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Miss Marple: Ein Mord wird angekündigt Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: A Murder Is Announced
Episodennummer: 1x06-1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 28. Februar 1985 (Teil 1)
Erstausstrahlung D: 19. September 1986 (Teil 1)
Drehbuch: Alan Plater
Regie: David Giles
Besetzung: Joan Hickson als Miss Marple, Ursula Howells als Miss Blacklock, Renée Asherson als Miss Bunner, Samantha Bond als Julia Simmons, Simon Shepherd als Patrick Simmons, Nicola King als Phillipa Haymes, Elaine Ives-Cameron als Hannah, Ralph Michael als Colonel Easterbrook, Sylvia Syms als Mrs. Easterbrook, Matthew Solon als Edmund Swettenham, Mary Kerridge als Mrs. Swettenham, Joan Sims als Miss Murgatroyd, Paola Dionisotti als Miss Hinchcliffe, Vivienne Moore als Mrs. Harmon, David Collings als The Reverend Harmon, Richard Bebb als Rydesdale, John Castle als Detective Inspector Craddock, Kevin Whately als Detective Sergeant Fletcher, Liz Crowther als Myrna Harris, David Pinner als Rowlandson, Tim Charrington als Rudi Scherz, Joyce Carey als Belle Goedler, Kay Gallie als Sister McClelland, Victoria Williams als Bluebird Cafe Waitress u.a.

Kurzinhalt: In der Gazette einer Kleinstadt wird für den 5. Oktober um genau 7 Uhr Abends ein Mord angekündigt, der sich im Little Paddock-Cottage zutragen soll. Ganz Chipping Cleghorne fragt sich, was es damit wohl auf sich hat – und das schließt die Bewohner von Little Paddock mit ein. Am Abend finden sich dann einige neugierige Bewohner des Städtchens bei ihnen ein, die gespannt darauf sind, was wohl geschehen wird. Um genau sieben Uhr geht auf einmal das Licht aus, und es fallen drei Schüsse. Danach liegt ein maskierter Mann tot am Boden. Offenbar hatte es dieser auf die Besitzerin des Cottage, Miss Blacklock, abgesehen. Im nachfolgenden Chaos und Gerangel – im Dunklen – wurde er dann jedoch selbst von den tödlichen Schüssen niedergestreckt. Inspector Craddock nimmt die Ermittlungen auf, denn auch wenn alles auf Notwehr hindeutet, möchte er mehr über die Hintergründe des Verbrechens erfahren – vor allem auch, was den Mann, der als Rezeptionist in einem Hotel gearbeitet hat, dazu bewegt haben könnte, bei Miss Blacklock einzubrechen, um sie zu ermorden – und diese Tat dann auch noch in der Zeitung anzukündigen. Dabei wird er in weiterer Folge – natürlich – von Miss Jane Marple, die im Ort gerade Urlaub macht, unterstützt…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) BBC Ich gebe zu, in Anbetracht der neuerlichen Drei-Episoden-Umsetzung (im Übrigen das letzte Mal; alle weiteren Romane wurden nun entweder als Doppelfolgen oder zweistündige TV-Filme umgesetzt) im Vorfeld skeptisch gewesen zu sein. Immerhin litt "Die Tote in der Bibliothek" in meinen Augen nicht unerheblich darunter, dass die Story auf ganze drei Folgen mit je fünfzigminütiger Länge gestreckt wurden. Nicht umsonst konnte mir "Die Schattenhand" besser gefallen, obwohl ich den Fall dort eigentlich schwächer fand; aber die Länge auf zwei Episoden zu begrenzen, kam der Adaption in meinen Augen sehr zugute. Und auch wenn "Ein Mord wird angekündigt" für mich ganz klar die bisher beste Folge (bzw. Miniserie) der Serie war, so bleibt die Laufzeit mein einzig nennenswerter Kritikpunkt, und das, wo ich Potential gesehen hätte, sie sogar noch einmal besser zu machen. Zwar wurde meinem Empfinden nach hier längst nicht so extrem (Lauf-)Zeit geschunden wie bei "Die Tote in der Bibliothek", aber nicht zuletzt wenn man die Ermittlungen des Inspektors gekürzt hätte (weil so vergeht wieder ein Drittel der Laufzeit, bis Miss Marple so richtig in Erscheinung tritt), wäre es möglich gewesen, die Story in zwei Episoden unterzubringen, ohne etwas Wesentliches zu verlieren.

Davon abgesehen fand ich "Ein Mord wird angekündigt" aber klasse. So gelang es der Episode besser als den ersten beiden (obwohl das mit der titelspendenden Toten in der Bibliothek ja eigentlich auch ein spannender Auftakt war) von Beginn an, mein Interesse zu wecken. Die Grundidee rund um eine solche Anzeige, und wie sich daraufhin einige Nachbarn bei Miss Blacklock einfinden, war schon ziemlich cool. Die nachfolgenden Ermittlungen des Inspektors hätte man dann wie gesagt etwas kürzer gestalten können, allerdings stehen diese nur in der ersten der drei Folgen so richtig im Mittelpunkt; während insbesondere die zweite Episode wiederum von Miss Marples Nachforschungen dominiert ist. Dort kam dann auch Joan Hickson sehr gut zur Geltung, die mir echt von jedem Auftritt zum nächsten in der Rolle besser gefällt. Hier waren es unter anderem ihre einfühlsame (und clevere) Art bei den Gesprächen, der von ihr zur Schau gestellte Scharfsinn, sowie vor allem auch ihre verärgerten-traurigen Reaktionen wie z.B. als sie vom Tod von Bunner erfährt. "Is it the fate of the innocent to suffer?", fragt sie den Inspektor ernüchtert. Aber auch abseits von Hickson macht die Besetzung einen hochkarätigen Eindruck, wobei ich neben Ursula Howells und der späteren Miss Moneypenny Samantha Bond in erster Linie noch Joan Sims und Paolo Dionisotti hervorheben will, die ich als Duo (und Pärchen?) Miss Morgatroyd und Miss Hinchcliffe einfach köstlich fand. Ok, zugegeben, das "wir sprechen gleich noch darüber" ist in den rund 75 Jahren seitdem der Roman erschienen ist ein bisschen gar zu einem Klischee geworden. Zudem könnte man auch hier (wie schon bei "Die Schattenhand") einwenden, dass sich Miss Marple damit, die Falle zuschnappen zu lassen, unnötig viel Zeit lässt. Letztendlich fand ich diese Punkte aber ebenso nicht wirklich tragisch, wie die Tatsache, dass ich dem Mörder/der Mörderin früh auf der Spur war, und dementsprechend die Auflösung rasch habe kommen sehen. Denn, wie auch schon bei "Die Schattenhand" festgehalten: Letztendlich ist dies nur ein Zeichen, dass Agatha Christie hier mit fairen Mitteln agiert hat, und wir alle Informationen bekamen, die wir brauchten, um den Fall – so wie ja auch Miss Marple – zu lösen (wobei es in meinem Fall wohl weniger echtes detektivisches Gespür ist, als vielmehr meine Erfahrung mit dem Krimi-Genre).

Fazit: Episodenbild (c) BBC Zwar denke ich, dass mir "Ein Mord wird angekündigt" mit einer Laufzeit von nur zwei Episoden sogar noch besser gefallen hätte, davon abgesehen war das aber der erste Fall dieser "Miss Marple"-Romanadaptionen, der mich so richtig begeistern konnte. Teilweise liegt das natürlich an der zugrundeliegenden Geschichte, die ich als die bisher beste und stärkste einstufen würde (auch wenn mir die Auflösung des Falls wieder mal sehr früh klar war; das will ich aber weder Agatha Christie noch der Adaption vorwerfen). Zudem gefällt mir Joan Hickson von mal zu mal in der Titelrolle besser. Aber auch der Rest der Besetzung stach hier teilweise überaus positiv hervor. Es gab hier auch ein paar richtig starke Momente (wie Janes Reaktion auf den Tod von Miss Bunner). Vor allem aber fand ich "Ein Mord wird angekündigt" sehr unterhaltsam. Gut, ok, die erste Episode hätte man deutlich kürzen können, damit Miss Marple früher auf den Plan tritt. Sobald dies dann aber der Fall ist, war die dritte Miniserie/Staffel (oder wie immer ihr das betiteln wollt) aber wunderbar.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)







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