Originaltitel: Perestroika Episodennummer: 4x10 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 11. Januar 2024 (Apple TV+) Drehbuch: Matt Wolpert & Ben Nedivi Regie: Sergio Mimica-Gezzan Besetzung:
Joel Kinnaman als Edward Baldwin,
Toby Kebbell als Miles Dale,
Krys Marshall als Danielle Poole,
Edi Gathegi als Dev Ayesa,
Cynthy Wu als Kelly Baldwin,
Coral Peña als Aleida Rosales,
Tyner Rushing als Samantha Massey,
Svetlana Efremova als Irina Morozova,
Wrenn Schmidt als Margo Madison,
Daniel Stern als Eli Hobson,
C.S. Lee als Lee Jung-Gil,
Robert Bailey Jr. als Will Tyler,
Dimiter D. Marinov als Ilya Breshov,
Myk Watford als Palmer James,
Vinny Chhibber als Ravi Vaswani,
Billy Lush als Mike Bishop,
Nikita Bogolyubov als Timur Avilov,
Ely Henry als Dr. Seth Razack,
Goran Ivanovski als Dimitri Mayakovsky,
Tess Lina als Veronica 'Ronnie' Hunt,
Elliott Ross als Maximus Taylor,
Nick Gracer als Petros Khorenatsi,
Jessica Tuck als Christine Francis,
Larry Clarke als Bill McGann,
Sean Patrick Thomas als Corey Johnson,
Justice als Isaiah Johnson,
Salvador Chacon als Gerardo Ortiz-Niño,
Moses Jones als Rich Waters,
Cindy Jackson als Holly 'Sparks' Edmondson,
Jennifer Marshall als Lynn Hegarty,
Charles Kim als Cmdr. Cho Byung Ho,
Kurt Quinn als Frank Tuttle,
Sean Patrick Murphy als Nate Lowry,
Katarina Morhacova als Nina Rozhenkova u.a.
Kurzinhalt:
Auf der Erde findet man heraus, was genau die Verschwörer auf dem Mars mit dem gestohlenen Material anstellen wollen: Sie haben es auf den Goldlöckchen-Asteroiden abgesehen. Genauer gesagt wollen sie dafür sorgen, dass dieser statt in den Erd- vielmehr in den Marsorbit umgeleitet wird. Als man Miles beim Verhör damit droht, auch seine Frau für seine Verbrechen strafrechtlich zu belangen – spielt sie doch in seiner Schmuggelorganisation eine wesentliche Rolle – bricht er schließlich ein, und gibt ihnen den Standort der provisorisch eingerichteten Kommandozentrale, von der aus die Umleitung erfolgen soll. Zwar werden Ed und die anderen gerade noch rechtzeitig gewarnt, um flüchten zu können, dennoch scheint die Lage für sie nun aussichtslos. Bis Ed die Idee hat, das Modul der Nordkoreaner zu besetzen, und die Aktion von dort aus fortzuführen. Deren Erfolg wird nun jedoch maßgeblich von Samantha "Sam" Massey abhängen – die sich dafür an die Außenhülle des Schiffes begeben muss. Währenddessen erfährt Margo von Aleida, dass sich Sergei – angeblich – das Leben genommen haben soll. Als den beiden darüber hinaus bewusst wird, was Ed und Dev planen – und dass der Goldlöckchen-Asteroid im Orbit der Erde wohl das Aus für das Raumfahrtprogramm bedeuten würde – beschließen sie, die Verschwörer von der NASA-Zentrale aus zu unterstützen…
Review:
In "Perestroika" endet nun der Wettstreit rund um den Goldlöckchen-Asteroiden auf erwartbare Art und Weise. Denn ja, wie im Review zu "Brasilien" festgehalten: 100%ig sicher, wie die Sache ausgehen wird, war ich mir zwar nicht. Hätte ich aber wetten müssen, hätte ich auf genau diesen Ausgang – nämlich einen Erfolg des Plans der Mars-"Rebellen" – getippt. Aus meiner Sicht hat damit die falsche Seite gewonnen (an dieser Meinung meinerseits konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass sich hier schließlich sogar Margo und Aleida auf die Seite der Verschwörer stellen) – weshalb ich mich hier auch nicht wirklich freuen konnte. Zumal ich mich nicht zuletzt auch fragte, warum das Einschwenken in den Mars-Orbit so endgültig sein soll, wie man hier tut (wäre es nicht dennoch günstiger, eine Rakete zu bauen, mit der man den Asteroiden wieder in Richtung Erde umleitet, statt diesen jetzt auf dem Mars abzubauen?). Auffällig auch, dass zumindest bislang für diesen Diebstahl für die Verschwörer erstmal kein Preis zu zahlen war. Man flirtet zwar einerseits mit einem Verlust von Sam, vor allem aber damit, dass Danielle draufgeht (eine Möglichkeit, die ich übrigens bereits in der letzten Folge, bei ihrer Nachricht an ihre Familie, in Betracht gezogen habe). Letztendlich geht es aber für beide gut aus.
In letzterem Fall weiß ich immer noch nicht, ob ich es so nun besser finde, oder nicht. Auf der einen Seite beschwere ich mich schon lange darüber, dass Ed für sein Verhalten bislang noch nie eine Rechnung präsentiert bekam. Der Verlust von Danielle hätte vielleicht dazu führen können, dass er sein Verhalten endlich mal hinterfragt. Andererseits hätte es mir aber auch nicht geschmeckt, wenn eine andere Figur für seine Sünden hätte "büßen" müssen. Vor allem aber fand ich die Art und Weise, wie es dazu kommt, so extrem konstruiert. In dem Moment wo man uns am Anfang zeigt, wie die Waffe auf dem Mars gefunden wird, weiß man, dass damit irgendwas passieren wird. Die ganze Zeit über spielt "Perestroika" dann eben damit; man wartet nur darauf, dass sie zum Einsatz kommt, und in dem Moment, wo es zum Gerangel außerhalb des Nordkorea-Moduls kam, war für mich klar: Jetzt ist es so weit. Dann fiel der Schuss, und es traf – natürlich unbeabsichtigt – Danielle, und sorry, aber ich habe echt mit den Augen gerollt. Immerhin: Es war auch an "Perestroika" wieder nicht alles schlecht. Die Effektaufnahmen, insbesondere rund um den Weltraumspaziergang, waren sehr gut gemacht, und teilweise echt beeindruckend. Der Kampf an der Außenhülle des Schiffs war zudem wirklich packend umgesetzt. In erster Linie mochte ich aber alles rund um Aleida und Margo; wobei im Falle von Letzterer ich den Gefühlsausbruch in Richtung Irina, als sie von Sergeis "Selbstmord" erfährt, zwar nachvollziehen konnte, sonderlich gscheit war es aber halt nicht. Schön fand ich dafür, wie sie sich hier an Werner von Braun zurückerinnert, und man damit die Brücke zum Beginn der Serie schlug. Und generell gefällt mir, wie die beiden im Verlauf der zweiten Staffelhälfte doch wieder zueinander gefunden haben, und Aleida ihrer früheren Mentorin letztendlich für ihren Verrat vergeben konnte. Wenn es nur anderen Handlungssträngen gelungen wäre, mich ähnlich zu überzeugen.
Fazit:
Irgendwie entbehrt es ja nicht einer gewissen (bitteren) Ironie: Nun ist es mir endlich gelungen, "For All Mankind" nachzuholen und im Hinblick auf den aktuellen Stand gleichzuziehen – und nun bin ich mir nicht sicher, ob ich denn überhaupt so scharf darauf bin, weiterzuschauen, wenn sie (wann auch immer; noch gibt es keinen offiziellen Termin) zurückkehrt. Meine endgültige Entscheidung wird wohl maßgeblich davon abhängen, wie man mit dem Diebstahl rund um Goldlöckchen umgeht, und inwiefern es für die Beteiligten – natürlich bis auf Ed (der im Leo steht; ich schwöre euch: Findet jemanden, der euch so liebt, wie die Macher Ed lieben; weil in deren Augen kann der scheinbar einfach nichts falsch machen) – Konsequenzen geben wird; dies bezieht sich insbesondere auf Miles und Sam. Jedenfalls litt "Perestroika" maßgeblich darunter, dass in meinen Augen die falsche Seite gewonnen hat. Dessen ungeachtet war alles rund um eben diesen Diebstahl aber packend umgesetzt, wobei insbesondere der Kampf an der Außenhülle des Raumschiffs hervorstach. Wie insbesondere der Weltraumspaziergang optisch generell sehr beeindruckend umgesetzt war. Inhaltlich konnte mich allerdings letztendlich eigentlich nur alles rund um Margo und Aleida ansprechen, die für mich generell in der (zweiten Hälfte der) vierten Staffel mit Abstand den besten Handlungsstrang spendiert bekamen. Den Rest fand ich hingegen leider sehr mau.