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Star Wars: Der Kampf des Jedi Drucken E-Mail
Michael Stackpoles Sidequel zur Jedi-Akademie-Trilogie Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 27 Mai 2018
 
Titel: "Der Kampf des Jedi"
Originaltitel: "I, Jedi"
Bewertung:
Autor: Michael Stackpole
Übersetzung: Ralf Schmitz
Umfang: 620 Seiten
Verlag: Heyne (D), Bantam Spectra (E)
Veröffentlicht: Mai 2001 (D), 04. Mai 1998 (E)
ISBN: 978-3-453-17777-0
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Seit einigen Wochen liefert sich die Sonderstaffel regelmäßig Scharmützel mit den Piraten der imperialen Kommandantin Leonia Taviras, die auch Invids genannt werden (da sie vom Sternenzerstörer Invidious aus operieren). Beim Versuch, den Standort ihrer Basis herauszufinden, wird Corran Horns Frau Mirax gefangengenommen. Um sie aufzuspüren, hält der machtbegabte Corran es für wichtig, sein Jedi-Erbe anzutreten, weshalb er sich Luke Skywalker auf dessen gerade erst gegründeten Jedi-Akademie auf Yavin IV anschließt. In den darauffolgenden Wochen erlebt er die dramatischen Ereignisse rund um Kyp Durron, sowie den Geist von Exar Kun. Letzten Endes ist Corran jedoch von Lukes Ausbildung desillusioniert, und beschließt, der Jedi-Akademie den Rücken zu kehren. Nach einem Kurzbesuch auf Corellia, der ihn mit seinem Großvater vereint, schleicht sich Corran mit einer falschen Identität unter die Invids. Dank seiner Flugkünste steigt er rasch auf, und erschleicht sich zunehmend Taviras' Vertrauen. Doch um seine Mission erfolgreich abzuschließen und seine Frau zu retten, muss Corran alle Seiten seiner Persönlichkeit – den Kampfpiloten, den CorSec-Ermittlung, aber eben auch den Jedi-Ritter – vereinen…

Review: "Der Kampf des Jedi" (den ich persönlich ja eher "Der Weg des Jedi" betitelt hätte) ist vor allem in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Als erstes sticht dabei zweifellos die Erzählweise hervor. "Der Kampf des Jedi" ist einer der wenigen (oder vielleicht, zumindest soweit es das Expanded Universe betrifft, sogar der einzige?) "Star Wars"-Romane, die aus der Ich-Perspektive erzählt werden. Sprich, Corran Horn erzählt uns quasi die Geschichte, so wie er sie erlebt. Das allein war schon mal etwas anderes, lässt den Roman hervorstechen, erlaubt es uns aber vor allem auch, als Leser mit Corran Horn förmlich zu verschmelzen, da wir alles auch wirklich nur aus seiner Sicht erleben, und unmittelbar an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Das zweite, was hervorsticht, ist das Setting, welches insofern ungewöhnlich ist, als es während anderer Bücher angesiedelt ist, und diese bis zu einem gewissen Grad umschreibt. So erfahren wir hier nun, dass Corran Horn – wenn auch unter anderem Namen – Teil der Jedi waren, die während der Trilogie von Kevin J. Anderson von Luke Skywalker auf Yavin IV ausgebildet wurden. Nun könnte man glauben, dass ich diesen Teil des Romans langweilig fand, da ich die Jedi-Akademie-Trilogie unmittelbar davor gelesen habe und somit die Handlung schon kannte – doch das genaue Gegenteil ist der Fall: Vielmehr war es gerade der Teil auf Yavin IV, der mir an "Der Kampf des Jedi" am besten gefallen hat.

Einerseits fand ich es sehr interessant, die Ereignisse dort aus einer anderen Perspektive zu erleben, und auch ein paar zusätzliche, neue Informationen darüber zu erhalten. Vor allem aber gefielen mir die Diskussionen – und teilweise auch Konflikte – zwischen Corran und Luke. Andere mögen das kritischer sehen, aber ich konnte bei ihren Meinungsverschiedenheiten immer beide Seiten der Argumentation nachvollziehen, und empfand daher weder Corran für seine Kritik an Luke unsympathisch, noch hätten mir seine – teils berechtigten – Einwendungen gegen Lukes Lehrstil wiederum dessen Figur irgendwie verdorben. Wir sind nun einmal alle nicht perfekt, Luke befindet sich zum ersten Mal in dieser Situation, und tut das Beste, was er kann – aber es ist nur natürlich, dass nicht jeder mit seinem Ausbildungsstil etwas anfangen kann. Und wenn man dann, so wie Corran, noch dazu bis zu einem gewissen Grad eine zerrissene Persönlichkeit ist, die selbst nicht weiß, welche Art und Mensch bzw. Held sie sein will, macht es dies nur umso schwerer. Jedenfalls fand ich den Teil auf Yavin IV wirklich fantastisch, und war es für mich sehr interessant, die Ereignisse aus der Jedi Akademie-Trilogie aus dieser etwas distanzierteren Perspektive zu erleben.

Leider ist zu dem Zeitpunkt, wo Corran Horn die Jedi-Akademie verlässt, noch rund die Hälfte des Buches übrig. Und eben diese war es dann auch, die für mich doch etwas abfiel. Alles rund um Corrans Rettung von Mirax – sein Besuch auf Corellia, seine verdeckten Ermittlungen unter den Invids, sowie sein abschließender Einsatz auf Centares (wo er eine doppelte Identität annimmt, was mich an Superhelden-Geschichten wie Batman & Co. erinnerte) – fand ich nur bedingt interessant. Kritisch sah ich zudem die Jensaari, mit denen Stackpole eine weitere Gruppe machtsensitiver Kämpfer – als Alternative zu den Jedi – in den Legends-Kanon einführte (was sehr stark einer ähnlichen Idee aus den "Dark Empire"-Comics ähnelte). Das Teamup von Corran und Luke am Ende war dann zwar wieder recht nett, und auch seine gemeinsamen Momente A'kla waren interessant. Insgesamt machte sich in der zweiten Hälfte des Buches jedoch seine epische und für das Erweiterte Universum doch eher ungewöhnliche Länge zunehmend bemerkbar. Vor allem den Besuch auf Corellia finde ich rückwirkend betrachtet doch ziemlich überflüssig. Aber auch bei seiner Undercover-Mission hätte man den Rotstift ansetzen und deutlich kürzen können; nicht zuletzt, da sich die Spannung in Grenzen hielt (das ist halt eines der Probleme solcher Geschichten aus der Ich-Perspektive: Man weiß, das der Hauptfigur nichts passieren kann). Mir persönlich hätte dadurch jedenfalls nichts gefehlt – und der Roman wohl noch einmal eine Spur besser gefallen.

Fazit: "Der Kampf des Jedi" ist in zweierlei Hinsicht ein sehr ungewöhnlicher "Star Wars"-Roman. Einerseits, weil er aus der Ich-Perspektive erzählt ist, und andererseits, weil ca. die Hälfte des Buches parallel zur "Jedi Akademie"-Trilogie von Kevin J. Anderson verläuft. Eben diese beiden Aspekte erwiesen sich für mich letztendlich als seine größten Stärken. Die Ich-Erzählform erlaubt es einem als Leser, sich noch stärker als bei anderen Büchern mit der Hauptfigur zu identifizieren und in sie einzutauchen. Vor allem aber fand ich es sehr interessant, die Geschichte aus der Jedi Akademie-Trilogie aus einer anderen Perspektive zu erleben. Obwohl ich die Grundzüge der Story schon kannte und besagte Trilogie unmittelbar davor gelesen hatte, fand ich diesen Teil also nicht langweilig, sondern vielmehr erhellend. Vor allem die Diskussionen zwischen Luke und Corran hatten es mir dabei angetan, nicht zuletzt, da Stackpole keinen von ihnen als den perfekten, unantastbaren Jedi darstellt und sie beide bis zu einem gewissen Grad Recht und Unrecht haben. Bedauerlicherweise fiel der Rest des Romans – und das ist immerhin noch knapp die Hälfte – für mich dann eher ab. Hier hätte Stackpole nach meinem Geschmack wesentlich kürzen und was Mirax' Rettung betrifft viel schneller auf den Punkt kommen sollen. Mit über 600 Seiten zählt "Der Kampf des Jedi" nämlich zu den längeren "Star Wars"-Romanen, und zumindest aus meiner Sicht hätte es eben diese Länge nun wirklich nicht unbedingt gebraucht. Die sehr interessanten Einblicke in einen Jedi-Adepten, die ungewöhnliche Erzählperspektive sowie vor allem der Teil auf Yavin IV machten "Der Kampf des Jedi" für mich aber auf alle Fälle lesenswert.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel





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