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Miss Marple: Das Schicksal in Person Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: Nemesis
Episodennummer: 1x15-1x16
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 08. Februar 1987 (Teil 1)
Erstausstrahlung D: 13. April 1988 (Teil 1)
Drehbuch: T.R. Bowen
Regie: David Tucker
Besetzung: Joan Hickson als Miss Marple, Peter Tilbury als Lionel Peel, John Horsley als Professor Wanstead, Helen Cherry als Miss Temple, Bruce Payne als Michael Rafiel, Joanna Hole als Madge, Roger Hammond als Mr. Broadribb, Valerie Lush als Lavinia Glynne, Patrick Godfrey als Mr. Schuster, Margaret Tyzack als Clothilde Bradbury-Scott, Jane Booker als Miss Cooke, Ann Queensberry als Miss Wimpole, Anna Cropper als Anthea Bradbury-Scott, Alison Skilbeck als Miss Barrow, Frank Gatliff als Jason Rafiel, Barbara Franceschi als Miss Kurnowitz, Marlene Sidaway als Mrs. Trollope u.a.

Kurzinhalt: An seinem Sterbebett wendet sich Jason Rafiel an seine alte Freundin Miss Marple. Einst half sie ihm dabei, einen Mord zu verhindern – nun soll sie einen aufklären: Vor Jahren wurde die Verlobte seines Sohnes ermordet. Vor Gericht wurde er zwar freigesprochen, in den Augen der Öffentlichkeit war er jedoch schuldig, und wurde schließlich aus jener Kleinstadt in der Jason ein Haus für sie gekauft hatte verschwunden. Seither lebt er in London als Obdachloser. Jason möchte nun, dass der Fall ein für alle Mal aufgeklärt wird – selbst wenn dies bedeutet, dass Michael ins Gefängnis muss. In seinem Nachlass lägt Jason Miss Marple dazu ein, an einer Rundreise teilzunehmen, um die Häuser und Gärten der Umgebung zu besichtigen. Schon bald stellt sich heraus, dass auch noch einige weitere Personen an dieser teilnehmen, die damals an den Ereignissen rund um den Mord an Verity Hunt beteiligt waren. Doch bevor es ihr gelingt, den Fall aufzuklären, wird auf jemanden in der Reisegruppe ein Anschlag verübt – und droht somit das frühere Verbrechen in der Gegenwart ein weiteres Opfer zu fordern…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) BBC Bei "Das Geheimnis der Goldmine" und "Mord im Pfarrhaus" hatte ich an der "dramatization" von T.R. Bowen ja nicht unbedingt ein gutes Haar gelassen (wobei es zugegebenermaßen immer schwierig ist, eine Adaption zu bewerten, wenn man die Vorlage nicht kennt). "Das Schicksal in Person" war aber von vorne bis hinten fantastisch. Bis zu einem gewissen Grad dürfte er dabei natürlich von der Vorlage profitieren (wobei, auch hier wieder: Ich kenne sie noch nicht). Der Brief, den Jane Marple von ihrem alten Bekannten erhält, sorgt einerseits schon mal für einen gelungenen Einstieg. Man hält sich hier nicht lange mit irgendeiner Vorstellung der Figuren auf – dies kommt später – sondern sorgt für einen Auftakt, dem es sofort gelang, mein Interesse an der Geschichte zu wecken. Die Idee hat noch einen zweiten Vorteil: Wo sie bei früheren dieser Miniserien erst in der zweiten (oder gar dritten) Episode erst so richtig in Erscheinung trat (da davor z.B. die Ermittlungen der Polizei im Mittelpunkt standen) ist sie hier von Beginn weg an vorderster Front dabei. Jedenfalls sorgte dieses wirklich coole Setup für einen großartigen Einstieg.

Eben erst nachdem wir in etwa wissen, worum es geht (wobei sich die Details im Hinblick darauf, was Miss Marple denn eigentlich genau ermitteln soll, erst nach und nach offenbaren) werden uns einige der weiteren Reiseteilnehmer, und in weiterer Folge dann auch die drei Schwestern bei denen sie unterkommt, vorgestellt. Diese erreichen zwar nie die Schrulligkeit von – beispielsweise – Poirots Reisebegleitern in "Tod auf dem Nil", aber mir gefiel, wie wir langsam von allen von ihnen – und inwiefern sie etwas mit dem damaligen Fall zu tun haben – einen Eindruck gewinnen. Besonders angetan hatten es mir dabei die drei Schwestern; möglicherweise auch, als mich diese an meine Großmutter und ihre beiden Schwestern erinnerten (jetzt weniger vom Charakter her, als der angespannten Dynamik generell). Aber generell lud dieses langsame Vorstellung der diversen Personen mich früh dazu ein, mir Gedanken zu machen, was genau es mit jedem von ihnen auf sich haben könnte. Unterstützung erhält Jane Marple zudem hier von ihrem Patensohn Lionel, der für sie parallel in London nachforscht, und am Ende eine extrem wichtige und auch starke Szene mit Michael spendiert bekommt. Überhaupt: Nachdem es bereits der gesamten Geschichte gelungen war, mich sehr gut zu unterhalten (im Vergleich zu früheren Episoden/Miniserien/TV-Filmen/was auch immer hätte ich hier keine Längen ausgemacht), dreht "Das Schicksal in Person" dann am Ende nochmal so richtig auf. Das war einer jener Fälle, wo ich die Auflösung definitiv nicht habe kommen sehen. Die ganze Aufrollung, wie sich der Mord damals zugetragen hat, in direkter Konfrontation mit dem Täter/der Täterin – das war eine unfassbar starke Szene, einerseits dank Joan Hickson, aber auch ihrem Gegenüber. "No, she's a rotted corpse, and there is no one to kiss her awake." Einfach nur wow. Und auch die Szene darauf, an Veritys letzter Ruhestätte, war fantastisch – und berührend. Insgesamt war das jedenfalls für mich mit Abstand die bisher beste "Folge" der Serie.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Nachdem meine Meinung zu den bisherigen Miss Marple-Filmen mit Joan Hickson in der Hauptrolle ein bisschen durchwachsen war, war "Das Schicksal in Person" nun der erste Fall, der mich so richtig begeistern konnte. Hier stimmt einfach alles: Dank des Setups war ich von Beginn an in der Handlung drinnen. Die langsame Vorstellung aller relevanten Figuren rät im Hinblick darauf, wie genau ihre Rolle im Geschehen aussieht, zum mitraten ein – wie natürlich auch der zugrundeliegende, mehrere Jahre zurückliegende Mord an Verity (sowie Nora). Vor allem aber: Im Vergleich zu früheren Episoden war Miss Marple hier, dank des Briefs ihres alten Bekannten, von Beginn an im Mittelpunkt des Geschehens. Jedenfalls bot "Das Schicksal in Person" von Anfang an sehr gute Krimi-Unterhaltung, steigerte sich dann aber vor allem zu einem ungemein starken Finale, dass mich wirklich beeindruckte, und auch emotional berührte.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)







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