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Alan Dean Foster adaptiert Camerons Sequel Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 10 April 2024
 
Titel: "Aliens- Die Rückkehr"
Originaltitel: "Aliens"
Bewertung:
Autor: Alan Dean Foster
Übersetzung: nicht bekannt/td>
Umfang: 320 Seiten (E)
Verlag: Heyne (D), Titan Books (E)
Veröffentlicht: 1986 (E)
ISBN: 978-1-7832-9017-X (E)
Kaufen: Trilogie-Sammelband Taschenbuch (D), Trilogie-Sammelband Kindle (D), 178329017X (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Siebenundfünfzig Jahre treibt die Rettungskapsel mit Ellen Ripley – und dem Kater Jones – an Bord durchs All, ehe diese von einem Raumschiff entdeckt und aufgegriffen wird. Etwas später erwacht sie dann in der Krankenstation einer Raumstation im Erdorbit. Nachdem sie wieder halbwegs auf den Beinen ist, wird sie zur Abschlussbesprechung gebeten, wo sich die meisten Anwesenden der Firma Weiland-Yutani im Hinblick auf ihren Bericht rund um einen außerirdischen Organismus, der die Crew angegriffen und ermordet haben soll, skeptisch zeigen. Umso mehr, als auf dem Planeten, den die Nostromo vor knapp sechs Jahrzehnten besuchte, mittlerweile eine Kolonie eingerichtet wurden, und die Bewohner dort bislang keine ähnlichen Entdeckungen berichtet haben. Dann jedoch bricht plötzlich der Kontakt zu den Kolonisten ab. Da man daraufhin zumindest in Betracht zieht, dass Ripley die Wahrheit gesagt hat, wird sie darum gebeten, sich einer Gruppe von Marines anzuschließen, die auf LV-426 nach dem Rechten sehen sollen. Dort angekommen, bestätigen sich dann schließlich ihre schlimmsten Befürchtungen. Und so findet sich Ripley neuerlich in einem regelrechten Alptraum wieder…

Review: Nach "Alien" durfte Alan Dean Foster auch die Romanversion zu James Camerons Sequel "Aliens" beisteuern. Besonders spannend fand ich dabei, wie die Unterschiede zwischen beiden Filmen auch durch Fosters Adaption deutlich werden. Bei "Alien" musste er doch sehr viel ausschmücken, und zusätzliches Material – in erster Linie Dialoge, sowie eine ausführliche Betrachtung des Innenlebens der Figuren – beisteuern, um auf eine vertretbare Seitenanzahl zu kommen. Daran merkte man, dass das Drehbuch von "Alien" selbst eine relativ kurze Angelegenheit war; Inhalt, Dialoge und in Wahrheit auch Action halten sich dort eher in Grenzen. Der Film lebt in erster Linie von der bestechenden Atmosphäre, die u.a. mit langen Kamerafahrten durch die Nostromo aufgebaut wird. Etwas, dass die Laufzeit des Films auf zwei Stunden streckt (jedoch ohne, dass er langweilig werden würde), sich aber halt defacto nicht in einen Roman übertragen lässt. "Aliens" ist vom Zugang her sehr unterschiedlich. Hier ist von Anfang bis Ende deutlich mehr los, sowohl was die Figuren, die Gespräche, die Story und natürlich vor allem auch die Action betrifft. Ich meine das im Übrigen völlig wertfrei; ich liebe beide Filme (auch wenn ich "Alien" persönlich eine Spur stärker einschätze als "Aliens", aber das sind Nuancen). Aber ich fand es spannend, wie die unterschiedlichen Zugänge von Ridley Scott und James Cameron aufgrund der Art und Weise, wie Alan Dean Foster seine Adaption anlegt, selbst in der Romanfassung offensichtlich war.

Jedenfalls muss aufgrund des deutlich "volleren" Drehbuchs Foster diesmal deutlich weniger zusätzliches Material erfinden, bzw. auf die Vorlage aufbauen. Dementsprechend beschränkt er sich hier weitestgehend auf eine Wiedergabe des Drehbuchs. Spannend war dies damals wohl vor allem bei der Erstveröffentlichung des Romans, da sich hier eben einige Momente wiederfinden, die Cameron in der Kinofassung noch hinausschneiden musste, wie die anfänglichen Szenen auf LV-426 (für mich übrigens die einzige Änderung in der Special Edition, die ich kritisch sehe; nicht zuletzt, als wir hier Ripleys Erzählperspektive verlassen, was schon ein ziemlicher Bruch ist), das mit den automatischen Kanonen, vor allem aber natürlich das Gespräch zwischen Ripley und Burke auf der Raumstation, wo wir erfahren, dass sie eine Tochter hatte, die während sie in der Rettungskapsel war verstorben ist – was ihrem Band mit Newt doch nochmal einiges mehr an emotionaler Tiefe gibt. Allerdings: Mittlerweile ist all dies dank der Special Edition natürlich wohlbekannt, insofern kann der Roman aus heutiger Sicht aus diesen zusätzlichen, aus der Kinofassung geschnittenen Momenten, auch nicht mehr wirklich einen Pluspunkt beziehen. Kritisch fällt darüber hinaus die Zensur auf. Nicht, dass ich mir jetzt groß was aus Kraftausdrücken machen würde, aber gerade auch wenn einer der Sätze des Films auf einmal zu "Get away from her, you!" jugendfrei gemacht wird, fällt das halt schon eher negativ auf.

Von diesem Punkten abgesehen hat mir aber auch seine Adaption des zweiten "Alien"-Films wieder sehr gut gefallen. Wie gesagt profitiert er dabei einerseits davon, dass das Drehbuch um einiges umfangreicher ist, und er es sich daher diesmal etwas leichter machen konnte, und andererseits natürlich davon, dass die Story des zweiten von James Cameron, David Giler und Walter Hill halt einfach super ausgearbeitet ist. Von Beginn an versteht es die Geschichte, einen mitzureißen, und lässt einen dann auch bis zur letzten Seite nicht mehr los. Und das ist eben, bei allem berechtigten Lob für die Drehbuchautoren, natürlich auch der Verdienst von Alan Dean Foster. Nicht nur versteht er es, die Geschichte auch in Papierform sehr packend zu erzählen, der Roman ist generell von ihm wieder sehr gut geschrieben. Zudem wirft er auch diesmal – wenn auch aufgrund des ausführlicheren Drehbuchs nicht mehr ganz so intensiv wie noch beim ersten Teil – wieder einen Blick ins Innenleben der Figuren, so dass wir sie doch noch eine Spur besser kennenlernen, als das im Film der Fall war. Und auch wenn das zusätzliche Material im Vergleich zum Film – und hier natürlich insbesondere der Special Edition – diesmal überschaubar ist, so gibt es doch vereinzelte kleine, nette Momente, die hier hinzugekommen sind; und wo ich nicht sagen kann, ob diese vielleicht im Drehbuch waren, dann aber von Cameron selbst in seinem Director's Cut nicht berücksichtigt wurden, oder aber tatsächlich auf Alan Dean Foster selbst gewachsen ist. Letztendlich ist das ja auch egal, es sorgt jedenfalls dafür, dass der Filmroman nicht gänzlich ohne zusätzliches Material auskommen muss. Jedenfalls hat mich auch die Romanfassung von Aliens – wie schon der Vorgänger – wieder sehr gut unterhalten.

Fazit: Das Drehbuch zu "Aliens" war deutlich umfangreicher als jenes zu "Alien", der ja in erster Linie von der Atmosphäre lebte. Dies hat den Vorteil, dass Alan Dean Foster diesmal mehr Handlung hat, die er für seine Romanfassung adaptieren kann, zugleich aber halt auch den Nachteil, dass sich – vor allem im Vergleich zur Special Edition – das zusätzliche Material diesmal doch eher in Grenzen hält. Meinem Genuss der Adaption tat dies jedoch keinen Abbruch. Ich fand auch "Aliens" von ihm wieder sehr gut geschrieben, und fühlte mich von der ersten bis zur letzten Seite, sowohl dank Fosters Schreibstil als auch der packenden Story von Cameron, Giler und Hill, wieder bestens unterhalten. Einzig, dass er eines der bekanntesten Zitate des Films wohl aus Zensurgründen nicht übernehmen durfte, fand ich schade.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2014 Titan Books)





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