Kurzinhalt:
Doktor Aphra und ihr neuer Lehrling Vulaada Klam erhalten den – überaus lukrativen – Auftrag, eine legendäre alte Jedi-Superwaffe aus einem privaten Museum zu stehlen. Mit dem sogenannten Farkiller soll der ausgestoßene Jedi Oo'ob vermocht haben, seine Feinde über Lichtjahre hinweg gezielt auszuschalten. Aphra gelingt es tatsächlich, den Farkiller an sich zu bringen – wird dann jedoch von den Rebellen gefangen genommen. Dort möchte ein besonders militanter Arm rund um Airen Cracken die Waffe in eine Art kleineren Todesstern einbauen, um damit den Palast des Imperators auf Coruscant zu vernichten. Aphra will davon nichts wissen, und zieht sich zusammen mit Vulaada zu jenem Planeten zurück, wo sie einst mit ihrer Mutter mehrere Jahre verbracht hat. Dort wird sie jedoch von Kopfgeldjägern aufgespürt, die von ihrem Auftraggeber angeheuert wurden. Dieser stellt sich nämlich als die imperiale Propaganda-Ministerin Pitina Voor heraus…
Review:
Zuerst einmal fällt auf, dass "Die unglaubliche Rebellensuperwaffe" optisch – und hier insbesondere was die Farbgebung betrifft – mit der bisherigen Reihe, aber auch dem überwiegenden Teil der Marvel-"Star Wars"-Kanon-Comics bricht. Die Kolorierung mutet nämlich fast schon klassisch/retro an. Grundsätzlich kein schlechter und/oder uninteressanter Look, und zweifellos (ebenfalls) nett anzusehen – aber doch ein bisschen ungewohnt, und als Bruch innerhalb der Reihe in meinen Augen (im wahrsten Sinne des Wortes) doch ein wenig irritierend. Inhaltlich hatte ich an "Die unglaubliche Rebellensuperwaffe" hingegen nichts auszusetzen. Zuerst einmal fand ich es nett, hier in den Rückblenden mehr über Aphras Vergangenheit zu erfahren. Man versteht am Ende wieder etwas besser, warum sie so ist, wie sie ist. Auch der Twist rund um die Piraten, die ihre Mutter ermordeten, saß. Aber auch die Idee, ihr mit Vulaada quasi eine junge Schülerin beiseite zu stellen, gefiel mir – zwingt doch diese Bekanntschaft, und die damit einhergehende Verantwortung, sie wieder einmal, sich den weniger freundlichen Aspekten ihrer Persönlichkeit zu stellen. Der Plan von Pitina Voor war mir allerdings dann fast schon ein bisschen zu konstruiert, gerade auch im Hinblick auf die Rolle, welche die Rebellen bei diesem spielen. Da musste einiges nun wirklich genau so laufen, wie sie es vorhergesehen hat, sonst wäre das schiefgegangen. Und auf Aphras Verhalten mag soweit Verlass sein – aber was ist z.B. mit Admiral Cracken? Ich bin mir nicht sicher, ob mich das 100%ig überzeugt. Die Wendung, dass ihr Aphra selbst am Ende noch eine Nasenlänge voraus war, gefiel mir dann zwar grundsätzlich recht gut, aber auch hier gilt: Hierfür musste Chelli schon fast eine Spur zu clever sein. Die Art und Weise, wie sie Pitina besiegt – mit dem Rückgriff auf "Schlimmste unter Gleichen" – mochte ich allerdings. Jedoch, lange konnte sich Aphra über diesen Triumph nicht freuen; denn mit der Ankunft von Darth Vader erscheinen ihre Zukunftsaussichten alles andere als rosig.
Fazit:
"Die unglaubliche Rebellensuperwaffe" setzt die Geschichte von Doktor Aphra auf gelungene Art und Weise fort. Highlights des sechsten Sammelbands waren für mich unter anderem die interessanten und aufschlussreichen Rückblenden zu Chellis Leben mit ihrer Mutter, das Zusammenspiel zwischen ihr und ihrer Schülerin Vulaada Klam, sowie der Twist-Reigen am Ende, als sich Aphra in Pitina Voors Gefangenschaft befindet. Allerdings: Der Plan von letzterer war mir fast schon etwas zu ausgeklügelt und auf das Verhalten verschiedener Personen, die nicht unmittelbar ihrem Einflussbereich unterliegen, angewiesen. Auffällig ist zudem, dass die künstlerische Gestaltung, insbesondere im Bereich der Farbgebung, einen Bruch zur bisherigen Reihe darstellt, und schon fast ein bisschen Retro (Richtung 90er) daherkommt. Insgesamt aber ein weiterer gelungener Comic, der einen angesichts des effektiven Cliffhangers gespannt auf die nächste und – soweit es die Ereignisse vor "Das Imperium schlägt zurück" betrifft – letzte Ausgabe der "Doktor Aphra"-Reihe warten lässt.