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Star Wars: Blick in die Zukunft Drucken E-Mail
Eine weit, weit entfernte Galaxis am Scheideweg Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 16 September 2018
 
Titel: "Blick in die Zukunft"
Originaltitel: "Vision of the Future"
Bewertung:
Autor: Timothy Zahn
Übersetzung: Ralf Schmitz
Umfang: 428 Seiten
Verlag: Heyne (D), Bantam Spectra (E)
Veröffentlicht: August 2000 (D), 01. September 1998 (E)
ISBN: 978-3-453-17154-3
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Luke erfährt, dass Mara Jade seit einigen Tagen auf dem Planeten Nirauan verschollen ist, und beschließt, nach dem Rechten zu sehen. Nach seiner Ankunft ergeht es ihm grundsätzlich ähnlich: Auch sein X-Flügler ist plötzlich verschwunden. Zudem trifft er auf die dort ansässigen Lebewesen, wobei es ihm im Gegensatz zu Mara dank seiner Verbindung zur Macht gelingt, mit diesen fledermausartigen Wesen in direkten Kontakt zu treten. Diese bringen ihn schließlich auch zu Mara, die sich von ihren Verletzungen mittlerweile erholt hat, jedoch immer noch auf dem Planeten festsitzt. Den beiden gelingt es, ihre gegenseitigen Differenzen zu überwinden und ihre problematische Vergangenheit hinter sich zu lassen. Gemeinsam versuchen sie schließlich, dem Wunsch der Qom Jha folgend, in die imperiale Festung auf dem Planeten einzudringen – doch dabei wird Mara schwer verletzt. Währenddessen gegen die Wogen in der Neuen Republik aufgrund der Offenbarung, dass einige Bothaner dem Imperium bei seinem Überfall auf den friedlichen Planeten Camaas geholfen haben, weiter hoch. Schließlich sieht man keine andere Möglichkeit, die Gemüter zu beruhigen, als einen Versuch zu unternehmen, das sogenannte Camaas-Dokument, welches die Kollaborateure beim Namen nennt, an sich zu bringen. Doch dieses befindet sich im Datenzentrum auf Bastion – und damit mitten im Herzen der Überreste des Imperiums. Han und Lando fliegen los, um sich in die Höhle des Löwen zu begeben. Währenddessen erfährt Rätin Leia von Admiral Paellons überraschendem Friedensangebot. Trotz der Warnung ihrer Berater, dass es sich – gerade auch im Hinblick auf die angebliche Rückkehr von Großadmiral Thrawn – um eine Falle handeln könnte, beschließt sie, seiner Einladung zu folgen…

Review: Wie bei "Schatten der Vergangenheit" schon erwähnt wurde der zweite Teil der eigentlich ja nur Duologie rund um die "Hand von Thrawn" vom Heyne-Verlag auf zwei Romane aufgeteilt. Klar kann man da jetzt Geldmacherei schreien, aber aufgrund der Länge der Vorlage fand ich es nachvollziehbar, und nicht zuletzt da man von "Star Wars" Trilogien halt einfach gewohnt ist, begrüße ich diese Entscheidung. Zumal man am Ende von "Blick in die Zukunft" nicht den Eindruck hat, dass die Geschichte hier irgendwie mittendrin unterbrochen wurde. Der Abschluss der Mission auf Bastion, inklusive der Begegnung zwischen Han und Lando mit "Thrawn" sorgt für einen gefälligen, passenden und durch und durch stimmigen Ausklang; ich würde behaupten, wenn man sich die Romane völlig unbedarft und ohne Vorwissen zur Brust nimmt, würde man nicht vermuten, dass dieser erst vom deutschen Verlag so gesplittet wurde, und es an dieser Stelle eigentlich direkt weiterging. Insofern hat Timothy Zahn, wohl unbewusst, dem deutschen Verlag hiermit einen großen Gefallen getan. Was den Roman an sich betrifft, konnte mir dieser grundsätzlich ebenfalls wieder sehr gut gefallen, wobei mein Eindruck insofern hier mal der ersten Thrawn-Trilogie folgt, als ich auch dort den zweiten Teil eine Spur schwächer fand als den ersten. Dies wiederholt sich hier nun. Am besten konnte mir alles rund um Luke und Mara gefallen. Die beiden haben halt einfach eine ganz einige Chemie, die ihre gemeinsamen Momente immer sehr interessant macht. Mir gefiel auch sehr gut, wie diese neuerliche Begegnung Luke dazu zwingt, sich seinen Schwächen zu stellen, und zugleich Mara erkennt, dass sich dieser in den vergangenen zehn Jahren aufgrund seiner Erfahrungen ebenfalls deutlich weiterentwickelt hat. Zum Ende hin deutet sich dann auch langsam jene zarte Bande an, die schließlich in "Union" ihren Höhepunkt finden wird.

Davon abgesehen stach für mich in erster Linie noch das packende Finale auf Bastion hervor, wo sich die Verschwörer im Imperium einerseits mit dem Besuch von Admiral Paellon herumschlagen müssen, und sich zugleich der versuchten Spionage durch Han und Lando gegenübersehen. Wie sich die Schlinge hier um Disra, Tierce und Flim immer enger zieht, es ihnen dann aber doch noch in letzter Sekunde gelingt, zumindest vorerst noch ihren Kopf aus eben dieser zu ziehen und ihren Plan – mit der Übergabe des gefälschten Camaas-Dokuments an Han und Lando durch "Großadmiral Thrawn" – erfolgreich abzuschließen, war schon spannend mitzuverfolgen. Nett fand ich zudem noch die Begegnung zwischen Leia und Paellon, und die gemeinsame Annäherung, die dort trotz anfänglicher Skepsis auf beiden Seiten deutlich wurde. Davon abgesehen fand ich allerdings – eben von den Luke/Mara-Szenen abgesehen – die ersten beiden Drittel des Romans nicht ganz so interessant und mitreißend, wie das beim Vorgänger und insbesondere auch der ersten Thrawn-Trilogie der Fall war. Nichtsdestotrotz ist es Timothy Zahn auch hier wieder gelungen, einerseits einen enorm kurzweiligen Roman vorzulegen, durch den man als Leser aufgrund seines guten und flotten Schreibstils förmlich fliegt, und der andererseits von der ersten bis zur letzten Seite echtes "Star Wars"-Flair verströmt. Und jeder, der das für eine kleine Leistung hält, soll sich mal einige der weniger gelungenen "Legends"-Romane wie die Callista-Trilogie oder "Der Kristallstern" vorknöpfen. Dann weiß man solche zwar vielleicht nicht ganz so überraschende, aber nichtsdestotrotz durchgängig unterhaltsame Bücher wie "Blick in die Zukunft" gleich um so mehr zu schätzen.

Fazit: "Blick in die Zukunft" begeisterte mich vor allem mit den wunderbaren gemeinsamen Momenten von Luke und Mara, welche die Entwicklung insbesondere von Luke – seit der Original-Trilogie – verdeutlicht. Darüber hinaus hatte es mir dann vor allem noch das Finale auf Bastion angetan, wo es Timothy Zahn sehr gut gelingt, die Spannungsschraube anzuziehen – wobei ich es besonders spannend und reizvoll fand, dass dies im vorliegenden Fall in erster Linie mal die Schurken betraf; weil ansonsten kennt man das ja eher rund um die Helden (wobei Han und Lando eh auch in Bedrängnis kommen). Allerdings mangelte es "Blick in die Zukunft" ein bisschen an den ganz großen, neuen Ideen, an dramatischen Entwicklungen, und interessanten Offenbarungen. Vor allem die ersten zwei Drittel vermochten mich nur soweit es Luke und Mara betraf so richtig zu packen. Der Rest bliebt zwar ebenfalls immer kurzweilig, war aber halt nicht ganz so mitreißend, wie ich das von der ersten Thrawn-Trilogie oder auch "Schatten der Vergangenheit" kannte. Ansonsten hat Timothy Zahn aber auch mit "Blick in die Zukunft" wieder einen tollen, starken und empfehlenswerten "Star Wars"-Roman vorgelegt, dem es sehr gut gelingt, sowohl auf die Original-Trilogie als auch die danach erschienenen Legends-Romane aufzubauen, die dortige Geschichte auf schlüssige und zufriedenstellende Art und Weise weiterzuerzählen, und vor allem auch, das klassische "Star Wars"-Flair einzufangen.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel





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