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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Quickening
Episodennummer: 4x24
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 20. Mai 1996
Erstausstrahlung D: 09. November 1996
Drehbuch: Naren Shankar
Regie: Rene Auberjonois
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Ellen Wheeler als Ekoria, Dylan Haggerty als Epran, Michael Sarrazin als Trevean, Heide Margolis als Norva, Loren Lester als attendant, Alan Echeverria als patient, Lisa Moncure als Latia u.a.

Kurzinhalt: Während einer Forschungsmission im Gamma-Quadranten stoßen Major Kira, Jadzia Dax und Doktor Bashir auf einen Planeten, deren Bewohner unter einen todbringenden und scheinbar unheilbaren Seuche leiden. Bashir und Dax beamen auf den Planeten herunter, und der Doktor ist fest dazu entschlossen, ein Heilmittel für die Krankheit zu finden. Besonders erschüttert ist er darüber, dass sich sein Gegenstück auf dem Planeten, der Arzt Trevean, damit begnügt, seinen Patienten Leid zu ersparen, in dem er sie euthanasiert. Julian ist davon überzeugt, dass mit dem ihm zur Verfügung stehenden, fortschrittlichen medizinischen Mitteln ein Heilmittel gefunden werden kann. Seine erste Patientin ist die hochschwangere Ekoria, die eigentlich schon aufgegeben hatte, und nun dank der Ankunft des Doktors wieder neue Hoffnung schöpft. Einige weitere schließen sich ihr schon bald an. Doktor Bashir erforscht die Krankheit und glaubt schon bald, ein Heilmittel gefunden zu haben. Doch die erste Behandlung endet in einer Katastrophe…

Denkwürdige Zitate: "These people believed in me and look where it got them. Trevean was right. There is no cure. The Dominion made sure of that. But I was so arrogant I thought I could find one in a week."
"Maybe it was arrogant to think that. But it's even more arrogant to think there isn't a cure just because you couldn't find it."
(Jadzia liest Julian die Leviten.)


Review: Episodenbild (c) CBS Wenn ihr meine "Deep Space Nine"-Reviews bisher verfolgt habt, wisst ihr einerseits, dass ich großer "Babylon 5"-Fan bin, mich zugleich aber redlich bemühe, DS9 für sich selbst stehen zu lassen und nicht ständig Vergleiche zwischen beiden zu ziehen. Im Falle von "Hoffnung" drängen sich die Parallelen aber leider wieder zu stark auf, als dass ich darüber hinwegsehen könnte – vor allem auch, da eben dieser ein ganz wesentlicher Grund sind, warum ich von "Hoffnung" nicht so angetan war, wie das vielleicht bei anderen der Fall gewesen sein mag. Denn: Ich habe eben schon "Das Ende der Markab" gesehen, wo man eine ähnliche Geschichte weitaus mutiger, erschütternder und nachhallender erzählt hat – und dabei auch gleich noch eine kritische Message zu religiösem Fanatismus anbrachte. Im direkten Vergleich zieht "Hoffnung" insofern den Kürzeren, da all das, was hier wohl mutig und revolutionär gedacht war (der Held darf – anfänglich – scheitern), mit der betreffen B5-Folge im Hinterkopf längst nicht mehr so mutig und revolutionär wirkt. Zumal Bashir am Ende dann ja ohnehin zumindest in gewisser Weise Erfolg haben darf.

Sieht man von diesen Punkten ab, ist "Hoffnung" aber soweit recht gelungen. Ich fand es durchaus positiv, dass nach längerer Zeit dem Doktor wieder einmal mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde, und dabei endlich auch wieder seine medizinischen Fähigkeiten im Mittelpunkt standen. Das kommt bei "Deep Space Nine" nämlich eh nicht oft vor (meist fällt er mit seiner Freundschaft zu O'Brien und/oder Garak auf). Noch besser natürlich, dass dem in der Vergangenheit teilweise auch schon mal arrogant wirkenden Bashir hier ein kräftiger Dämpfer verpasst wird. Der Ausgang des Geschehens gefiel mir dann grundsätzlich auch (wenn halt im Vergleich zur erwähnten B5-Folge die nötige Konsequenz fehlt). Er findet nicht direkt ein Heilmittel, sondern einen Impfstoff, der zumindest die zukünftigen Kinder gegen die Krankheit immun machen wird. Wobei die letzte Einstellung zugleich zeigt, dass er noch nicht dazu bereit ist, sich damit allein zufrieden zu geben. Auch seine Arzt-Patienten-Beziehung zu Ekoria wertete die Folge für mich auf. Und produktionstechnisch stachen die netten Location-Aufnahmen sowie die gelungenen digitalen Matte-Paintings des Planeten positiv hervor.

Episodenbild (c) CBS "Die Abtrünnigen" konnte mir ziemlich gut gefallen. Ein Hauptgrund dafür war sicherlich Jeffrey Combs als Weyoun, der bereits bei seinem ersten Auftritt Eindruck hinterlässt, und die Folge aufwertet. Auch die Einblicke in die Gesellschaft der Jem'Hadar fand ich interessant. Sehr gefreut habe ich mich zudem über die Anspielung auf die etablierte "Star Trek"-Kontinuität, in Form der Portale der Iconianer. So etwas dürfte es für meinen Geschmack ja ruhig öfter geben. Und die angespannte Stimmung an Bord der Defiant sorgte dafür, dass die Episode trotz der langen Vorbereitung auf die Mission nicht langweilig wurde. Eben diese war dann aber der größte Knackpunkt der Folge. Schlimm genug, dass man uns ganze 35 Minuten drauf warten lässt, aber was man uns dann präsentierte, wurde der langen Wartezeit bzw. dem vorangegangenen Aufbau nicht wirklich gerecht. Ich finde, da hätte man mehr draus machen können, ja müssen. Aufgrund des eher enttäuschenden, überhastet wirkenden Finales hinterlässt "Die Abtrünnigen" letztendlich doch einen leicht bitteren Nachgeschmack.

Fazit: Insgesamt ist "Hoffnung" eine gute Folge – die aber halt in meinem Fall unter dem sich aufdrängenden Vergleich zur thematisch ähnlich gelagerten B5-Episode "Das Ende der Markab" leidet, wo sie unweigerlich den Kürzeren zieht. Aber auch davon abgesehen gab's für mich ein paar Kritikpunkte, wie die völlige Nicht-Thematisierung der Obersten Direktive, vor allem aber die für mich nicht nachvollziehbare – und enorm konstruiert und unplausibel wirkende – Idiotie, Bashir den Impfstoff gleich an alle Patienten weiterzugeben. Das macht doch bitte schön kein normaler, vernünftiger Mensch – und schon gar kein (genetisch optimierter – auch wenn wir das zu diesem Zeitpunkt zugegebenermaßen noch nicht wissen) Arzt. Sieht man von diesen Kritikpunkten ab, kann "Hoffnung" aber durchaus gefallen, was vor allem an den wunderbaren gemeinsamen Szenen von Bashir und Ekoria liegt. Generell fand ich es schön, dass Julian endlich wieder mal mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde – und er dabei sogar wieder einmal seiner Profession frönen durfte. Und der Ausgang des Geschehens, wenn auch eben nicht ganz so mutig und erschütternd wie bei "Das Ende der Markab", hat mir grundsätzlich auch gut gefallen. Mir persönlich war aber halt die zentrale Wendung in der Mitte zu konstruiert, und insgesamt fehlte mir die letzte Konsequenz.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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