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Star Wars - Battlefront II: Inferno-Kommando Drucken E-Mail
Eine imperiale Spezialeinheit infiltriert die Rebellen Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 30 Januar 2022
 
Titel: "Inferno-Kommando"
Originaltitel: "Inferno Squad"
Bewertung:
Autorin: Christie Golden
Übersetzung: Tobias Toneguzzo & Andreas Kasprzak
Umfang: 346 Seiten
Verlag: Panini (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 16. Oktober 2017 (D), 25. Juli 2017 (E)
ISBN: 978-3-8332-3568-9 (D), 978-1-5247-9680-8 (E)
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Tie-Fighter-Pilotin Iden Versio ist eine der wenigen imperialen Offiziere, welche die Zerstörung des Todessterns überleben. Ihr Vater Garrick, seines Zeichens Admiral, wählt sie daraufhin aus, eine neue Spezialeinheit anzuführen, mit dem das Imperium zurückschlagen will. Neben ihr gehören auch noch Commander Del Meeko, Lieutenant Gideon Hask, sowie Lieutenant Seyn Marana dem Inferno-Kommando an. Sie alle bringen ihre eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten ins Team ein, welches sich auf den ersten Testmissionen bewährt. Dann jedoch hat Garrick Versio den ersten großen Auftrag für sie: Eine militante Partisanen-Gruppe, die zu Saw Gerrera gehörte, führt Angriffe durch, die andeuten, dass sie über streng geheime Informationen verfügen. Das Inferno-Kommando soll ihre Quelle ausfindig machen und die Zelle ausschalten. Doch dafür müssen sie diese zuerst erfolgreich infiltrieren…

Review (Kann Spoiler enthalten): "Inferno-Kommando" knüpft unmittelbar an das Ende des ersten "Star Wars"-Films, "Eine neue Hoffnung", an. Es handelt sich um einen Roman, der auf dem Spiel "Battlefront II" basiert, mit dem ich persönlich nicht vertraut bin; ich kann daher auch keine Aussage treffen, wie gut beides zueinanderpasst, und/oder die Kenntnis von einem das jeweils andere aufwertet. Vielmehr war ich unweigerlich damit beschäftigt, "Inferno-Kommando" von Christie Golden mit Claudia Grays höchst gelungenem "Verlorene Welten" zu vergleichen. Beiden ist gemein, dass sie ihre Geschichte zu einem Großteil aus der imperialen Perspektive erzählen, und so versuchen, die in den Filmen dominierende Schwarz/Weiß-Zeichnung zwischen Imperium und Rebellenallianz aufzuweichen. Gray gelang es wunderbar, uns verständlich zu machen, warum Ciena Ree und Nash Windrider dem Imperium trotz der Gräueltaten so lange die Treue halten. Christie Golden ist in dieser Hinsicht in meinen Augen leider deutlich weniger erfolgreich. Es gelang ihr – nicht zuletzt auch aufgrund des angespannten Verhältnisses zu ihren Eltern – bis zuletzt nicht so wirklich, mir begreiflich zu machen, warum Iden Versio eine derart glühende, überzeugte Anhängerin des Imperiums ist. Gleiches gilt für ihre KameradInnen, denen sie sich darüber hinaus im direkten Vergleich um einiges oberflächlicher widmet, so dass ich generell kaum einen Eindruck von deren Persönlichkeit erhielt. Dies halte ich nicht nur für eine vertane Chance, ich tat mir vor allem auch enorm schwer, zu Iden Versio eine Verbindung aufzubauen. Golden versucht dies zu kompensieren, in dem sie das Inferno-Kommando nicht auf die uns bekannte Rebellenallianz, sondern die Überbleibsel von Saw Gerreras militanten Partisanen ansetzt. Dass die wiederum bereit waren, den Tod unschuldiger Kinder in Kauf zu nehmen, wollte mir allerdings überhaupt nicht ins Konzept passen, und wirkte aufgesetzt, um wie angesprochen die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Gut und Böse, verwischen zu lassen. Aber, nein, sorry, dass hätte ich auch dem Saw aus "Rogue One" nicht zugetraut, und selbst wenn ich glauben kann, dass es einige verbitterte Kämpfer gibt, denen es egal gewesen wäre, so glaube ich keine Sekunde, dass die Mehrheit der Partisanen damit kein Problem hätte. Das war wirklich nur dafür da, damit die Imperiale die Heldin spielen konnte.

Von diesen – nicht unerheblichen – Einschränkungen abgesehen fand ich "Inferno-Kommando" aber ok, und diesen Perspektivwechsel grundsätzlich nicht uninteressant. Letzteres gerade auch aufgrund des zeitlichen Settings, kurz nach der Zerstörung des Todessterns, der vermeintlich ultimativen Waffe, mit der das Imperium in der weit, weit entfernten Galaxis für Recht und Ordnung (oder was sie dafür halten) sorgen wollte. Bis dahin waren die Rebellen für sie maximal ein lästiges Ärgernis; nun haben sie jedoch die Gefahr, die sie für die imperiale Ordnung darstellen, bewiesen. In dieser Zeit der Unsicherheit und Nervosität einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt von treuen imperialen Offizieren zu erhalten, war durchaus interessant. Mir gefiel zudem die Teamzusammenstellung, mit ihren individuellen Fähigkeiten. Und die Missionen waren ebenfalls unterhaltsam beschrieben. Wie der Roman insgesamt durchaus kurzweilig war. Aber, ich muss halt gestehen: Aufgrund ihrer Überzeugung, für die richtige Seite zu kämpfen (und selbst die Zerstörung Alderaans zu verteidigen) fiel es mir schwer, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen, und mit ihnen mitzufiebern. Und da die Partisanen – abseits vom Mentor – als Sympathieträger ebensowenig taugten, hatte ich letztendlich niemanden, zu dem ich hätte halten können. Was "Inferno-Kommando" zu einer doch eher nüchtern-trockenen Angelegenheit für mich machte. Letztendlich denke ich, dass der Roman für mich besser funktioniert hätte, wenn Golden einfach über "Bösewichte" geschrieben hätte (weil so etwas kann definitiv auch seinen Reiz haben), statt zu versuchen, das titelspendende Inferno-Kommando zu Helden zu stilisieren.

Fazit: Ich war schon bei "Star Trek" nicht der größte Fan von Christie Goldens Werken (vielleicht mit Ausnahme von "Heimkehr", und dort profitierte sie von der enormen Lücke, welche das "Voyager"-Serienfinale hinterlassen hatte), und das scheint sich nun leider auch bei "Star Wars" fortzusetzen. "Inferno-Kommando" war zwar sicher nicht schlecht. Die Missionen waren spannend beschrieben, und der Perspektivwechsel auf die Seite der Imperialen hatte schon auch seinen Reiz. Leider aber fand ich die Figuren relativ oberflächlich gezeichnet, und hat für mich insbesondere die Art und Weise, wie sie die Imperialen zu Helden hochstilisiert und die Rebellen – oder von mir aus Partisanen – als die Bösen darstellt, nicht wirklich funktioniert. Was den Versuch betrifft, die Schwarz/Weiß-Zeichnung der Filme aufzuweichen, fand ich Claudia Grays Ansatz in "Verlorene Welten" weitaus erfolgreicher. Möglich, dass mir "Inferno-Kommando" besser gefallen hätte, wenn ich mit dem Spiel vertraut wäre. Ohne diesen Bezug – und ohne echte Verbindung zu den Figuren – fand ich ihn aber halt doch eher nur durchschnittlich.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2017 Penhaligon, gestaltet von Two Dots)





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