HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Reviews arrow Literatur & Comics arrow Morgoth's Ring
Morgoth's Ring Drucken E-Mail
Die Entwicklung des Silmarillions – Teil 1 Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 11 Dezember 2021
 
Titel: "Morgoth's Ring"
Bewertung:
Autor: J.R.R. Tolkien (herausgegeben und bearbeitet von Christopher Tolkien)
Umfang: 471 Seiten (E, inkl. Index)
Verlag: Harper Collins (E)
Veröffentlicht: 23. September 1993 (E)
ISBN: 978-0-2611-0300-9 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Inhalt & Review: Nachdem im vorangegangenen, neunten Band der Reihe die Entstehungsgeschichte von "Der Herr der Ringe" fertig aufgerollt war, und sich Christopher Tolkien noch ein paar weiteren Schriften, wie den "Notion Club Papers", zuwandte, beschäftigt sich er nun in diesem und dem nachfolgenden Band mit den Arbeiten seines Vaters am Silmarillion. Dieses sollte letztendlich bis zu seinem Tod unvollendet bleiben, und wurde erst danach von Christopher, mit der Hilfe des Fantasy-Autors Guy Gavriel Kay, fertiggestellt und veröffentlicht. Grundsätzlich war es aber J.R.R. Tolkiens Wunsch, sich nach dem Abschluss von "Der Herr der Ringe" wieder der Vorgeschichte, und hierbei insbesondere der Entstehung von Mittelerde, sowie den Ereignissen des ersten Zeitalters, zu widmen. Als Vorlage diente ihm dabei seine eigene, frühere Arbeit zu den "Lost Tales", die Christopher ja zuvor bereits veröffentlicht hatte (zugleich die einzigen beiden Bände, die bislang übersetzt und damit auch den Weg in den deutschen Sprachraum gefunden haben). Insofern schließt sich mit "Morgoth's Ring" nun quasi der Kreis. Zu sehen, wie sich ausgehend vom damaligen Rohentwurf nun langsam das "Silmarillion" ergab, war sehr interessant. Umso mehr, als Christopher aufgrund von unterschiedlichen Entwürfen, teilweise aber auch von J.R.R. Tolkien selbst auf seinem Manuskript vermerkten Kommentaren, deutlich macht, dass dieser mit einzelnen Aspekten der von ihm ausgearbeiteten Mythologie – insbesondere rund um Entstehung und Gestalt der Welt – doch zunehmend haderte. Möglich, dass auch dies mit ein Grund war, warum das Silmarillion letztendlich unvollendet geblieben ist.

Neben eben diesen ersten Teil des Buchs fand ich dann insbesondere noch die Annalen des ersten Zeitalters sehr interessant. Demgegenüber konnte ich mit Tolkiens Überlegungen zu den Gesetzen und Gewohnheiten der Elben widmet, leider nicht ganz so viel anfangen. Auch der vierte Teil des Buchs, über das lange, philosophische Gespräch zwischen einem Elbenkönig und einer sterblichen Frau – wo mit der Überlegung, dass die Menschen einst so wie die Elben unsterblich waren, ein neuer Gedanke in die Mythologie Einzug erhält, der mir dann doch eher nicht so gut gefiel – sprach mich nur bedingt an. Darauf aufbauend widmet sich Christopher Tolkien danach der Geschichte von Adanel, wo besagter "Fall" der Menschheit – de facto die Mittelerde-Version der biblischen Erbsünde – aufgerollt wird. Den Abschluss bilden dann mehrere Essays über Morgoth, Sauron, sowie den Ursprung der Orks. Diesen Abschnitt fand ich dann wieder um einiges interessanter, nicht zuletzt, als auch hier deutlich wird, dass Tolkien sich selbst nicht ganz sicher war, wie genau er den Ursprung der Orks – da Morgoth ja keine Wesen erschaffen, sondern nur korrumpieren war – erklären/umsetzen will. Hier bot sich somit wieder ein spannender Einblick in sein kreatives Schaffen. Daran hatten natürlich auch hier wieder die umfangreichen Kommentare und Fußnoten von Christopher Tolkien Anteil, die einen noch tieferen Einblick in verschiedene (verworfene) Fassungen, und der Entwicklung der Geschichte, geben. Spätestens das ist dann zugegebenermaßen nichts für jene, die sich doch eher flüchtig und/oder oberflächlich mit J.R.R. Tolkiens Werk auseinandersetzen – aber für die ist die komplette "History of Middle-Earth"-Reihe eigentlich ja ohnehin nicht gedacht.

Fazit: "Morgoth's Ring" war für mich eine etwas durchwachsene Angelegenheit. Die ersten beiden Teile des Buchs, die sich mit den Änderungen an der Mythologie und der Entstehungsgeschichte der von Tolkien erschaffenen Welt, sowie den Annalen des ersten Zeitalters beschäftigen, fand ich sehr spannend; gerade auch als eine Art Zwischenstufe vom Buch der verschollenen Geschichten hin zum von Christopher Tolkien fertiggestellten "Silmarillion". Mit den nachfolgenden Teilen konnte ich aber leider – mit Ausnahme des letzten, mit den Essays über Morgoth, Sauron und die Orks – nicht mehr ganz so viel anfangen. Die Natur der Elben hat mich persönlich nicht so recht interessiert, und von der Idee, dass die Menschheit früher so wie die Elben unsterblich waren, war ich auch nicht unbedingt begeistert. Nicht zuletzt aufgrund der ausführlichen Notizen bietet aber auch der zehnte Band der Reihe wieder einen interessanten Einblick in Tolkiens Schaffen.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:



.

  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden