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Alien: Into Charybdis Drucken E-Mail
Die eigentlichen Monster sind (hier) die Menschen Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 19 Juli 2025
 
Titel: "Alien: Into Charybdis"
Originaltitel: "Alien: Into Charybdis"
Bewertung:
Autor: Alex White
Übersetzung: -
Umfang: 547 Seiten (E)
Verlag: Titan Books (E)
Veröffentlicht: 23. Februar 2021 (E)
ISBN: 978-1-78909-527-2 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Im Jahr 2184 wird die Crew des Frachtschiffs Gardenia mit einer Lieferung zur Kolonie Charybdis auf dem Planeten Hasanova Data Solutions beauftragt. Da die Kolonie vom Iran gegründet wurde, die Crew des Schiffes jedoch aus Amerikanern besteht, und die Lage zwischen den beiden Ländern angespannt ist, ist die Stimmung von Beginn an aufgeheizt. Umso mehr, als die Crew der Gardenia feststellt, dass sie teilweise unter Vortäuschung falscher Tatsachen nach Charybdis gelockt wurden, und die Iranier den Deal zu ihren Gunsten abändern wollen. Dieser Konflikt gerät jedoch rasch in den Hintergrund, als man bei der Erforschung einer Höhle auf ein altes außerirdisches Schiff stößt, auf dem sich Aliens befinden. Als man einen Notruf absetzt, ruft dies eine Einheit der Colonial Marines auf den Plan. Angeführt von der skrupellosen Kylie Duncan, gelingt es den Marines, einige der Xenomorphen gefangen zu nehmen. Doch damit ist ihre Mission noch nicht vorüber: Denn Captain Duncan hat den Auftrag, keine Zeugen zurückzulassen…

Review: "Into Charybdis" ist eine Fortsetzung von "The Cold Forge", wobei sich die Verbindung zwischen den beiden erst so ca. zur Mitte des Romans offenbart; davor wirken sie sehr eigenständig voneinander. Dann jedoch kehrt hier Blue Marsalis, die Hauptfigur aus "The Cold Forge" zurück. Die Art und Weise, wie sie das tut, war dann allerdings gleich mal mein erster großer Kritikpunkt an "Into Charybdis". Denn es tut mir leid, aber ich konnte mich auf die Idee, dass sie mit Hilfe eines an einen Xenomorphen angebrachten Kasterls in dem sich ihr Bewusstsein befindet dieses Alien quasi steuert, einfach nicht einlassen. Generell tat ich mir mit "Into Charybdis" ähnlich schwer wie mit dem Vorgänger; auch, weil Alex White hier einige der dortigen Fehler – also zumindest aus meiner subjektiven Perspektive (weil man kann das zweifellos auch anders sehen) – wiederholt. Dies betrifft nicht zuletzt die Tatsache, dass die Bedrohung durch die Aliens hier nur eine Randnotiz einnimmt. Nicht nur dauert es schon mal sehr (und aus meiner Sicht viel) zu lange, bis diese überhaupt mal in Erscheinung tritt. Aber selbst dann kommen die Xenomorphen nur selten zur Geltung, und steht die Bedrohung durch die Colonial Marines im Mittelpunkt. Zwar verstehe ich durchaus, was Alex White hier sagen will: Die wahren Monster sind eigentlich gar nicht die Aliens (die rein nach Instinkt agieren), sondern vielmehr wir Menschen. Aber einerseits hätte man diese Message auch deutlich subtiler vermitteln können, vor allem aber: Wenn ich mich zwischendurch immer wieder frage, ob ich mich denn überhaupt in einem "Alien"-Roman befinde, dann fehlt für mich halt ein wesentlicher Bestandteil dessen, was die (meisten) Filme so ausgezeichnet hat.

Weil ich schon dabei bin: Woran es "Into Charybdis" leider auch fast vollständig mangelt, ist Spannung. Einerseits versteht es Alex White nicht, eine dichte Atmosphäre aufzubauen, und andererseits gelang es ihm größtenteils nicht, mich eine Bindung zu den Figuren entwickeln zu lassen, so dass ich mit ihnen mitgefiebert hätte. Und wenn einen das Schicksal der Figuren nicht schert, leidet darunter natürlich unweigerlich die Spannung. So gesehen war es aus meiner Sicht die falsche Entscheidung, die einzige Person die mir ansatzweise sympathisch war zur Mitte des Romans zu töten. Weil danach waren mir einfach alle (inklusive Kamran und Becker) völlig egal. Mit Duncan fährt er hier zudem wieder eine ähnlich soziopathische Figur auf wie Sudler; wobei sie im Vergleich zu diesem immerhin nicht ganz so sehr im Mittelpunkt steht. Mit Whites Schreibstil konnte ich leider ebenfalls nicht viel anfangen. Vor allem die übertriebene Verwendung von Kraftausdrücken war mit der Zeit einfach nur mehr nervig. Teilweise hatte ich echt den Eindruck, White wäre geistig in der Pubertät stecken geblieben. Und zu allem Überfluss ist der Roman dann auch noch viel zu lang. Vor allem im ersten Drittel zieht sich "Into Charybdis" enorm. Danach wird es zwar eine Spur besser, so richtig Fahrt nimmt er aber eigentlich nie auf. Selbst zum Finale gelang es ihm nicht, mich auch nur ansatzweise mitzureißen. Zugegeben, vereinzelt gab es dann doch ganz nette Momente, wie z.B. wenn Becker alles daran setzt, damit die Aufzeichnung von Duncans Kriegsverbrechen ins All hinausgesendet werden. Shy war mir zudem von Beginn an sympathisch (war aber halt nun mal eben leider nicht lange mit von der Partie). Und von der Aussage her stehe ich ja im Prinzip voll und ganz auf Whites Seite. Wenn er diese doch nur interessanter, spannender und vor allem auch unterhaltsamer verpackt hätte.

Fazit: Ich schließe zwar nicht aus, dass ich es eines Tages doch nochmal mit den weiteren "Alien"- sowie auch "Aliens"-Romanen (und den Crossovern mit "Predator") versuchen werde, aber nach sechs enttäuschenden bis katastrophalen Büchern habe ich jetzt erstmal genug. So ziemlich das einzig positive an dieser Erfahrung ist, dass ich die meisten Sequels und auch Prequels (ok, mit Ausnahme von "Die Wiedergeburt", der ist immer noch furchtbar) mittlerweile fast noch mehr zu schätzen weiß, da diese Romane für mich bewiesen haben, wie schwer es ist, weitere interessante Geschichten in diesem Universum zu erzählen (umso mehr, wenn sie irgendwo innerhalb der Filmreihe angesiedelt sind). Insofern ist insbesondere meine Hochachtung gegenüber "Romulus" dadurch noch einmal gewachsen. "Into Charybdis" war jedenfalls wieder überwiegend nicht meins. Angefangen bei der fehlenden Spannung, über die Figuren zu denen ich überwiegend keine Bindung aufbauen konnte, die übertriebene Verwendung von Kraftausdrücken (was auf mich einen sehr pubertären Eindruck machte), sowie die Art von Blue Marsalis Rückkehr, bis hin zur Tatsache, dass die Bedrohung durch die Aliens auch hier wieder eine absolute Nebenrolle einnimmt. Mir gab das einfach wieder nichts. Da bleibe ich dann doch lieber bei den Filmen (mit Ausnahme von "Die Wiedergeburt"), bzw. dem diese in meinen Augen sehr gut ergänzenden, auf dem gleichnamigen Videospiel basierenden "Isolation". Der (literarische) Rest kann mir hingegen – leider – gestohlen bleiben.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2021 Titan Books)





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