzeugen. Der Abstecher zu Canto Bight ist und bleibt ein narrativer Um- und Irrweg. Und was alles hier teilweise binnen weniger Stunden geschehen soll (inklusive einiger Flüge durch den Hyperraum), finde ich immer wieder unplausibel. Was mir aber eben gefällt, ist genau das, was viele so aufgeregt hat: Das Protokoll des Scheiterns, egal, ob es nun Luke, Poe, oder den Widerstand in seiner Gesamtheit betrifft. Eben dies kommt auch in der Comicversion wieder sehr schön zur Geltung. Allerdings: Im Vergleich zu Film und Roman musste man hier – wie bei den Comic-Adaptionen ja des Öfteren zu bemerken war – doch etwas durch die Handlung hetzen, weshalb einige Momente ihr dramaturgisches Potential nicht ganz ausschöpfen können. Zwar nimmt man sich hier eh wieder, wie schon bei "Episode VII", immerhin sechs Einzelausgaben bzw. 136 Seiten Platz, allerdings ist dies zu wenig, um der Story gerecht zu werden. Noch enttäuschter war ich allerdings von der künstlerischen Umsetzung. Was die Illustrationen und Farben betrifft, würde ich "Die letzten Jedi" für Marvel/"Star Wars"-Verhältnisse definitiv als unterdurchschnittlich einstufen. Erstere sind teilweise viel zu schlicht, und letztere wirken überwiegend doch recht schwach, wie ausgewaschen. Gerade auch in Anbetracht dessen, dass der Film ein visuelles Fest war, ist das doch eine ziemliche Enttäuschung. Und so war ich insgesamt vom Comic eigentlich relativ wenig angetan – bis ich zur Seite 141 (von 148) kam: "And so it ends as it began. By the light of two suns. Bevore stepping into a larger world." Holy fucking shit. Das war… einfach nur perfekt, und hat mich echt umgehauen. Besser hätte man diesen eindrucksvollen Moment aus dem Film im Comic gar nicht formulieren können. Das allein brachte "Die letzten Jedi" dann nochmal einen halben Punkt extra ein. Wenn nur der Rest der Comic-Adaption auch nur halb so gut gelungen wäre!
Fazit:
Von der Comic-Adaption zu "Die letzten Jedi" war ich leider größtenteils enttäuscht. Dies gilt in erster Linie für die künstlerische Gestaltung, die ich für Marvel/"Star Wars"-Verhältnisse mindestens unterdurchschnittlich, und stellenweise sogar fast schon unterirdisch fand. Gerade auch als Umsetzung eines Films, der eben in visueller Hinsicht brillierte, eine enorme Enttäuschung. Inhaltlich war ich von der Geschichte hier zwar durchaus wieder angetan, allerdings schadet es deren Wirkung, dass hier teilweise wieder durch die Handlung gehetzt werden muss, um sie in "nur" sechs Einzelausgaben erzählen zu können. Und jene Aspekte, die mich an ihr schon beim Film nicht überzeugen konnten, stechen hier natürlich – ohne die Inszenierung – nochmal stärker ins Auge. All dies hätte eigentlich eine ziemlich schwache Wertung auf dem Niveau des Comics zu "Episode VII" (der zwar die schlechtere Story, aber dafür die besseren Bilder geboten hat). Die Seite, auf der wir Lukes Übergang zur Macht erleben, war aber derart fantastisch, dass er den Comic insgesamt für mich nochmal merklich aufwertete – und so die direkte "Das Erwachen der Macht"-Konkurrenz doch noch knapp hinter sich lassen konnte.