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Outer Limits - 7x03: Flucht ins Ungewisse Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: A New Life
Episodennummer: 7x03
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 30. März 2001
Erstausstrahlung D: 19. Januar 2004
Drehbuch: Mark Stern
Regie: Mario Azzopardi
Besetzung: Brad Rowe als Daniel, Jeremy Sisto als Tom, Michelle Beaudoin als Beth, Nick Mancuso als Father, Holly Ferguson als Heather, Michael Eklund als Jacob, Jeremy Van der Driesen als Polk u.a.

Kurzinhalt: In San Francisco versammelt sich eine Gruppe von Aussteigern, um in einen gemieteten Schulbus zu steigern, und ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Sie sind dem Ruf des sogenannten Vaters gefolgt, dem Anführer eines religiösen Kults, um in einem abgeschiedenen Wald, fernab der Zivilisation, ein neues, einfaches Leben zu Beginnen. Zwei Jahre später heißt die Gemeinschaft ihr erstes Kind willkommen. Als jedoch der Vater dieses kurz an sich nimmt, und ein paar Stunden später mit einer Wunde am Nacken zurückbringt, weckt dies Zweifel in Daniel und Beth, den Eltern des Babys. In der darauffolgenden Nacht sieht Daniel, wie der Vater auf ein Siegel am Boden steigt, und wie es scheint in den Himmel transportiert wird. Daraufhin beginnt er im Hinblick auf die Gemeinschaft alles zu hinterfragen, und drängt Beth dazu, diese zu verlassen. Doch als er in der Nacht die Umgebung erkundet, stößt er jedoch beim Versuch, einen Weg aus dem Wald zu finden, auf eine unsichtbare und undurchdringliche Barriere…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox "Flucht ins Ungewisse" konnte mich leider von Beginn an nicht ansprechen. Für mich hätte sie besser funktioniert, wenn es ihr anfangs gelungen wäre, mich im Hinblick auf diese Gemeinschaft der sich die Leute hier anschließen auf ihre Seite zu ziehen, auf dass die späteren Offenbarungen auch wirklich wie ein Schock wirken, und man nachvollziehen kann, wie diese Daniel den Boden unter den Füßen wegziehen. Stattdessen war die Versammlung dieses Kults beim Bus, wo sie sich von ihren früheren Habseligkeiten trennen müssen, die Fahrt im Bus wo sie Kirchenlieder singen und so weiter für mich ebenfalls schon eine Horrorvorstellung. Damit fehlte der dramaturgische Bruch, die Entwicklung hin von einem (vermeintlichen) Paradies in eine Hölle. Erschwerend kommt hinzu, dass es "Flucht ins Ungewisse" nicht gelang, mich eine Bindung zu Daniel und den anderen aufbauen zu lassen. Ein Prolog mit dem man uns gezeigt hätte, was an ihrem aktuellen Leben so schrecklich ist, und was sie wiederum am Vater so faszinierend finden, dass sie sich ihm anschließen, hätte hier Abhilfe schaffen können.

An dieser Stelle vollziehe ich mal einen ziemlich harten Schwenk, und verweise auf das für meinen Geschmack nach wie vor viel zu unbekannte Drama "Martha Marcy May Marlene". Dort gelang es (auch dank der charismatischen Performance von John Hawkes), mir begreiflich zu machen, warum Martha ihrem Leben entfliehen und in die Arme von Patrick und seiner Gemeinschaft geflüchtet ist – was wichtig ist, um beim weiteren Verlauf der Handlung mit ihr mitzufiebern. Eben dies fehlte hier. Es hilft auch nicht, dass ich Nick Mancuso als Vater leider viel zu unscheinbar fand, und es mir schwer fiel, zu glauben, dass sich eine Gruppe von Leuten ihm anschließen würde. Ihm fehlt einfach die nötige magnetische Ausstrahlung dafür. Das letzte wesentliche Problem ist dann, dass sich ja trotz allem seine Anhängerschaft freiwillig für dieses Leben entschieden hat. Klar war ihnen da nicht bewusst, dass dies bedeuten würde, dass sie auf einem außerirdischen Schiff landen, ohne Chance auf Rückkehr in ihr altes Leben (und ihren Familien und Freunden), dennoch wurde niemand dazu gezwungen, in den Bus zu steigen. Insofern fiel es mir leider eher schwer, mit ihnen allzu großes Mitleid zu empfinden. Immerhin: Die Art und Weise, wie man hier wieder einmal sehr kritisch mit Religion (und blindem Glauben) umgeht, lag natürlich wieder einmal genau auf meiner Wellenlänge (wenn das Konzept, dass sich Außerirdische dieser menschlichen Tendenz bedienen, bereits in "Blindes Vertrauen" verwendet wurde). Auch die gerade erwähnte Offenbarung rund ums Raumschiff (wobei es auch für diesen Twist im Genre Vorreiter gibt; Namen nenne ich aus Spoiler-Gründen bewusst nicht) war durchaus gefällig. Und die Verbrennung am Ende war effekttechnisch sehr gut – und durchaus erschreckend – umgesetzt. Storytechnisch hat mir persönlich hier aber leider völlig ein Spannungsbogen gefehlt.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Flucht ins Ungewisse" litt darunter, dass ich nie in die Folge hineingekommen bin. Statt mich anfänglich noch abzuholen (und in die Aussteiger hineinversetzen zu lassen) und erst in weiterer Folge ins Negative zu kippen (so dass man die Entwicklung von Daniel & Co. auch selbst nachempfinden könnte), waren bereits die ersten Minuten für mich ein absolutes Horrorszenario. Es gelang "Flucht ins Ungewisse" einfach nicht, mir begreiflich zu machen, warum die alle ihr altes Leben hinter sich lassen sollen, aber auch, was sie am Vater und der von ihm gegründeten Community so super finden. Eben darunter litt letztendlich die ganze restliche Folge, da ich kein Mitleid mit ihnen empfand – da sie sich den Schas selbst eingebrockt haben. Aber auch das Mysterium rund um den Vater, und was hinter all dem steckt, sprach mich nie an. Dementsprechend gelangweilt verfolgte ich das Geschehen. Die Auflösung war dann zwar durchaus gefällig; wie "Flucht ins Ungewisse" dann generell in den letzten paar Minuten noch halbwegs aufdreht. Da war es aber eigentlich schon zu spät.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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