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UFO - 1x24: Tödliche Träume Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Century 21 Televisionn

Originaltitel: Mindbender
Episodennummer: 1x24
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 24. Juli 1971
Erstausstrahlung D: 04. Januar 1972
Drehbuch: Tony Barwick
Regie: Ken Turner
Besetzung: Ed Bishop als Commander Ed Straker, Michael Billington als Colonel Paul Foster, Dolores Mantez als Lieutenant Nina Barry, Al Mancini als Lt. Andy Conroy, Steven Berkoff als Captain Steve Minto, Ayshea Brough als Lieutenant Ayshea Johnson, Wanda Ventham als Colonel Virginia Lake, Craig Hunter als Lt. Dale, Larry Taylor als 1st Mexican Bandit, Ricardo Montez als 2nd Mexican Bandit, Bill Morgan als 3rd Mexican Bandit, Norma Ronald als Miss Ealand, Anouska Hempel als SHADO Radio Operator Tamara Paulson, Charles 'Bud' Tingwell als Captain Beaver James, Grant Taylor als General James Henderson, James Marcus als SHADO Operative, Stanley McGeagh als SHADO Guard, John Lyons als SHADO Guard, Stuart Damon als Howard Byrne, Stephan Chase als Film Director u.a.

Kurzinhalt: Auf dem Mond sieht man dem bevorstehenden Sonnenaufgang mit Sorge entgegen. Da nämlich die Kommunikation zur Erde aufgrund von Sonnenflecken ausfallen wird, befürchtet man, dass die Außerirdischen eben diesen Zeitpunkt für einen Angriff auswählen könnten. Und tatsächlich erblickt Lieutenant Nina Berry am Horizont ein herannahendes UFO. Daraufhin bringt man alle möglichen Abwehrmaßnahmen in Stellung – bis das UFO auf einmal ohne erkenntlichen Grund explodiert. Commander Ed Straker und Colonel Paul Foster reisen daraufhin zum Mond, um den Vorfall zu untersuchen. Kurz darauf kommt es zu einem tragischen Zwischenfall, als Lieutenant Andy Conroy im Wahn seine Kollegen angreift, und schließlich nur aufgehalten werden kann, in dem man ihn tötet. Kurz darauf kommt es auf der Erde zu einem ähnlichen Zwischenfall. Während eines Streits mit General James Henderson wird dann auf einmal "Schnitt" gerufen – und Ed Straker findet sich auf einmal in einem Filmstudio wieder, wo ihn alle als Howard Byrne ansprechen…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Century 21 Television Zuerst einmal: Ich schließe nicht aus, dass ich mich im Blu-Ray-Menü verdrückt habe (wird doch in der Wikipedia "Die Zeitfalle" vor "Tödliche Träume" angezeigt); da die Folgen aber ohnehin größtenteils unabhängig voneinander sind, sollte es keinen großen Unterschied machen (eventuell korrigiere ich die Reihenfolge dann noch im Nachhinein). Viel wichtiger ist ohnehin: Bei "Tödliche Träume" handelt es sich nun (eben noch ohne Berücksichtigung von "Die Zeitfalle") um das erste echte, große Highlight der Serie. Man merkt in meinen Augen so richtig, wie sich die Qualität im Verlauf der Staffel gesteigert, und die Serie so richtig zu sich gefunden hat (was die Absetzung umso bedauerlicher macht). "Tödliche Träume" ist nun die Kulmination davon. Es beginnt bereits alles recht vielversprechend, mit dem Angriff des UFOs auf dem Mond, der dann plötzlich abgebrochen wird. Man ist noch damit beschäftigt, sich zu fragen, was es damit auf sich hatte, als auf einmal Andy Conroy mexikanische Banditen wie aus einem Western in der Kommandozentrale sieht, und diese angreift. Was geht hier vor?!

Noch surrealer wird es dann, wenn sich Andy überhaupt gleich in einer alten Westernstadt wähnt (mit Ed und Paul als ihn angreifende – und sich hinter einem Wagen versteckende – Cowboys). Letztendlich bleibt ihnen keine andere Wahl, als ihn zu erschießen – was aber natürlich zugleich bedeutet, dass niemand ihn im Hinblick auf die seltsamen Vorkommnisse befragen kann. Auf der Erde passiert das gleich dann nochmal; dort wählt man jedoch einen gänzlich anderen Ansatz. Denn während uns bei Andy abwechselnd seine Halluzination und die Realität gezeigt wurde, bleiben wir beim befallenen SHADO-Techniker auf der Erde die längste Zeit über in der Wirklichkeit. Erst zum Ende sehen wir dann kurz, was er sah – nämlich eine Invasion der feindlichen UFO-Aliens. Genau den umgekehrten Weg wählt man dann ab der zweiten Hälfte, wo wir zusammen mit Ed in dessen Halluzination gefangen sind. Der wahre Clou von "Tödliche Träume" liegt jedoch in deren Natur: Wähnt er sich doch in einem Filmstudio, wo die Serie gedreht wird. Er selbst findet sich dabei in der Identität von Howard Byrne wieder, jenem Schauspieler, mit dem er kurz davor eine Diskussion hatte (da dieser das Recht wollte, dass Drehbücher erst von ihm abgesegnet werden müssen). Ich mochte daran nicht zuletzt auch die Doppelbödigkeit: Weil auf der einen Seite könnte man es fast für einen Bruch der vierten Wand halten (da "UFO" ja eben auch wirklich eine Serie ist); andererseits macht es aber angesichts der Filmstudio-Fassade für SHADO auch innerhalb der Geschichte Sinn, dass Eds Halluzination in diese Richtung geht.

Episodenbild (c) Century 21 Television In jedem Fall war die Szene, wo Ed auf einmal in einem Studio steht, definitiv ein herrlicher WTF-Moment. Auch der Rest ist dann wunderbar surreal, und lässt das Publikum Eds Desorientierung nachfühlen. Am Ende bekommt "Tödliche Träume" dann noch etwas von einer Clip-Show, als Ed sich einige Szenen aus früheren Episoden – nämlich "Der erste Alarm" und "Der Fremde" – als "Dailies" ansieht. Normalerweise bin ich von so etwas nicht unbedingt ein großer Freund, und auch hier kann man hinterfragen, wie glaubwürdig es ist (nämlich, dass Ed es genau so sehen würde, wie wir es in der Serie gesehen haben). Aber ich fand es letztendlich viel zu clever – und in der Art und Weise, wie er hier neuerlich mit dem Tod seines Sohnes konfrontiert wird, auch zu berührend – als dass ich mich ernstlich darüber hätte beschweren können. Jedenfalls fand ich die gesamte zweite Hälfte von "Tödliche Träume" – trotz (oder vielleicht sogar vielmehr wegen) der offensichtlichen Anleihen, die man sich an der legendären britischen Mystery-Serie "Nummer 6" nahm – absolut großartig.

Fazit: Gegen Ende der ersten Staffel – und damit zugleich der Serie – haut "UFO" mit "Tödliche Träume" den ersten richtigen Kracher raus. Bereits die erste Hälfte ist dabei schon ziemlich gefällig, mit dem UFO-Angriff auf die Mondbasis, der ersten Halluzination von Andy (in der es uns schließlich auch in eine Westernlandschaft verschlägt), bis hin zum zweiten Ausbruch auf der Erde. So richtig dreht die Folge dann aber erst mit dem Twist auf, dass sich Ed auf einmal in einem Filmstudio befindet. Der Rest war dann wunderbar bizarr und surreal, und erinnerte auf beste Art und Weise an die wegweisende Mystery-Serie "Nummer 6". Auch die Wiederverwendung von Szenen aus früheren Folgen fand ich hier sehr clever. Das Spiel mit der Meta-Ebene fand ich ebenfalls sehr reizvoll. Und generell war es höchst mitreißend, zu erleben, wie Ed Straker langsam aber sicher dem Wahnsinn Anheim zu fallen droht. Insgesamt macht das die – mit Abstand – bisher beste Folge der Serie.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Century 21 Television)







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