Kurzinhalt:
Valance und Dengar wollen Boba Fett seine Beute – den in Karbonit eingefrorenen Han Solo – abluchsen. Doch als es ihnen dann endlich gelingt, dessen Fährte auf dem Schmugglermond Nar Shadda aufzunehmen, müssen sie erfahren, dass ihnen jemand zuvor gekommen ist: Die Verbrecherorganisation Crimson Dawn – von der die Galaxis bislang dachte, dass sie seit Jahren inaktiv wäre – ist zurückgekehrt, und das mit einem Knalleffekt: Sie haben Han Solo an sich gebracht, und halten nun auf dem Eisplaneten Jakara eine Auktion ab, in der so ziemlich alles, was in der Unterwelt Rang und Namen hat, teilnimmt. Aber auch die Rebellen sowie das Imperium lassen sich die Veranstaltung nicht entgehen. Auch die beiden Kopfgeldjäger nehmen daran teil. Was Valance jedoch gegenüber seinen Partner verschweigt: Es geht ihm nicht etwa darum, abzukassieren; vielmehr möchte er Han Solo an sich bringen, um ihn aus dem Karbonit zu befreien, da er dem Schmuggler aus ihrer gemeinsamen Zeit an der imperialen Akademie sein Leben verdankt…
Review:
Die ersten beiden (Sammel-)Bände der "Kopfgeldjäger"-Comicreihe hatten mich ja noch nicht so begeistert, insofern war auch meine Erwartungshaltung gegenüber "Zielperson Han Solo" eher verhalten. Letztendlich hat er mir aber von diesen Crossover-Comics bislang zusammen mit dem "Main Event" – dem Haupt-Sammelband "Krieg der Kopfgeldjäger" – am besten gefallen (wobei mir der "Star Wars"-Teil "Rettet Han Solo" noch fehlt). Und das, obwohl hier die Einzelcomics eigentlich relativ unabhängig voneinander funktionieren. Also, natürlich erzählen sie eine fortlaufende Geschichte, aber eben nicht eine einzelne Story, auf mehrere Ausgaben verteilt, wie das insbesondere beim Haupt-Comic "Krieg der Kopfgeldjäger" der Fall war. Aber auch die anderen – "Darth Vader" und "Doktor Aphra" – waren für mich stärker miteinander verbunden. Hier steht jeder Comic doch relativ für sich, und erzählt jeweils einen kleinen Teil einer – in doppelter Hinsicht (nämlich der "Kopfgeldjäger"-Reihe, sowie dem Crossover) – größeren Geschichte. Eben diese Einzelteile haben mir aber allesamt gut bis sehr gut gefallen, und steigern sich dann vor allem auch mit der parallel zur Auktion erzählten Geschichte, und schließlich dann dem Finale auf Darth Vaders Supersternenzerstörer, zu einem packenden Finale. Darüber hinaus hatten es mir auch die Flashbacks zu früheren Ereignissen – wie z.B., als Valance Han Solo fast einmal ausgeschaltet hätte, ehe er erkannte, wem sein Auftrag gilt – sowie die parallelen Geschichten rund um T'onga und Losha, angetan. Eine weitere wesentliche Stärke war auch die spannend beschriebene unsichere Allianz zwischen Valance und Dengar. Es ist jederzeit spürbar, dass diese nicht auf Sympathie, sondern Notwendigkeit beruht, und beide den jeweils anderen bei der erstbesten Gelegenheit im Stich lassen würden, so es ihnen zum Vorteil gereicht. Wie es dann ja letztendlich auch kommt. Und auch die Begegnungen mit Chewbacca, Boba Fett sowie Darth Vader werteten "Zielperson Han Solo" für mich auf. Das letzte Plus ist dann die künstlerische Gestaltung, die mir sehr gut gefiel, und die ich auch um einiges stärker/besser einschätzen würde als "zuletzt" beim parallelen "Doktor Aphra"-Sammelband.
Fazit:
Überraschung: Nach zwei doch eher mittelmäßigen Comics konnte mir der Crossover-Beitrag aus der "Kopfgeldjäger"-Reihe sehr gut gefallen. Neben den Gastauftritten bekannterer Figuren hatte es mir insbesondere die Dynamik zwischen Valance und Dengar angetan. Die verschiedenen Schauplätze, sowie die gelegentlichen Schwenks zu anderen Figuren (wie T'onga und Losha) sorgten für Abwechslung. Die Flashbacks wiederum füllten die eine oder andere Lücke, und brachten mir vor allem Valance näher. Und vor allem der nach der Auktion angesiedelte Teil, wo es Valance auf die Exekutor verschlägt, hatte es mir angetan. Zusammen mit den wunderschönen Bildern, die keine Wünsche offen ließen, machte das "Zielperson Han Solo" für mich bislang (der Beitrag der "Star Wars"-Reihe ist nun noch ausständig) neben dem "Main Event" zum Highlight des Crossovers.