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Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer Drucken E-Mail
Auch Daniel Josephs kommt gegen das Drehbuch nicht an Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 07 Juni 2025
 
Titel: "Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer"
Bewertung:
Autor: Daniel Josephs
Übersetzung: -
Umfang: 261 Seiten (E)
Verlag: Pocket Star (E)
Veröffentlicht: 24. April 2007 (E)
ISBN: 978-1-416-54809-2 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Bereits einige Male haben Reed Richards und Sue Storm vergeblich versucht, sich das Ja-Wort zu geben - doch verschiedene Katastrophen haben ihnen immer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun steht ein weiterer Versuch kurz bevor, doch auch diese Hochzeit steht unter keinem guten Stern. Denn ein mysteriöses silbriges Wesen aus dem Weltall auf einem Surfboard sorgt überall auf der Erde für seltsame Wetterphänomene und Umweltkatastrophen. Schließlich sucht der sogenannte Silver Surfer New York just in jenem Augenblick auf, als Reed und Sue vor dem Traualtar stehen – erneut muss die Hochzeit abgebrochen werden. Johnny Storm versucht zwar, den geheimnisvollen Angreifer zu stellen, wird jedoch von ihm überwältigt, und kann seitdem durch einfache Berührung die Kräfte mit den anderen Teammitgliedern tauschen. Sue Storm ist indes ziemlich sauer, und denkt gemeinsam mit Reed darüber nach, die Fantastic Four nach dieser Katastrophe aufzulösen, um gemeinsam ein ruhiges Leben führen und eine Familie gründen zu können. Doch zuerst gilt es, den Silver Surfer aufzuhalten. Die Zeit drängt: Reeds Nachforschungen haben ergeben, dass bisher jeder Planet den das Wesen besucht hat sieben Tage nach seiner Ankunft zerstört wurde. Um dies zu verhindern und die Erde zu retten, wagen die Fantastic Four sogar einen Pakt mit dem Teufel: Ihrer alten Nemesis Victor von Doom…

Review: Zuerst einmal: RIP Peter David. Der hatte ja die Romanadaption zum ersten Film (die bei mir leider, so wie die Vorlage, nicht übermäßig gut ankam) und noch einigen mehr geschrieben, die ich mir im Laufe des Jahres noch vorknöpfen werde. Für "Rise of the Silver Surfer" wurde er indes nicht mehr angefragt; oder aber, er hatte einfach keine Zeit und/oder keine Lust, was ich insofern verstehen könnte, als es ihm bereits beim Vorgänger in meinen Augen leider nicht gelang, die große Hürde die ihm das mäßige Drehbuch vorlegte zu überspringen. Und wenn überhaupt, ist jenes zum zweiten Teil sogar noch einmal schlechter (so schwer das auch zu glauben sein mag). Was ihn mit dem Vorgänger eint, ist dass sich der teils alberne Ton und die ständigen Witzchen mit den ernsteren Momenten die man anstrebt spießt. Generell war es mir des Familiendramas hier wieder einmal deutlich zu viel, insbesondere wenn Reed ernsthaft zu erwägen scheint, die Fantastic Four einzustampfen (was man nicht nur keine Sekunde lang glaubt, sondern auch stark von "Spider-Man 2" inspiriert wirkt). Und das Plus, dass es diesmal keine Witzchen rund um die Superkräfte gibt (die mir sowohl den ersten Film als auch Peter Davids Romanadaption doch u.a. ordentlich verhagelten), wird mehr als nur davon kompensiert, dass die Story viel zu dünn wirkt. Etwas, dass auch Peter Davids Nachfolger bei seiner Romanadaption zu spüren bekommt. Wer das ist, steht indes in den Sternen: Der Roman wurde unter dem Namen Daniel Josephs veröffentlicht, allerdings macht das Nachwort klar, dass es sich dabei um ein Pseudonym handelt. Auch über zwanzig Jahres später konnte ich keine Informationen darüber finden, wer diesen Filmroman nun wirklich vorgelegt hat (wobei ich aufgrund des Schreibstils meine, ausschließen zu können, dass er wieder von Peter David stammte, und der nur diesmal seinen Namen nicht dafür hergeben wollte).

Von kurzem Prolog mit einem ersten Angriff des Silver Surfer abgesehen gehören die ersten 100 der 250 Seiten den Hochzeitsvorbereitungen von Reed und Susan. Hier passiert überhaupt nichts interessantes, gibt es weder Spannung noch Action. Letztere ist überhaupt extrem spärlich gesät, was dem Roman zwar nicht ganz so sehr schadet wie dem Film, aber dennoch (negativ) spürbar ist. Aber selbst wenn sich die Fantastic Four dann endlich mit der Bedrohung durch den Silver Surfer – oder genauer gesagt, wie sich letztendlich herausstellt, Galactus – auseinandersetzen dreht die Story nie wirklich auf. Vieles – insbesondere im Hinblick auf Dr. Doom – ist zudem viel zu vorhersehbar. Und emotionale, hochdramatische Momente wie der vermeintliche Tod von Sue Storm verfehlen die gewünschte Wirkung völlig. Alles Dinge, für die Daniel Josephs natürlich nichts kann, unter denen seine Adaption aber nichtsdestotrotz leidet. Generell ließ der Autor, um wen auch immer es sich dabei nun genau handelt, an einem erkennbaren Stil vermissen. Da und dort quälte er mich mit ähnlich aufgesetzten Wortspielen zu den Namen oder Eigenschaften der Fantastic Four wie David im ersten Roman, die ich hier aufgrund der Schreibweise irgendwie sogar noch schlimmer fand (zwei Beispiele: "She couldn't help the dark thoughts that formed in her head like a coming storm." [3x dürft ihr raten, um wen es da geht], sowie "Thoughts tumbled like rocks in Ben's mind.". Ich mein, was zur Hölle?); wobei sie immerhin deutlich spärlicher auftraten.

Davon abgesehen schien mir der unbekannte Autor aber einfach das Drehbuch 1:1 wiederzugeben und halt um Szenenbeschreibungen zu ergänzen. Ich hätte auch keine Änderungen/Ergänzungen bemerkt, wobei ich gestehen muss, mich an den Film – obwohl erst vor zwei Jahren nochmal gesichtet – schon wieder kaum mehr erinnern zu können. Somit fehlte auch diese oftmals bei solchen "novelizations" vorliegende Stärke, dass der Vergleich zwischen Roman und Film reizvoll und interessant sein kann. Und insgesamt lag mir Peter Davids Schreibstil dann doch um einiges mehr, auch wenn das im Fall des Vorgängers aufgrund des schwachen Drehbuchs leider auch nicht viel retten konnte. Immerhin: "Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer" ist flüssig geschrieben und flott erzählt. Heißt auf der einen Seite, dass sich der Autor den Figuren doch noch recht oberflächlich widmet (wobei immerhin die sich entwickelnde freundschaftliche Beziehung zwischen Susan Storm und dem Silver Surfer recht gut zur Geltung kommt), aber andererseits eben auch, dass – mit Ausnahme des ersten Drittels rund um die Hochzeitsvorbereitungen, dass Josephs ruhig knapper hätte abhandeln können – keine Langeweile aufkommt. Wem das allein reicht, vor allem aber wer sich zu den Fans der Fantastic Four im Allgemeinen und des Films im Besonderen zählt (soll es ja geben) – und der englischen Sprache ausreichend mächtig ist – kann aber trotz meiner überwiegend negativen Einschätzung ruhig einen Blick riskieren.

Fazit: Bei Daniel Josephs handelt es sich um ein Pseudonym; aufgrund des Schreibstils meine ich aber ausschließen zu können, dass hier wie beim Vorgänger wieder Peter David hinter den Tasten saß (und nur – aus welchem Grund auch immer – seinen Namen nicht auf dem Endprodukt stehen haben wollte). Wer auch immer der Autor ist, ihm gelang es leider so wie seinem Vorgänger nicht, auf das schwache Drehbuch aufzubauen. Gut, ok, dass er natürlich an der Story nicht wirklich etwas ändern konnte, ist klar, aber ich denke doch, dass man da und dort hätte etwas nachbessern können, z.B., in dem man den Handlungsstrang rund um die Hochzeitsvorbereitungen kürzt, und/oder in anderen Aspekten ein bisschen mehr ins Detail und in die Tiefe geht. Stattdessen schien mir Josephs das Drehbuch praktisch 1:1 wiederzugeben. Ich vermisste auch jegliche Form an erkennbaren Schreibstil. Würde der Roman heutzutage veröffentlicht werden, könnte man glauben, da saß eine KI dahinter. Vor allem aber leidet das Buch, wie der Film, unter der dünnen Story, sowie der mangelnden Action. Für Fans des Films – so es solche denn gibt – mag die Romanadaption zwar trotzdem einen Blick wert sein. Wer sich erhofft, hier die Geschichte des Films mit neuen, wohlwollenderen Augen zu sehen, wird aber – so wie ich – wohl eher enttäuscht werden.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2007 Pocket Star)





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