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Star Wars - Dark Forces: Rebel Agent Drucken E-Mail
Kyle Katarn wandelt auf den Spuren seines Vaters Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 17 September 2017
 
Titel: "Star Wars - Dark Forces: Rebel Agent"
Bewertung:
Autor: William C. Dietz
Illustrationen: Ezra Tucker
Umfang: 128 Seiten
Verlag: Dark Horse Comics
Veröffentlicht: 11. März 1998
ISBN: 978-0-399-14396-3
Kaufen: Hardcover (E), >Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Vor Jahren stieß Kyle Katarns Vater Morgan auf dem abgelegenen Planeten Ruusan auf das sogenannte Tal der Jedi, wo vor Jahrtausenden die letzte Schlacht im damaligen Krieg zwischen Jedi und Sith stattgefunden hat. Seitdem sind die "Seelen" der Krieger darin gefangen. Er teilte dieses Wissen mit dem Jedi Rahn, der jedoch selbst nie den genauen Standort des Tals erfuhr. Nun machen sich der dunkle Jedi Jerec und seine Gefolgsleute auf die Suche nach dem Tal, Jerec möchte die dort gefangene Energie für seine Zwecke nutzen und zum mächtigsten Jedi aller Zeiten werden, und so die gesamte Galaxis unterjochen. Rahn gibt sein Leben, um das Geheimnis seines alten und mittlerweile verstorbenen Freundes zu beschützen – jedoch nicht, ohne zuvor Jerec zumindest zu verraten, dass dieser den Standort des Tals kannte. Auch Kyle Katarn wandelt auf den Spuren seines Vaters, und versucht, eine Disc die diesem gehörte an sich zu bringen. Durch diese wird auch er aufs Tal der Jedi aufmerksam – und setzt daraufhin alles daran, Jerec zuvor zu kommen…

Review: Adaptionen von PC- und/oder Videospiele sind – aufgrund der eklatanten Unterschiede zwischen der erforderlichen Spielmechanik und der Dramaturgie einer Erzählung – eine schwierige Angelegenheit; nicht nur was Filme, sondern auch Romane betrifft. Man nehme nur "Dark Forces" und seinen Nachfolger "Jedi Knight" (für mich nach wie vor das beste "Star Wars"-Spiel aller Zeiten; ein Review folgt in zwei Wochen): Kyle Katarn schlachtet sich dort durch +1.000 Gegner. Das ist in einem Spiel zwar natürlich bis zu einem gewissen Grad erforderlich, um dem Spieler eine ausreichende Herausforderung zu bieten, wäre aber selbst für einen "Rambo"-Film zu übertrieben (und das will was heißen). Nachdem er mit dem ersten "Dark Forces"-Band bereits eine lose Adaption des betreffenden Spiels vorgelegt hat, macht sich William C. Dietz nun also an dessen Nachfolger "Jedi Knight", dessen Geschichte er auf zwei Novellen verteilt adaptiert. Die Überschneidungen zwischen seiner Novelle und dem Spiel mögen diesmal zwar ausgeprägter sein, dennoch handelt es sich um eine sehr lose Adaption, die sich in erster Linie auf die wichtigsten Zwischensequenzen sowie einzelne Schauplätze und Momente aus dem Spiel konzentriert. Darauf sollte man sich als Fan der Vorlage unbedingt einstellen, um nicht enttäuscht zu werden.

Zudem ist die hier erzählte Geschichte teilweise gar nicht mal so leicht mit dem bekannten Erweiterten Universum in Einklang zu bringen. Zwar trat im Nachfolger "Mysteries of the Sith" mit Mara Jade eine der populärsten Figuren des EU auf und machte damit deutlich, dass "Jedi Knight" grundsätzlich sehr wohl zu diesem gehört (das EU tat in weiterer Folge seinen Teil, in dem es die Schlacht von Ruusan in den Legends-Kanon aufnahm; siehe die "Darth Bane"-Romane sowie den Comic "Jedi vs. Sith"), aber das eine oder andere Auge muss man schon zudrücken, wie z.B. beim Auftritt des "ausgewachsenen" Jedi Rahn (was wurde aus Yodas "Der letzte der Jedi wirst du sein" an Luke?), oder auch die zahlreichen dunklen Jedi, die sich hier plötzlich tummeln, um Kyle Katarn ein paar Gegner zu bescheren. Und natürlich drängt sich auch die Frage auf, warum sich denn eigentlich just Kyle, der gerade erst mit seiner Jedi-Ausbildung begonnen hat (und diese zudem, von den Anweisungen von Rahns Geist abgesehen, allein bewältigt), auf diese wichtige Mission macht, anstatt dass sich der fertig ausgebildete Luke um diese kümmern würde. Dietz geht diese Frage dann auch noch aktiv an, und auf der einen Seite weiß ich das zwar zu schätzen, andererseits war's für mich im Spiel, wo Luke einfach nicht vorkam und nie erwähnt wurde, leichter zu schlucken. Meinte Kyle halt, er müsse sich darum selbst kümmern, oder ev. war Luke auch grade nicht greifbar. Aber wenn hier Leia und Luke kurz vorkommen (und damit die Geschichte stärker im EU verankern) und ihn im Prinzip sich selbst überlassen, wirkt das schon ein bisschen schräg.

Sieht man von diesen Mankos ab bzw. schafft es, darüber hinweg zu sehen, erweist sich "Rebel Agent" aber als spannende Erzählung, der es gut gelingt, auf das Spiel aufzubauen, und dieses auch um einige interessante Hintergrundinformationen zu erweitern. Diesbezüglich stechen in erster Linie die ersten paar Kapitel hervor, die zeigen, wie es Morgan Katarn nach Ruusan verschlug. Aber auch die Jagd auf Rahn und seine Gefangennahme durch Jerec wird erweitert. Da und dort fehlte mir zwar der eine oder andere knackige Kommentar aus dem Spiel (wie z.B. Jerecs "Very intriguing" als er erfährt, dass der ermordete Morgan Katarn als einziger den Standort des Tals der Jedi kannte), insgesamt pickt Dietz aber die besten und wichtigsten Momente heraus, und liefert somit eine wenn schon nicht sonderlich treue doch zumindest interessante Adaption ab, die auf das Spiel aufbaut, und dieses teilweise vertieft und erweitert. Auch die immer wieder eingestreuten Illustrationen von Ezra Tucker werteten die Novelle für mich auf. Zwar hat sich auf einem Bild ein kleiner Fehler eingeschlichen (Maw wird bereits bei seinem ersten Auftritt mit dem aus dem Spiel bekannten Design ohne Beine gezeigt, obwohl ihm diese erst wenig später von Rahn abgeschnitten wurden; übrigens ein kurioses Fan Fact, dass man damit Darth Mauls Rückkehr in "The Clone Wars" quasi vorwegnahm, noch lange bevor dieser im Kino von Obi-Wan überhaupt zweigeteilt wurde), davon abgesehen sind seine Bilder aber sehr gelungen, und halten sich auch an die aus dem Spiel bekannten Designs der Figuren. Als – wenn auch recht freie – Adaption der in etwa ersten Hälfte von "Jedi Knight" vermag "Rebel Agent" abseits der erwähnten Mankos jedenfalls durchaus zu überzeugen.

Fazit: Nachdem er in "Soldier of the Empire" sehr lose auf das erste Spiel "Dark Forces" aufbaute und sich dort dann auf die Mission zur Gewinnung der Todesstern-Pläne konzentrierte, nimmt William C. Dietz auch bei "Rebel Agent" nun "Jedi Knight" – bzw. dessen erste Hälfte – als Vorlage für seine lose Adaption. Nun hätte eine genaue Nacherzählung aufgrund der Differenzen zwischen der Mechanik eines solchen Spiels und der Dramaturgie eines Romans auch wenig Sinn gemacht, als Fan des Spiels sollte man sich darauf aber jedenfalls einstellen, ehe man zugreift. Zudem muss man was die Einbindung ins sonstige "Legends"-Universum betrifft da und dort schon ein Auge zudrücken, wobei Dietz meines Erachtens diesem Umstand dadurch, dass er uns durch Lukes Auftritt auf eine der größten Ungereimtheiten direkt hinweist, nicht gerade geholfen hat. Schafft man es jedoch, sich mit diesen Mankos abzufinden und auf "Rebel Agent" einzulassen, offenbart sich die Novelle als interessante Adaption der Geschichte des meines Erachtens nach wie vor besten "Star Wars"-Spiels aller Zeiten, die zudem da und dort interessante Hintergrundinformationen liefert und gerade auch was die Vorgeschichte zum Spiel betrifft in die Tiefe geht. Auch die Illustrationen fand ich überwiegend gelungen. Fans von "Jedi Knight" können jedenfalls ruhig zugreifen und in Deitz Adaption eine etwas andere Version der Geschichte kennenlernen – aber an die Erfahrung, diese Story selbst zu spielen und damit zu erleben, kommt "Rebel Agent" (wenig überraschend) nicht heran.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel





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