The Twilight Zone: The Way In |
|
|
Diana Westby hat ein Date mit dem Schicksal
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 29 Oktober 2023
|
 |
Titel: |
"The Twilight Zone: The Way In" |
Bewertung: |
     |
Autor: |
J. Michael Straczynski |
Übersetzung: |
- |
Illustrationen: |
Guiu Vilanova |
Farben: |
Vinicius Andrade |
Lettering: |
Rob Steen |
Cover: |
Francesco Francavilla |
Umfang: |
120 Seiten |
Verlag: |
Dynamite Entertainment (E) |
Veröffentlicht: |
09. Dezember 2014 (E) |
ISBN: |
978-1-60690-543-2 (E) |
Kaufen: |
Taschenbuch (E), Kindle (E) |
|
|
Kurzinhalt:
Diana Westby arbeitet in einem Café, und führt ein relativ unscheinbares Leben. In letzter Zeit wird sie jedoch vom immer wieder gleichen Alptraum geplagt, in dem inmitten von Manhattan eine Atombombe explodiert. Eines Tages gibt ihr ein Mann während der Arbeit als Trinkgeld eine Goldmünze. Nachdem sie diese erhalten hat, kann sie auf einmal die Gedanken der Menschen um sich herum wahrnehmen. Zudem hat sie Visionen der Zukunft, und kann so unter anderem einen Hund vor einem herannahenden Auto retten. Kurz darauf betreten drei junge Männer das Café. Ihren Gedanken kann sie entnehmen, dass sie einen nuklearen Anschlag im Herzen von New York planen. Da ihr die Polizei – natürlich – nicht glaubt, ist es an Diana, zu versuchen, sie aufzuhalten. Doch was, wenn der Preis für die Rettung zahlreicher Unschuldiger darin besteht, ihr eigenes Leben zu geben?
Review:
Unsere Entscheidungen, und die Konsequenzen eben daraus, sind etwas, mit dem sich JMS im Verlauf seiner Karriere immer wieder beschäftigt hat. Auch im Mittelteil seiner "Twilight Zone"-Comic-Trilogie steht eben dies wieder im Mittelpunkt. Diana Westby sieht sich im Verlauf der Geschichte schließlich einer so unfairen wie schwierigen Entscheidung gegenüber: In einer Vision sieht sie, dass es in ihrer Macht liegt, den Atombombenanschlag auf New York zu verhindern – dabei jedoch selbst sterben würde. Mit ihrem Dilemma zwingt uns "The Way In" unweigerlich dazu, uns die Frage zu stellen, wie wir selbst in dieser Situation entscheiden würden. Und ja, natürlich, wir alle möchten von uns glauben, dass wir nicht zögern, und selbstverständlich unser eigenes Leben geben würden, um so viele andere Menschenleben zu retten. Doch was, wenn dies plötzlich keine akademische Situation ist, sondern wir wahrhaftig vor dieser Entscheidung stünden? Könnten wir wirklich so selbstlos und edelmütig agieren? Mit eben dieser Frage beschäftigt sich JMS hier, und seine Antwort darauf fand ich so authentisch, wie die sich daraus ergebende Konsequenz (Stichwort Wiederholungen; mehr möchte ich hier nicht verraten) bedrückend. Zugleich muss ich allerdings auch sagen: So richtig begeistert hat mich "The Way In" eben erst auf den letzten Seiten, wo eben dieser Aspekt in den Fokus rückte. Davor sprang mir der Comic etwas beliebig zwischen den einzelnen Elementen hin- und her. Auch die Kombination an Fähigkeiten, die ihr dank der Münze verliehen werden – nämlich Telepathie und Wahrsagung – fand ich etwas gar beliebig. Und die Überschneidungen mit den anderen Comics der Reihe fand ich auch eher störend und ablenkend, weshalb es mir wohl lieber gewesen wäre, JMS hätte wirklich drei unabhängige Geschichten geschrieben, oder aber die Überschneidungen zumindest deutlich reduziert. Das mitreißende und letztendlich bedrückende Ende riss bei "The Way In" für mich dann aber noch einiges heraus. Und die wieder einmal sehr gelungene künstlerische Gestaltung trug ebenfalls ihres dazu bei, dass der zweite Comic trotz einer zu Beginn noch relativ vor sich hinplätschernden Handlung fast gelungen wäre, qualitativ an den ersten Teil anzuknüpfen.
Fazit:
Während mich "The Way Out" aufgrund der spannenden Grundidee rund um den Identitätswechsel von Anfang an faszinieren konnte, drehte "The Way In" in meinen Augen vor allem auf den letzten paar Seiten nochmal so richtig auf. Die Entscheidung, vor die Diana hier gestellt wird, fand ich ebenso hart, wie die daraus folgende Konsequenz. Bis zu dem Punkt mäanderte die Story für mich allerdings etwas vor sich hin. Zudem würde ich es glaube ich vorziehen, wenn es nicht gar so viele Überschneidungen zwischen den drei Geschichten geben würde. Insgesamt fand ich somit den Vorgänger doch etwas stärker, das starke Finale von "The Way In" macht für mich aber auch den zweiten "Twilight Zone"-Comic von JMS definitiv wieder lesenswert.
Bewertung:
3.5/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2014 Dynamite
|