HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Reviews arrow Literatur & Comics arrow Star Wars: Die Prinzessin und der Schurke
Star Wars: Die Prinzessin und der Schurke Drucken E-Mail
Die Hochzeit(sreise) von Leia und Han Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 21 Mai 2025
 
Titel: "Star Wars: Die Prinzessin und der Schurke"
Originaltitel: "Star Wars: The Princess and the Scoundrel"
Bewertung:
Autorin: Beth Revis
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 512 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 18. Oktober 2023 (D), 16. August 2022 (E)
ISBN: 978-3-734-16352-4 (D), 978-0-593-49849-1 (E)
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Rebellen haben die Schlacht von Endor gewonnen. Der zweite Todesstern wurde vernichtet, Imperator Palpatine von seinem Schützling Lord Vader getötet, und dieser starb kurz darauf in den Armen seines Sohnes Luke Skywalker. In der gesamten Galaxis feiert man den Triumph über das Imperium – so auch auf dem Waldmond Endor. Doch den Helden der Rebellion ist nur zu bewusst, dass zwar eine entscheidende Schlacht gewonnen, der Krieg gegen das Imperium jedoch noch lange nicht vorbei ist. Vorerst gönnt man sich nach diesem wichtigen Sieg aber eine Verschnaufpause. Leia Organa und Han Solo beschließen letztendlich, diese zu nutzen, um sich von einem Ewok trauen zu lassen. Danach werden sie von Mon Mothma auf eine Hochzeitsreise geschickt – sie sollen ihr gemeinsames Glück genießen und sich erholen, bevor die nächste Auseinandersetzung mit dem Imperium ansteht. Zu dieser kommt es dann jedoch früher als gedacht. Denn als das Luxusschiff Halcyon im Zuge der Kreuzfahrt den Planeten Madurs ansteuert, werden Leia und Han ein weiteres Mal mit den skrupellosen Machenschaften des Imperiums konfrontiert…

Review: Aufgrund des Inhalts tritt "Die Prinzessin und der Schurke" in meinem Fall – als jemand, der das alte Expanded Universe von "Star Wars" kennt (und – auch wenn ich nicht blind gegenüber seinen Schwächen bin – auch schätzt) – gegen zwei Werke aus dem mittlerweile als "Legends" betitelten alternativen literarischen Universum rund um George Lucas Sternensaga an. Nämlich einerseits "Der Pakt von Bakura", der direkt an "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" anknüpfte, und andererseits "Entführung nach Dathomir", in dem es um die Hochzeit (genauer gesagt, den Vorbereitungen zu eben dieser – und den Hürden, die dafür zu überwinden sind) von Leia Organa und Han Solo geht. Ersterer war solide, und stellt somit durchaus einen gewissen Maßstab dar. Letzterer zählt für mich zu den Tiefpunkten des "Expanded Universe"; sprich, ich hoffte dann doch, dass Beth Revis den nicht unterbieten würde. Tat sie auch nicht. Ihre Geschichte, die somit nun im Gegensatz zu den früheren Werken die tatsächliche, kanonische Antwort darauf gibt, was sich einerseits nach der Schlacht von Endor rund um Leia, Han und Luke ereignet hat, und andererseits die Hochzeit von Leia und Han behandelt, reiht sich meiner Ansicht nach vielmehr irgendwo in der Mitte zwischen diesen beiden Legends-Werken ein. Was jedoch zugleich bedeutet, dass das Pendel hier in meinen Augen tendenziell doch stärker in Richtung der Schwäche denn der Stärken ausschlägt.

Doch beginnen wir mit dem Positiven: Die ersten rund fünfzig Seiten auf Endor sind Beth Revis ausgesprochen gut gelungen. Wie schon bei "Der Pakt von Bakura" hatten es mir dabei insbesondere jene Momente angetan, in denen sich Prinzessin Leia der Offenbarung rund um ihre Herkunft stellen muss – sprich, dass es sich bei Lord Vader (auch) um ihren Vater handelte. Nicht zuletzt die Szene an jenem Scheiterhaufen, an dem Luke seine leiblichen Überreste verbrannt hat, stach dabei für mich hervor. Auf eine direkte Konfrontation zwischen ihnen – dank Anakins Machtgeist – wie in "Der Pakt von Bakura" müssen wir hier zwar verzichten, und ganz ehrlich, das war dort für mich der beste Moment des Romans. Andererseits machte es der zugegebenermaßen Leia fast schon zu leicht, sich mit dieser Tatsache abzufinden. Mit einer Person seinen Frieden zu machen, die nicht mehr hier ist, ist zweifellos ungleich schwerer. Nach einem doch eher zähen bis anstrengenden Mittelteil (dazu gleich) dreht "Die Prinzessin und der Schurke" zudem dankenswerterweise im letzten Drittel doch nochmal ein bisschen auf. Der Kampf gegen die Station des Imperiums ist durchaus packend beschrieben, und unterscheidet sich zugleich ausreichend von der aus der Original-Trilogie bekannten Action, um nicht wie eine einfallslose Wiederholung zu wirken. Mir gefiel zudem, dass Revis hier Leia als Actionheldin (wieder) in den Mittelpunkt rückte. Die Figuren sind von mir allgemein gut getroffen; Leia zwar meinem Empfinden nach eine Spur besser als Han, wo sich vereinzelt Misstöne einschleichen mögen, insgesamt hat das aber schon gepasst. Und auch die Behandlung der Frage, inwiefern Leia den Weg ihres Bruders einschlagen und sich mit der Macht auseinandersetzen soll, gefiel mir.

Trotz dieser positiven Aspekte war ich von "Die Prinzessin und der Schurke" insgesamt aber wenig begeistert. Wie ich es im Vorfeld angesichts des Titels schon befürchtet hatte, legt Beth Revis hier ein Buch vor, dass immer wieder in schwülstige Liebesroman-Untiefen verfällt. Dem/der einen oder anderen Leser/in mag das gefallen, meins war es aber nicht. Generell fand ich die Geschichte nach dem noch sehr gelungenen Einstieg auf Endor lange Zeit nicht wirklich interessant. Insbesondere alles rund um die Hochzeitsreise auf dem Traumschiff Halcyon hat mich doch ordentlich gelangweilt. Erst mit der Ankunft auf Madurs begann "Die Prinzessin und der Schurke" dann zumindest ein bisschen wieder aufzudrehen. Aber selbst der Kampf gegen die dortige Station des Imperiums verstand es nie so recht, mich zu packen. Insgesamt hatte ich jedenfalls beim Roman den Eindruck, dass er nur bedingt für mich geschrieben wurde. Was ja grundsätzlich auch ok ist. Es muss sich nicht jede Geschichte im "Star Wars"-Universum an genau die selbe – bis zu einem gewissen Grad ja doch etwas eingeschränkte – Zielgruppe richten, und/oder immer gleich sein. Aber ähnlich wie bei den von E.K. Johnston zu Königin/Senatorin Amidala geschriebenen Büchern fand auch "Die Prinzessin und der Schurke" bei mir halt doch nur sehr bedingt Anklang.

Fazit: "Die Prinzessin und der Schurke" war leider doch eher weniger meins. Die Beziehungsgeschichte zwischen Han und Leia, die zudem stellenweise in doch eher schwülstige Liebesroman-Gefilde abdriftete, nahm mir hier dann doch einen etwas zu großen Stellenwert ein. Aber auch den sich dann am Ende ergebenden Kampf gegen das Imperium fand ich nie wirklich spannend. Am besten hat mir der Auftakt gefallen, der die Feierlichkeiten auf Endor aufgriff (auch wenn mir der Roman nicht unbedingt 100%ig zu der Schilderung des gleichen Zeitraums aus "Imperium in Trümmern" passen wollte). Dort, aber dann auch generell im weiteren Verlauf des Romans, mochte ich vor allem jenen Teil, in dem sich Leia mit ihrem schwierigen Erbe sowohl als Tochter von Darth Vader als auch Bruder des Jedi-Ritters Luke Skywalker auseinandersetzt. Abseits dieses Aspekts vermochte mich "Die Prinzessin und der Schurke" aber leider nur sehr bedingt anzusprechen.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2023 Blanvalet, gestaltet von Oliver Cuthbertson)





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden