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Drei - Der Gefangene Drucken E-Mail
Eddie Dean tritt durch die Tür Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 28 August 2021
 
Titel: "Der dunkle Turm: Drei - Der Gefangene"
Originaltitel: "The Dark Tower: The Drawing of the Three - The Prisoner"
Bewertung:
Autoren: Peter David, nach einer Story von Robin Firth, basierend auf den Romanen von Stephen King
Übersetzung: Oliver Hoffmann
Illustrationen: Piotr Kowalski
Farben: Nick Filardi
Lettering: Delia Wüllner-Schulz (D)
Cover: Julian Totino Tedesco
Umfang: 136 Seiten
Verlag: Panini (D), Marvel (E)
Veröffentlicht: 21. September 2015 (D), 10. März 2015 (E)
ISBN: 978-3-95798-209-4 (D)
Kaufen: Taschenbuch (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Eddie Dean wächst als jüngstes von drei Kindern und unter Aufsicht ihrer alleinerziehenden Mutter in Brooklyn auf. Eines Tages wird seine Schwester von einem Auto überfahren. Jahre später gerät er, dem Vorbild seines drogensüchtigen großen Bruders Henry folgend, zunehmend auf die schiefe Bahn. Eine Entwicklung, die vom Tod ihrer Mutter noch einmal verstärkt wird. Während Henry den Drogen zunehmend verfällt, behält Eddie aber zumindest noch einen halbwegs kühlen Kopf – weshalb er auch anbietet, den jüngsten Auftrag als Drogenkurier, den eigentlich Henry hätte absolvieren sollen, zu übernehmen. Doch auf dem Flug zurück glaubt er dann, den Verstand zu verlieren, nimmt doch immer wieder Roland Deschain aus einer anderen Welt Kontakt zu ihm auf…

Review: Eigentlich hatte Marvel Comics die Adaption von "Der dunkle Turm" nach "Der Mann in Schwarz" abgesetzt, und Robin Furth sowie Peter David (und den die Reihe von Anfang an begleitenden Künstler Richard Isanove) mit "Last Shots" immer noch Gelegenheit gegeben, um von ihren Lesern Abschied zu nehmen. Dann jedoch beschloss man, die Reihe vielmehr doch noch fortzusetzen. Der logische nächste Schritt war somit, sich an die Adaption des zweiten Romans, "Drei", zu machen. In "Der Gefangene" steht somit die erste Person im Mittelpunkt, die Roland Deschain aus unserer Welt für seine Reise zum Dunklen Turm rekrutierte: Eddie Dean. Dabei folgt man dem bisherigen Ansatz, die Geschichte möglichst chronologisch zu erzählen, was in diesem Fall bedeutet, dass man sein Leben bis zu jenem Punkt, wo Roland in dieses trat, aufrollt. Angefangen bei seiner ersten richtigen Erinnerung aus seiner Kindheit – dem Tod seiner Schwester – über das Aufwachsen mit seinem großen Bruder Henry, bis hin zu jenem schicksalhaften Drogenkurier-Auftrag, während dem dann schließlich Roland mit ihm über die Tür am Stand Kontakt aufnahm. Diese chronologische Erzählweise, die auch dafür sorgt, dass wir Eddie hier noch bevor Roland in sein Leben tritt so richtig kennenlernen, gefiel mir grundsätzlich sehr gut. Allerdings leidet "Der Gefangene" letztendlich unter demselben Problem wie "Drei": Ich fand den zweiten Band der Reihe doch um einiges schwächer als den faszinierend-packend-düsteren Einstieg mit "Schwarz".

Darüber hinaus fällt einem sofort der Bruch in der künstlerischen Gestaltung aus. Trotz wechselnder Illustratoren (ab "Die Reise beginnt") wurde optisch dank der Farben von Richard Isanove Kontinuität gewahrt, und wirkte alles wie aus einem Guss. Mehr als das war dessen Farbgebung höchst eigenwillig, und gaben der Geschichte damit auch optisch einen ganz eigenen Charakter. Eben dies fehlt hier nun. "Der Gefangene" sieht letztendlich aus wie ein sehr typischer und gewöhnlicher Comic; zwar ist er keinesfalls schlecht gezeichnet, noch schlecht koloriert, und sieht insgesamt mehr als ordentlich aus (zumindest überwiegend; denn die hier vorgestellte Interpretation des dunklen Turms bricht nicht nur mit der bisherigen Darstellung innerhalb der Reihe, sondern war in meinen Augen dieser auch recht deutlich unterlegen. Zudem finde ich Roland doch etwas zu jung und milchgesichtig eingefangen). Dennoch ist für mich mit dem Abgang von Isanove ein Aspekt, der die Comics der Reihe bis dahin ausgezeichnet hatte, verloren gegangen. Immerhin sind Robin Furth, welche Stephen Kings Romanvorlage adaptiert, und Peter David, der die Texte beisteuert, der Reihe erhalten geblieben, und setzen ihre gute Arbeit fort – wobei mir persönlich ein bisschen die Erzählerstimme, die sich der eigenwilligen Sprache von Rolands Welt bedient, fehlte, da hier nun vielmehr Eddie selbst als Erzähler agiert. Letzten Endes wirkt das alles zwar soweit solide, kann sich jedoch mit den besseren Vorgänger-Bänden der Reihe nicht wirklich messen.

Fazit: Zwar ist die chronologische Erzählweise von Eddie Deans Leben, ehe er auf Roland Deschain traf, nicht ohne Reiz, und vor allem dann das letzte Kapitel, wo es zu eben diesem Zusammentreffen kommt, gut gemacht, mit den ersten Blicken, die wir auf die andere Welt – wo Roland gerade von den Riesenkrebsen angefallen wird – erhaschen. Aber einerseits fand ich auch schon bei der Vorlage "Drei" weitaus weniger spannend als "Schwarz" (worunter nun natürlich auch die Comic-Adaption leidet), und andererseits ist mit dem Abgang von Richard Isanove auch der ganz eigene, eigenwillige Look der "Dunkler Turm"-Comics verloren gegangen. "Der Gefangene" sieht leider doch vergleichsweise gewöhnlich aus. Insofern kann der ersten Teil der Comic-Adaption von "Drei" für mich weder inhaltlich noch optisch an die besseren Comics der Reihe anknüpfen – bleibt jedoch aufgrund der immerhin soliden Qualität, die nach wie vor geboten wird, für Hardcore-"Dark Tower"-Fans durchaus und weiterhin interessant.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 2015 Panini Comics






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