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Star Wars - Dark Forces: Jedi Knight Drucken E-Mail
Lässt leider einiges an Potential links liegen Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 24 September 2017
 
Titel: "Star Wars - Dark Forces: Jedi Knight"
Bewertung:
Autor: William C. Dietz
Illustrationen: Dave Dorman
Umfang: 128 Seiten
Verlag: Dark Horse Comics
Veröffentlicht: 14. Oktober 1998
ISBN: 978-0-399-14452-8
Kaufen: Hardcover (E), >Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Mit Hilfe von Han, Luke und Leia gelingt es Kyle Katarn und seiner treuen Begleiterin Jan, sich bis nach Ruusan durchzuschlagen. Dort sind sie jedoch, da man eine kleine Einsatztruppe für geeigneter hält, auf sich allein gestellt – wobei sie sich zumindest Hilfe von den dortigen Siedlern holen, die über die Ankunft der imperialen Truppen alles andere als erfreut sind. Danach gilt es, sich bis zu Jereks Turm durchzuschlagen, der er im Tal des Jedi bauen ließ, um sich bis zu diesem durchzuschlagen und die Energie der dort gefangenen Jedi und Sith anzuzapfen. Wenn ihm dies gelingt, droht der Galaxis der Untergang. Doch bevor er Jerec besiegen kann, muss Kyle nicht nur seine Fähigkeiten im Umgang mit der Macht erweitern, sondern auch der Versuchung der dunklen Seite widerstehen…

Review: Im Vergleich zum ersten Band dieser zweiteiligen Adaption des PC-Spiels fiel "Jedi Knight" für mich leider doch ein wenig ab. Grundsätzlich gilt mal was die vorhandenen Mankos betrifft dass bei "Rebel Agent" festgehaltene, sprich, William C. Deitz adaptiert das Spiel nur äußerst lose, was zwar auf der einen Seite verständlich ist, andererseits hier aber teilweise Ausmaße annimmt, dass man sich schon fast in einer anderen Geschichte wähnt. Sprich, während ich die Unterschiede bei "Rebel Agent" noch interessant fand, schoss er damit aus meiner Sicht übers Ziel hinaus. Auch die Einbindung ins EU- bzw. Legends-Universum fällt einem nach wie vor schwer. Dies fand ich ebenfalls insofern noch einmal schwerer als beim vorangegangenen Band, da Han, Leia und Luke hier eine noch größere Rolle spielen. Damit will er die Ereignisse wohl stärker im Expanded Universe verankern, was grundsätzlich ja lobenswert wäre, wenn es nicht völlig unlogisch erscheinen würde, dass Luke den Jedi-Novizen Kyle auf eine derart wichtige Mission, die über das Schicksal der gesamten Galaxis entscheiden könnte, allein losschickt. Während Luke im Spiel von vornherein nicht auftaucht und sich dadurch diese Frage nie so in den Vordergrund drängt, wird man hier nun unweigerlich mit ihr konfrontiert, und die von Deitz gefundene Erklärung überzeugte mich leider nicht wirklich.

Erschwerend kommen nun noch zwei weitere Kritikpunkte hinzu. So fand ich jene Erweiterungen, die er an der Vorlage vornimmt, im Gegensatz zu "Rebel Agent" (wo diese die Geschichte für mich durchaus aufwerteten; was insbesondere für die ausführliche Vorgeschichte rund um Morgan und Rahn betrifft) nicht übermäßig gelungen. Alles rund um die einheimischen Siedler hätte man z.B. problemlos streichen können, ohne wichtiges zu verlieren. Auch der Flashback zur damaligen Schlacht, den Kyle im Tal der Jedi dann erlebt, war irgendwie schräg. Vor allem aber fand ich es seltsam – und unnötig – wie viel Aufmerksamkeit auf den jüngsten Gefolgsmann Jerecs, Yun, legt. Der macht zwar – sofern man auf dem Pfad des guten bleibt – im Spiel tatsächlich eine gewisse Entwicklung durch, sonderlich interessant fand ich seinen inneren Konflikt aber nicht. Ich finde, die kurzen Momente aus dem Spiel waren völlig ausreichend, um seine Wandlung darzustellen. Das größte Manko daran ist aber, dass ich eben diesen inneren Wettstreit viel lieber bei Kyle gesehen hätte. Womit wir beim eigentlichen Knackpunkt dieser frei erfundenen – und meines Erachtens entbehrlichen – Momente angekommen wären: Es nimmt Zeit vom Protagonisten der Geschichte weg. Deitz scheint an Kyle nicht wirklich interessiert zu sein, was vor allem deshalb problematisch ist, als der innere Wettkampf zwischen der hellen und der dunklen Seite das Spiel maßgeblich dominierte und beeinflusste. Nicht nur erhielt man unterschiedliche Kräfte, auch die Handlung entwickelte sich teilweise anders.

Gerade auch wenn man bedenkt, dass ein Roman viel mehr Potential bietet, um das Innenleben einer Figur zu betrachten, hätte ich mir schon erwartet, dass sich Deitz mit dieser Thematik näher auseinandersetzt, und uns zeigt, wie seine gute und seine böse Seite miteinander ringen. Stattdessen geht einer der interessantesten Aspekte des Spiels leider fast völlig flöten. All dies sorgt dafür, dass Deitz Adaption zu "Jedi Knight" nicht nur dem Spiel, sondern auch dem vorangegangenen Band deutlich unterlegen ist. Und doch ist auch der abschließende Band der "Dark Forces"-Novellen-Reihe noch halbwegs empfehlenswert. Dies liegt einerseits an der Geschichte an sich, die auch in dieser meines Erachtens suboptimal erzählten Form immer noch gefallen weiß, bei einzelnen Höhepunkten, ein paar gelungenen Ergänzungen und Hintergründen zum PC-Spiel, sowie den sehr schönen Illustrationen von Dave Dorman, die mir dank der kräftigeren Farben sogar nochmal eine ganze Ecke besser gefallen konnten als jene aus "Rebel Agent" (die dem Pinsel von Ezra Tucker entstammten). Und trotzdem: Auch abseits der sich aus dem Medium ergebenden Passivität – im Vergleich zur aktiven Tätigkeit, ein Spiel zu spielen, die Geschehnisse quasi selbst zu erleben und auch den Eindruck zu haben, direkt Einfluss auf die Geschichte zu nehmen – ist es letztendlich wohl spannender, "Jedi Knight" selbst zu spielen, als diese dann doch etwas zu lose und eigenwillige Adaption zu lesen.

Fazit: Meines Erachtens war "Jedi Knight" leider ganz klar das schwächste der drei "Graphic Story Albums", die rund um die "Dark Forces"-Reihe erschienen ist. Wo "Soldier for the Empire" die interessante Vorgeschichte von Kyle Katarn erzählte und dann auch auf die Mission rund um die Gewinnung der Todesstern-Pläne aufbaute, und "Rebel Agent" interessante Hintergrundinformationen zur Handlung aus dem Spiel lieferte, fällt "Jedi Knight" im Vergleich zum gleichnamigen Spiel leider ziemlich ab. Neben den bereits aus dem Vorgänger bekannten Problembereichen, wie der sehr losen Adaption oder auch der Tatsache, dass sich das Geschehen hier etwas schwer ins "Legends"-Universum einbinden lässt (was ich diesmal durch den längeren Auftritt von Han, Leia und insbesondere Luke nur umso schwerer zu schlucken fand), liegt dies in erster Linie daran, dass Dietz diesmal, im Vergleich zu den Vorgängern, aus meiner Sicht die falschen Schwerpunkte setzte. Statt des unnötigen Prologs rund um Han, Leia und Luke, der überflüssigen Geschichte rund um die Siedler auf Ruusan, sowie der ausgedehnten Betrachtung von Yuns innerem Konflikt hätte er sich lieber man stärker auf seine Hauptfigur Kyle Katarn und seinen inneren Wettkampf zwischen seiner hellen und dunklen Seite konzentrieren sollen – immerhin war diese auch ein wesentliches Merkmal des Spiels. Stattdessen wird der Versuchung der dunklen Seite kaum Beachtung geschenkt, und Kyles Werdegang letztendlich praktisch als Spaziergang dargestellt. Hier ließ Dietz bedauerlicherweise viel Potential liegen. Gerettet wird "Jedi Knight" in erster Linie davon, dass die Story selbst in dieser geringwertigeren Form immer noch gefallen kann, sowie den wirklich wunderschönen Illustrationen von Dave Dorman, die mir von der gesamten Reihe mit Abstand am besten gefallen konnten. Fans des Spiel können zwar – so sie ein halbwegs günstiges Angebot dieser mittlerweile vergriffenen Novelle finden – durchaus darüber nachdenken, zuzugreifen, weil interessant ist es schon, sie mit diesem zu vergleichen. Insgesamt konnte ich mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass ich die Zeit die ich zum Lesen gebraucht habe mit dem Zocken der Spiele-Vorlage besser, sinnvoller und unterhaltsamer verbracht hätte.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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