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Der "Assembly Cut" als Roman Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 30 April 2024
 
Titel: "Alien³"
Originaltitel: "Alien³"
Bewertung:
Autor: Alan Dean Foster
Übersetzung: nicht bekannt/td>
Umfang: 256 Seiten (E)
Verlag: Heyne (D), Titan Books (E)
Veröffentlicht: 11. Juni 1992 (E)
ISBN: 978-1-7832-9019-2 (E)
Kaufen: Trilogie-Sammelband Taschenbuch (D), Trilogie-Sammelband Kindle (D), 178329017X (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Auf der Sulaco bricht ein Feuer aus. Die Rettungskapsel mit Ripley, Newt und Hicks an Bord stürzt auf den Gefängnisplaneten Fiorina 161. Ripley ist die einzige Überlebende. In Sorge, dass sich ein Alien an Bord geschlichen haben könnte, lässt sie vom leitenden Mediziner Dr. Clemens eine Autopsie von Newts Leiche durchführen. Da ihr dieser die Gründe für die Untersuchung nicht glaubt, fragt er sie, wonach sie gesucht hat – doch Ripley hält sich vorerst noch bedeckt. Dann jedoch kommt es in der Kolonie zunehmend zu mysteriösen Todesfällen. Zuerst glaubt man noch an Unfälle, dann ist jedoch klar, dass ein Alien auf Fiorina 161 sein Unwesen treibt. Da es auf dem Planeten – immerhin eine Gefängniskolonie – weder Waffen noch eine Möglichkeit zur Flucht gibt, scheint die Lage von Ripley und den Insassen aussichtslos. Zudem regt sich in Ripley nach ihrer ersten Begegnung mit dem Alien ein schrecklicher Verdacht…

Review: Wie heißt es so schön: "Never change a winning team." Insofern wurde Alan Dean Foster auch beim dritten Alien-Teil – damals vermeintlich der Abschluss der Reihe – wieder dazu angeheuert, eine Romanfassung des Films zuschreiben. Wie immer diente ihm dabei nicht der fertige Film an sich, sondern vielmehr das Drehbuch, als Grundlage. Dies machte den Roman zu "Alien³" vor allem bei seiner Veröffentlichung zeitgleich mit dem US-Release des Films zu einer so spannenden wie lohnende Anschaffung – denn dass dessen Produktion alles andere als reibungslos verlief, und hinter den Kulissen ordentlich die Fetzen flogen (und David Fincher schließlich gefeuert wurde und seine Version des Films nicht mehr fertigstellen durfte), sollte hinlänglich bekannt sein. Insofern bot Alan Dean Fosters Romanadaption (des Drehbuchs) bereits rund zehn Jahre bevor der "Assembly Cut" erschien – bei dem man sich bemühte, so nahe als möglich an Finchers Vision heranzukommen – einen Eindruck davon, wie der Film ursprünglich geplant war. Das machte ihn damals für alle Fans eigentlich zu einem Pflichtkauf. Mehr als dreißig Jahre später sieht die Sache zugegebenermaßen ein bisschen anders aus; die Unterschiede zwischen der Romanfassung und dem "Assembly Cut" sind marginal, weshalb der Erkenntnisgewinn heutzutage vergleichsweise überschaubar ist. Wer also solche Filmromane in erster Linie wegen solcher Unterschiede zur Hand nimmt, und besagte Alternativfassung von den diversen Heimkino-Veröffentlichungen bereits kennt, sollte die Anschaffung überdenken.

Insgesamt bewegt sich Alan Dean Fosters Romanadaption von "Alien³" aber auf dem Niveau der beiden Vorgänger. Was den Inhalt bzw. die Vertiefungen betrifft, sehe ich ihn dabei in etwa in der Mitte zwischen den beiden. Bei "Alien" musste er ja aufgrund des recht kurzen Drehbuchs (der Film lebt nun mal in erster Linie von seiner Atmosphäre) doch einiges neu hinzudichten, demgegenüber war "Aliens" so voller Handlung und Action, dass er sich größtenteils darauf beschränken konnte (musste?), das Drehbuch (welches zu 99% der Special Edition entspricht) als Prosa auszuformulieren. "Alien³" ist inhaltlich – selbst im längeren Assembly-Cut – nicht ganz so dicht, weshalb Foster hier wieder eher die Gelegenheit findet, einzelne Momente etwas zu vertiefen, aber auch im Hinblick auf die Figuren ein paar Informationen zu vermitteln, die sich aus dem Film nicht ergeben haben. Rein inhaltlich entspricht die Story aber eben wie gesagt der alternativ-erweiterten Fassung. Nun gibt es ja jene, die vom Film nicht so angetan sind, und ihn somit auch handlungstechnisch deutlich unter den ersten beiden einschätzen würden. Bekanntlich zähle ich hier nicht dazu; ja "Alien" und "Aliens" sind eine Spur besser, für mich ist "Alien³" aber – vor allem aufgrund der bedrückenden Trostlosigkeit – definitiv ein würdiger (wenn auch zweifellos deprimierender) Abschluss der Trilogie (dabei hätte man es dann allerdings auch wirklich bewenden lassen sollen). Und davon, dass ich den Film bzw. die Geschichte – inklusive so mutig-umstrittener Entscheidungen wie dem Tod von Newt und Hicks mag – profitiert natürlich unweigerlich auch Alan Dean Fosters Romanadaption. Zusammen mit seinem gewohnt guten Schreibstil – wobei es mir vor allem auch wieder der atmosphärische Einstieg angetan hatte. Aber auch das Finale wird von ihm packend beschrieben; und nicht zuletzt Ripleys Gedankengänge und in weiterer Folge Verzweiflung fängt er sehr eindringlich ein. Zwar gilt wie bei den Vorgängern, dass die Filme natürlich schon auch stark von ihrer Inszenierung und Atmosphäre leben; was die Geschichte, auf reinen Text heruntergebrochen, natürlich nicht für sich in Anspruch nehmen kann. Insofern würde ich auch hier den Film eine Spur stärker einschätzen. Wer die ersten beiden Filmromane zur "Alien"-Reihe mochte, kann aber auch hier wieder bedenkenlos zugreifen.

Fazit: Zugegebenermaßen war der Reiz von Alan Dean Fosters Filmroman zu "Alien³" zu jenem Zeitpunkt, wo es den "Assembly Cut" noch nicht gab, größer – da er zu dem Zeitpunkt deutlich mehr Szenen als die Kinofassung bot, und generell einen besseren Eindruck von David Finchers ursprünglicher Version vermittelte. Für alle, welche die besagte alternative Schnittfassung bereits kennen, fällt dieses Plus natürlich weg. Und dann hängt es natürlich auch noch davon ab, wie man zum Film steht. Die ersten beiden gelten als absolute Klassiker des "Science Fiction"-Kinos, der dritte ist hingegen doch eher umstritten. Wenn ihr den Film nicht mögt, wird euch wohl auch diese Romanfassung kaum bekehren. Wer "Alien³" jedoch, so wie ich, als würdigen Abschluss der Trilogie betrachtet, bekommt hier von Alan Dean Foster eine gewohnt hervorragende Adaption serviert, die neben seinem gelungenen Schreibstil vor allem auch in jenen (wenn auch im Vergleich zu "Alien" sicherlich begrenzteren) Stellen brilliert, in denen Foster inhaltlich und was die Figuren betrifft in die Tiefe geht. Ohne Inszenierung, Musik und schauspielerische Leistungen fehlt zwar natürlich etwas; vor allem der Showdown ist im Film spannender, und auch der tragische Ausgang des Geschehens fährt dort stärker ein. Trotzdem konnte mir "Alien³" auch in dieser Romanversion sehr gut gefallen.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2014 Titan Books)





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