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Star Wars: X-Wing - Das letzte Gefecht Drucken E-Mail
Dürftige Fortsetzung der X-Wing-Reihe Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 17 Juni 2018
 
Titel: "X-Wing: Das letzte Gefecht"
Originaltitel: "X-Wing: Starfighters of Adumar"
Bewertung:
Autor: Aaron Allston
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 310 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Bantam Books (E)
Veröffentlicht: Januar 2004 (D), 03. August 1999 (E)
ISBN: 978-3-442-24231-2
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Unmittelbar nachdem er sich einvernehmlich von Qwi Xux getrennt hat, wird Wedge Antilles auf eine neue Mission geschickt. Zusammen mit drei weiteren Piloten soll er sich nach Adumar begeben, um den Botschafter der Neuen Republik zu unterstützen. Die Adumari halten Kampfpiloten in allen Ehren, weshalb sie Wedge, den Helden der Rebellion, kennenlernen wollen. Dieser beschließt, Tycho Celchu, Derek "Hobbie" Klivian und Wes Janson mitzunehmen. Unmittelbar nach ihrer Ankunft werden sie zum ersten Mal von anderen Kampfpiloten des Planeten herausgefordert – und triumphieren. Wedge ist erschüttert zu erfahren, dass diese Duelle zum Alltag gehören, und üblicherweise bis zum Tod stattfinden, statt etwa in Simulatoren oder zumindest mit reduzierter Waffenstärke. Seine Skrupel, seine Gegner zu töten, bringt ihm vor allem am Hof des Anführers des größten Staates des Planeten – mit dem die Neue Republik verhandelt – einige kritische Blicke ein. Nach einigen diplomatischen Scharmützel kommt es schließlich zum Eklat, als Wedge sich weigert, Perator Pekaelic ke Teldan, der sich zum Anführer einer neuen Weltregierung ausgerufen hat, im Kampf gegen die anderen Staaten zu unterstützen. Er und die anderen Piloten werden für vogelfrei erklärt. Nun müssen sie sich entscheiden, ob sie es dabei belassen, vom Planeten zu fliehen, oder sich vielmehr der Rebellion gegen den Perator anschließen…

Review: Auf "Das letzte Gefecht" (der mir im Gegensatz zu den früheren Romanen der Reihe noch unbekannt war) hatte ich mich schon richtig gefreut. Zwar ist Aaron Allston nicht mein Lieblingsautor der Reihe (das ist und bleibt Michael A. Stackpole), und waren seine X-Wing-Romane im direkten Vergleich nicht mehr ganz so nach meinem Geschmack, aber nach den ersten beiden Büchern der Callista-Trilogie freute ich mich auf eine Verschnaufpause, ehe ich mir Barbara Hamblys zweites Verbrechen gegen die Menschlichkeit ("Planet des Zwielichts") vorknöpfe. Zugegeben, im Vergleich zu diesem dürfte "Das letzte Gefecht" einer Offenbarung gleichen, aber ich hatte eigentlich erwartet, dass es Aaron Allston auch gelingen würde, "Darksaber" klar hinter sich zu lassen. Und eben da hatte ich ihm scheinbar zu viel zugetraut (so viel zu meiner erhofften Verschnaufpause). Was ich bei solchen fortlaufenden Reihen (und damit meine ich jetzt eher "Star Wars" an sich, statt nur "X-Wing", spielt doch alles im gleichen Universum und bedient sich teilweise denselben Figuren) irgendwie immer spannend finde, ist wenn sich die einzelnen Autoren offensichtlich was die Weiterentwicklung der Figuren betrifft nicht ganz einig sind. Nehmt nur, da ich die Trilogie gerade angesprochen hatte, Barbara Hambly her, die meinte, Luke einen love interest vorsetzen zu müssen – dabei jedoch übersah, dass Timothy Zahn mit Mara Jade seine einzig logische Partnerin schuf. Etwas, das ja auch die Mehrheit der "Star Wars"-Leser so sahen, weshalb Callista nun mal von vornherein einen schweren Stand hatte. Mit Wedge ist es ähnlich. Sowohl in den Romanen von Michael A. Stackpole als auch Aaron Allston wurde die Verbindung, die zwischen Iella Wessiri und Wedge Antilles besteht, deutlich – was Kevin J. Anderson jedoch nicht daran hinderte, ihm in seiner Jedi-Akademie-Trilogie eine Liebesaffäre mit Qui Xux anzudichten. Letztendlich bekam aber Allton das letzte Wort, welches er dazu nutzt, die beiden gleich zu Beginn von "Das letzte Gefecht" voneinander zu trennen. Dennoch denke ich mir in solchen Fällen immer: Gibt’s da keinen Lektor, der drüberschaut, sich mit den Autoren über ihre Pläne austauscht, und Feedback gibt? Mit etwas mehr Abstimmung ließen sich solche Kurskorrekturen verhindern.

Das ist letztendlich aber eh nur eine Randnotiz; ich erwähne es nur, weil es im vorliegenden Fall aufgrund der flotten Art und Weise, wie Allston ihre Beziehung gleich zu Beginn des Romans verwirft, so offensichtlich ist. Viel schwerer wiegt, dass mich "Das letzte Gefecht" sowohl vom Inhalt als insbesondere auch vom Ton nicht so recht ansprechen wollte. Die ständigen Witzeleien zwischen den Piloten trafen meinen persönlichen Humorgeschmack leider nicht so recht, weshalb sie überwiegend bei mir nicht zündeten, und ich sie damit – vor allem in dieser Fülle – doch eher als mühsam empfand. Nicht selten ließen mich die ach-so-lustigen Kommentare mit den Augen rollen. Zugegeben, Humor ist nun mal extrem subjektiv, aber mich brachten diese ganzen Sprüche nicht einmal zum Schmunzeln, geschweige denn zum Lachen. Ich fand's einfach nur mühsam, unpassend, und vor allem auch extrem aufgesetzt. Aber auch inhaltlich konnte ich mit "Das letzte Gefecht" nur bedingt etwas anfangen. Die Kultur der Adamari leuchtete mir z.B. nur bedingt ein, weil wenn Kämpfe bis zum Tod tatsächlich derart auf der Tagesordnung stehen wie es hier dargestellt wird, müssten sie sich doch eigentlich schon längst ausgerottet haben. Die Raum- bzw. Luftkämpfe fand ich zudem nicht wirklich packend beschrieben, aber das ist bei Allston ja nichts Neues. Ich persönlich finde, dass das Stackpole wesentlich besser drauf hat. Und generell mangelte es mir bei "Das letzte Gefecht" teilweise etwas an Action. Erst zum Ende hin dreht der Roman diesbezüglich dann halbwegs auf, wobei mir vor allem die Schlacht des – kurzen – Bürgerkrieges gut gefallen konnte. Das nachfolgende Gefecht mit dem Imperium fand ich hingegen doch eher überflüssig, und wenig mitreißend. Gut gefiel mir an "Das letzte Gefecht" die sehr persönliche Story zwischen Wedge und Iella. Auch die Schlacht des Bürgerkriegs hatte ich ja gerade positiv hervorgehoben. Zudem ist "Das letzte Gefecht" angenehm kurz (ich war in etwas mehr als drei Stunden durch), und lässt so trotz der nicht immer packenden Handlung keine Langeweile aufkommen. Zudem fand ich es generell wieder einmal nett, von den Jedi- und Machtgeschichten wegzukommen (nicht, dass ich dagegen grundsätzlich etwas einzuwenden hätte, ganz im Gegenteil; aber ein bisschen Abwechslung tut immer gut) und wieder ein Abenteuer mit den Piloten des Renegaten-Geschwaders zu erleben. Und gerade auch nach der Fülle an Todesstern-Kopien, die mir zuletzt (bei meiner möglichst chronologischen Reise durchs Legends-Universum) unterkamen, war es schön, mal wieder einen "Star Wars"-Roman ohne dieses ausgelutschte Plotkonstrukt zu lesen. Trotzdem, wesentlich besser als "Darksaber" – und das hatte ich mir eigentlich schon erwartet – fand ich "Das letzte Gefecht" jetzt auch nicht.

Fazit: Weder meine Vorfreude auf "Das letzte Gefecht" noch meine Hoffnung auf eine – qualitative – Verschnaufpause während der Callista-Trilogie wurden belohnt. Und eigentlich, wenn man sich meine bisherigen Reviews zu Aaron Allstons "X-Wing"-Büchern ansieht, hätte ich ja fast damit rechnen müssen. Und leider war auch "Das letzte Gefecht" wieder überwiegend nicht nach meinem Geschmack. Vor allem der Humor war mir zu aufdringlich, aufgesetzt, überpräsent – und schoss zudem konsequent an meinem eigenen Geschmack vorbei, weshalb kein einziger Gag zündete, und ich mich statt zu Schmunzeln vielmehr dabei ertappte, in regelmäßigen Abständen mit den Augen zu rollen. Diese flapsigen Dialoge und die ganzen Witzeleien zwischen den Piloten gingen mir jedenfalls rasch gegen den Strich. Aber auch die Story wollte mich nicht so recht ansprechen. Die Raumschlachten sind im Vergleich zu Stackpole längst nicht so packend geschrieben. Und das letzte Gefecht gegen das Imperium hätte sich Allston schenken sollen, da es nach der Schlacht im Bürgerkrieg zuvor doch ziemlich antiklimaktisch war. Gut fand ich in erster Linie alles rund um Wedge und Iella, einzelne Momente und Einfälle, sowie der besagte Kampf im Bürgerkrieg. Vor allem aber profitiert "Das letzte Gefecht" davon, mit nur knapp über 300 Seiten kurz genug zu sein, um trotz des mich nicht wirklich ansprechenden Inhalts zumindest auch nie langweilig zu werden. Wirklich Kraft tanken, bevor ich mich nun auf "Planet des Zwielichts" stürze, konnte ich bei "Das letzte Gefecht" aber leider nicht.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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