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The Orville: Launch Day Drucken E-Mail
Verkürzt die (lange) Wartezeit auf Season 3 Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 25 September 2021
 
Titel: "The Orville: Launch Day"
Bewertung:
Autor: David A. Goodman
Illustrationen: David Cabeza
Farben: Michael Atiyeh
Lettering: Richard Starkings & Jimmy Betancourt
Cover: keine Angabe
Umfang: 96 Seiten
Verlag: Dark Horse Comics
Veröffentlicht: 06. April 2021
ISBN: 978-1-50671-135-9
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Eine Flotte von Krill-Schiffen dringt in den Raum der Union vor. Sie kommen allerdings nicht, um die Union selbst anzugreifen. Vielmehr sind sie auf dem Weg zum Planeten Alibar, der rund zwanzig Jahre zuvor aus dieser austrat, und von dem nun große Energieemissionen ausgehen, die auf eine mächtige Waffe schließen lassen. Tatsächlich zeigt man sich auch in der Admiralität der Union von den Ergebnissen der Sensor-Scans beunruhigt – räumt aber Captain Ed Mercer zwei Tage ein, um nach Alibar zu fliegen und genaueres rund um den Ursprung der Emissionen herauszufinden. Falls es ihm in der Zeit nicht gelingt, diese auf einen harmlosen Ursprung zurückzuführen, oder sollte sich der Verdacht einer Waffe bestätigen, soll die Orville Alibar zusammen mit dem Flottenverband der Krill präventiv angreifen. Nach dieser Mission fliegt die Orville zu einem Planeten, den Talla vor fünf Jahren besuchte. Damals war die einheimische Bevölkerung, Okudum genannt, noch auf einem geringen technischen Stand, nun empfängt man von dort auf einmal Daten, die auf den Betrieb eines Quantenreaktors hindeuten. Wie sich herausstellt, werden die Okudum vom technologisch höher entwickelten Volk der Nazh ausbeuten. Doch da die Okudum nicht zur Union gehören, erhält die Orville den Befehl, das System wieder zu verlassen…

Review: Im Gegensatz zu den Fans von "Star Trek" und "Star Wars" mussten "Orville"-Jünger zuletzt stark sein. Nicht nur geht das Gerücht um, dass die dritte Staffel möglicherweise auch die letzte der Serie sein könnte, die als Hommage an "Star Trek" (insbesondere "The Next Generation") begann, danach jedoch zunehmend seine eigene Identität gefunden hat (und mittlerweile von vielen – mir eingeschlossen – geliebt wird). Die Corona-Pandemie sorgte zudem dafür, dass die Dreharbeiten letztes Jahr abgebrochen werden mussten, und die Produktion für fast ein Jahr ruhte – was die Wartezeit auf die dritte Staffel, die auch so schon nicht unerheblich gewesen wäre, auf (wenn wir glück haben und der zuletzt gerüchteweise kolportierte Release-Termin im Februar 2022 hält) rund zweieinhalb Jahre anwachsen ließ. Ich habe mir die Serie letztes Jahr im Lockdown nochmal komplett angesehen (sind bislang ja nur überschaubare 36 Folgen), und werde dies wohl zu Beginn nächsten Jahres zur Einstimmung auf die dritte Staffel (und um meinen Teil zu vernünftigen Zugriffszahlen auf Disney+ beizutragen) nochmal machen. Für mich hat sich "The Orville" jedenfalls zur mit Abstand aktuell besten "Star Trek"-Serie gemausert, auch wenn sie natürlich eigentlich genau genommen keine "Star Trek"-Serie ist. Und da ich mittlerweile doch schon etwas ausgehungert war, und die Crew, die mir im Verlauf der zwei Staffeln enorm ans Herz gewachsen ist, schon sehr vermisste, schien es höchste Zeit zu sein, mir nun endlich den zweiten Comic-Sammelband zur Serie vorzuknöpfen.

Wie schon der Vorgänger vereint "Launch Day" wieder zwei Geschichten, die wiederum aus je zwei Einzelausgaben bestehen. War "New Beginnings" zwischen der ersten und der zweiten Staffel angesiedelt (obwohl erst nach Season 2 veröffentlicht), befinden wir uns diesmal konsequenterweise zwischen den Seasons zwei und drei. In beiden Fällen, dem Titelspendenden "Lauch Day", sowie "Heroes", werfen wir zudem direkt zu Beginn einen Blick noch weiter zurück in die Vergangenheit, wo man uns einerseits eine kurze Szene aus Eds und Gordons gemeinsamer Zeit als Ensigns auf der USS Bohr zeigt, und andererseits einen Einblick in Tallas damalige Mission unter den Okudum gibt. Dies dient dann jeweils als Prolog zu den jeweiligen, in der "Gegenwart" angesiedelten, Abenteuern. Von den beiden Geschichten hat mir persönlich "Launch Day" etwas besser gefallen. Tatsächlich fand ich die Story fantastisch, und muss sagen: So gut sie hier im Comic auch umgesetzt war, aber irgendwie hätte ich das auch sehr gerne als Episode der Serie gesehen. "The Orville" wird ja manchmal gerne als Comedy-Serie abgetan, so wie einige Episoden, die mit netten gesellschaftspolitischen und/oder -kritischen Themen aufwarten, beweist aber auch "Launch Day", dass die Serie viel mehr ist (oder sein kann), als das – liegt doch auch hier wieder ein durchaus ernster Kern zugrunde. Wenn ich an Story und Umsetzung etwas kritisieren müsste, dann wohl, dass es vom Anführer wenig klug erscheint, diesen Kurs einzuschlagen, da er dann die Sündenböcke auf die seine Politik aufbaut verliert. Andererseits brauchte man eben das, um dann das Ende wie gewünscht umzusetzen, und eben dieses konnte mir mit seinem ironischen Unterton dann wieder sehr gut gefallen.

Auch "Heroes" bot einige interessante, insbesondere Kolonialisierungs-kritische, Untertöne. Allerdings fand ich die Idee rund um den weiblichen Zorro, und wie sich Talla hier dieser Legende bedient, dann nicht ganz so prickelnd, wie alles rund um die vermeintliche Bedrohung durch Alibar. Zumal die ausbeuterischen Nazh – konzeptionell, nicht optisch – etwas gar an die Ferengi erinnerten (nur vielleicht noch die Spur brutaler und skrupelloser). Trotzdem war auch diese Geschichte grundsätzlich unterhaltsam. Was beide Stories gemeinsam haben: Da sie mit David A. Goodman von einem Autor und Produzenten der Serie geschrieben wurde, fangen sie den Ton von "Orville" absolut perfekt ein. Die Dialoge waren zudem teilweise wieder wunderbar gewitzt geschrieben, was ebenfalls sehr zum Unterhaltungswert beitrug. Der letzte wesentliche Pluspunkt ist dann die künstlerische Gestaltung, wo man dem für "New Beginnings" engagierten Team treu bleibt. Die Illustrationen stammen demnach wieder aus der Feder von David Cabeza, dessen Stil mir ungemein gut gefällt. Die Gesichter sind perfekt und lassen die jeweilige Figur immer eindeutig erkennen, und auch die Hintergründe, Raumschiffe und so weiter sind klasse. Die Farben steuert wieder Michael Atiyeh bei, der bei "Star Wars" mein Lieblings-Kolorist war, und dessen Arbeit auch hier wieder fantastisch ist. Zusammen machen beide auch den zweiten Comic-Sammelband zu "The Orville" wieder zu einer absoluten Augenweide. Insofern: Falls die dritte Staffel tatsächlich die letzte bleiben sollte, so hoffe ich, dass die Abenteuer der Orville zumindest in Comic-Form – idealerweise mit dem gleichen künstlerischen Team, und ev. neben Goodman noch dem einen oder anderen Autoren der Serie – weitergehen.

Fazit: Wer so wie ich den Start der COVID-verzögerten dritten "Orville"-Staffel schon nicht mehr erwarten kann, findet in "Launch Day" eine höchst gelungene Zwischenmahlzeit. Geschrieben vom an der Serie mitwirkenden David A. Goodman, fangen beide hier versammelten Comics den Ton der Serie perfekt ein, und haben zudem interessante Geschichten mit einem Hauch von Anspruch zu erzählen. Mir persönlich hat zwar "Launch Day" dabei doch die Spur besser gefallen als "Heroes", letztendlich verstanden es aber beide Stories, mich gut zu unterhalten. Komplettiert wird der überaus positive Gesamteindruck von einer phänomenalen künstlerischen Gestaltung, die sowohl was die Illustrationen als auch die Farben betrifft meinen persönlichen Geschmack genau trifft. Die weitere Zukunft der Serie ist momentan ja noch ein bisschen ungewiss, und auch wenn ich natürlich noch auf viele weitere Staffeln hoffe, aber sofern es im Comic-Bereich gelänge, das aktuelle Team beizubehalten, kann ich mir im schlimmsten Fall auch eine Fortsetzung in diesem Format sehr gut vorstellen.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel





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