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The Treason of Isengard Drucken E-Mail
Von Moria bis nach Rohan Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 11 September 2021
 
Titel: "The Treason of Isengard"
Bewertung:
Autor: J.R.R. Tolkien (herausgegeben und bearbeitet von Christopher Tolkien)
Umfang: 504 Seiten (E)
Verlag: Harper Collins (E)
Veröffentlicht: 07. September 1989 (E)
ISBN: 978-0-2611-0220-0 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Inhalt & Review: "The Treason of Isengard" knüpft direkt an den Vorgänger "The Return of the Shadow" an. Dort rollte Christopher Tolkien ja die Entstehung von "Der Herr der Ringe" von den Anfängen bis zur Ankunft in den Minen von Moria – genauer gesagt dem Fund von Balins Grab – auf. Dementsprechend widmet man sich hier sehr bald den ersten Entwürfen zu Gandalfs Duell mit dem Balrog, und seinem Fall auf der Brücke von Khazad-Dum. Danach geht es weiter nach Lothlórien, wo wir schließlich auf die Lady Galadriel treffen, wobei auch dieses Abenteuer bis zur fertigen Fassung in "Die Gefährten" einige Änderungen durchlief. Gleiches gilt dann auch für die weitere Entwicklung der Story. So sollten die übrig gebliebenen Gefährten zuerst nicht am Westufer des Rauros, sondern vielmehr einer kleinen Insel anlegen. Der Verrat von Boromir war zwar schon früh Teil der Geschichte, nicht jedoch, dass dieser kurz darauf im Kampf gegen Orks verstirbt – denn in den ersten Handlungsentwürfen zum weiteren Verlauf der Story war Boromir noch Teil der Gruppe. Nach der Trennung der Gemeinschaft des Rings geht es dann mit Fangorn weiter, denn auch Graubart durchlief eine lange Entwicklung; ursprünglich wären er, und der Wald an sich, nämlich noch als bedrohliche Präsenz geplant gewesen. Den Abschluss bildet dann die Ankunft von Aragorn (der im Verlauf der Geschichte nun auch zunehmend mit diesem Namen angesprochen wurde, statt mit "Trotter" – von Streicher fehlt hier ohnehin noch jede Spur), Legolas, Gimli und Gandalf in den Hallen von Edoras, wo wiederum zuerst von Schlangenzunge noch nichts zu sehen war. Dazwischen widmet sich Christopher Tolkien zudem der weiteren Planung der Reise von Frodo, Sam und Gollum. Dass Frodo gefangen genommen und in einen Wachturm gebracht wird, und Sam in dieser Zeit den Ring an sich nimmt, war schon erstaunlich früh Teil von Tolkiens Überlegungen, wie die Geschichte weitergehen soll.

All dies zu entdecken war zweifellos wieder sehr interessant, ich muss aber sagen, dass mir der vorherige Band der Reihe doch um einiges besser gefallen hat. Einerseits, weil wir dort die ersten Ursprünge und Entwürfe von "Der Herr der Ringe" zu Gesicht bekamen, was für mich schon noch mal einen anderen, größeren Reiz hatte. Darüber hinaus verlor sich Christopher in meinen Augen hier teilweise in Details, die zumindest mich doch eher nur marginal interessierten. So hätte ich es wohl vorgezogen, wenn er die Entwicklung bzw. Änderungen im zeitlichen Ablauf, so wie den Abschnitt zu den Runen, gesammelt in einem Anhang behandelt hätte – wo es all jene (so wie ich), die sich dafür doch eher nur sehr peripher interessieren, problemlos hätten überspringen können. Zudem sind die Abweichungen diesmal teilweise nicht mehr ganz so groß. Klar gilt grundsätzlich auch weiterhin das bei "The Return of the Shadow" gesagte: Die Parallelen sind mindestens so spannend wie die Unterschiede. Und generell war es auch in diesem Band wieder höchst interessant, in dieser detaillierten Form einen Einblick in die Entstehungsgeschichte von "Der Herr der Ringe" zu erhalten. Trotzdem, ganz so fasziniert und begeistert wie Band sechs der "History of Middle-Earth" hat mich "The Treason of Isengard" nicht.

Fazit: Der Vorgänger-Band hat mich zwar doch noch die Spur mehr geflasht, dennoch war es auch hier wieder sehr interessant, einen Einblick in J.R.R. Tolkiens Arbeitsweise beim Schreiben von "Der Herr der Ringe" zu erhalten. "The Treason of Isengard" deckt dabei in etwa alles von den Minen von Moria bis hin zur Ankunft in der Goldenen Halle in Edoras ab. Dabei ist man teilweise quasi live dabei, wie Tolkien die Handlung entwickelt, ausge- und überarbeitet hat. Manches nahm sehr rasch nahezu die endgültige Form aus "Die Gefährten" bzw. "Die zwei Türme" an, anderes war teils gravierenden Änderungen unterworfen. Wer sich für die Entstehungsgeschichte des wohl größten Fantasy-Epos aller Zeiten interessiert, kommt somit auch an "The Treason of Isengard" wieder nicht vorbei.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel





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